Geschäftsmodell Steuerdumping hat ausgedient

Joachim Poß stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion | Foto: SPD- Gelsenkirchen
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Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Joachim Poß erklärt zu den Äußerungen des Euro-Gruppenchefs Dijsselbloem, dass auch andere europäische Länder ihr Geschäftsmodell auf den Prüfstand stellen sollen.

Herr Dijsselbloem lenkt den Blick in die richtige Richtung, wenn er auf Risiken und Gefahren hinweist, die Euroländer mitbringen, deren Geschäftsmodell auf einem überdimensionierten Finanzsektor beruht.

Der Fall Zypern hat gezeigt, was passieren kann, wenn ein überdimensionierter Finanzsektor ins Trudeln gerät.

Die dortige Krise sollte auch bei anderen europäischen Ländern den Blick dafür schärfen, dass man unter anderem durch Steuerdumping den Finanzsektor nicht widernatürlich aufbläht. Leider ist Zypern in dieser Hinsicht nicht das einzige Problemland. In keinem Land Europas darf es einen überdimensionierten Finanzsektor oder steuerliche Lockangebote (wie auch in den Niederlanden) geben.

Nicht nur aus ökonomischer Vernunft, sondern vor allem im Interesse aller ehrlichen Steuerzahler in ganz Europa, müssen Steueroasen transparent gemacht und trocken gelegt werden.

Wenn Irland demnächst wieder vollständig an den Kapitalmarkt geht, sollte die Gelegenheit genutzt werden, die Unternehmensbesteuerung dort endlich in Richtung des europäischen Durchschnitts anzupassen.

Das ist versäumt worden, als das Rettungspaket für Irland geschnürt worden ist.

Es kann nicht weiter hingenommen werden, dass multinationale Konzerne und Großanleger sich mithilfe von Steueroasen innerhalb und außerhalb Europas ihrer Steuerpflicht zu einem großen Teil entziehen.
Joachim Poß 26.03.2013

Autor:

Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen

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