Programme ermöglichen Integration in Arbeit und Ausbildung
Gemeinsam für die Menschen in Gelsenkirchen
Seit dem 1. Oktober liegt die Geschäftsführung des Integrationscenter für Arbeit Gelsenkirchen - das Jobcenter (IAG) in neuen Händen. Bei der Vorstellung der neuen Geschäftsführerin Anke Schürmann-Rupp und ihres Stellvertreters André Vomschloß zeigten sich Frank Thiemann, der Vorsitzender der Trägerversammlung und Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Gelsenkirchen, und sein Stellvertreter Luidger Wolterhoff, Dezernent für Arbeit und Soziales der Stadt, sehr zufrieden mit der harmonischen Zusammenarbeit der Träger.
Thiemann betonte dabei, dass man gemeinsam für die Menschen vor Ort das Beste tun werde, um ihre Integration in Arbeit und Ausbildung zu gewährleisten. Wolterhoff freute sich, dass die gesamte Geschäftsführung des Integrationscenters für Arbeit zeitgleich neu durchstartet, umso mehr, weil Schürmann-Rupp und Vomschloß dabei Erfahrung und Kenntnisse der Situation vor Ort mit bringen.
Die neue Geschäftsführerin Anke Schürmann-Rupp ist bereits seit dem 1. Juli im Vorstandsbereich Arbeit und Soziales tätig, um die internen Strukturen und auch die Netzwerker kennen zu lernen. Bisher war sie 13 Jahre im kommunalen Jobcenter in Mülheim an der Ruhr tätig, darunter drei Jahre als Geschäftsführerin, davor als Vermittlerin. Gemeinsam mit ihrem Stellvertreter Vomschloß, der durch seine bisherige Tätigkeit bei der Agentur für Arbeit prädestiniert ist für die spezifischen Problematiken dieses Bereiches.
Natürlich hat sich die neue Geschäftsführung bereits Themenschwerpunkte für das nächste Jahr erarbeitet. Dabei liegt ein Augenmerk auf der Jugendarbeitslosigkeit. Hier appelliert Anke Schürmann-Rupp aber auch noch für dieses Jahr an die Betriebe, dass es noch immer möglich ist Auszubildende einzustellen. „Seien Sie mutig trotz Corona und geben Sie der Jugend eine Chance, sonst sind sie die Arbeitslosen von morgen“, bittet die Geschäftsführerin.
Ein weiterer Schwerpunkt ist der soziale Arbeitsmarkt mit dem Teilhabechancengesetz, das in Teilen dem Gelsenkirchener Appell folgt. Hier liegt der besondere Fokus auf der Bedarfsgemeinschaft. Darum soll beleuchtet werden, ob es Kinder gibt und ob diese Betreuung benötigen. Wo und wie lebt die Bedarfsgemeinschaft und welche Infrastruktur findet man dort vor?
Des weiteren steht im Bildung im Fokus, weil es gerade in Gelsenkirchen viele Menschen ohne Schul- oder Berufsabschluss gibt. „Die Bbox ist bereits vorhanden, aber durch Corona derzeit geschlossen. Hier denken wir über eine virtuelle Beratung nach“, schildert Schürmann-Rupp.
Und dann wäre da noch die Beschäftigtenförderung, der Eingliederungszuschuss nach §16e für Menschen, die seit zwei Jahren arbeitslos sind. „Hier steht der Arbeitgeberservice im ständigen Kontakt mit Arbeitgebern“, wie die Geschäftsführerin versichert.
Erfreulich ist für sie, dass es beim Jobcenter bisher keine großen Einbrüche durch Corona gibt. So hält der JobPoint an der Bahnhofstraße 863 offene Stellen für Arbeitssuchende bereit, vorwiegend im Bereich Bau, Dienstleistung, Gesundheit und Soziales.
Durch die Corona-Pandemie ist derzeit kein Publikumsverkehr möglich, aber die acht Präsenzbüros haben Kapazitäten für bis zu 200 Beratungsgesprächen pro Woche, wie Schürmann-Rupp und Vomschloß erläutern. Um das Jobcenter gesund und munter durch die Krise zu bekommen, befinden sich seit dem Anstieg der Infektionszahlen derzeit rund die Hälfte der Mitarbeiter im mobilen Arbeiten.
„Von der Pike auf“ gelernt hat André Vomschloß bei der Agentur für Arbeit und hat hier wohl so ziemlich alle Facetten durchlebt, die man in 26 Dienstjahren erleben kann. Er sieht seine Schwerpunkte im Bereich des Projektes in Rotthausen, wo im ehemaligen Kolpinghaus gemeinsam mit dem Quartiersbüro eine niederschwellige Anlaufstelle für arbeitssuchende Menschen eingerichtet werden soll. „Ein spannendes Projekt“, glaubt Vomschloß.
In der Beschäftigtenförderung setzt er auf das Anfang 2020 eingeführte, dann aber durch Corona gebremste „GEfördert wieder“, das von ungelernte zu gelernten Arbeitnehmern weiterentwickeln soll.
Er sieht Corona auch als Chance, weil es die Digitalisierung der Behörde deutlich vorangebracht hat. „Wir sind heute telefonisch und digital ganz nah bei den Menschen. Eine Videoberatung ist derzeit ebenso angedacht wie eine Online-Terminvergabe wie man sie aus den Bürgercentern in Gelsenkirchen kennt. Natürlich möchten wir nach Corona wieder mehr Präsenztermine anbieten, aber derzeit gilt eben noch Corona“, gibt er zu Bedenken.
Darum wird auch angedacht, die Bbox virtuell anzubieten, um Trägern so die Möglichkeit zu bieten, sich zu präsentieren. Doch das Jobcenter steht nicht nur digital für die Anliegen und Beratungen bereit, wie André Vomschloß versichert: „Aber es hat eben auch nicht jeder Internet oder kann sich dort problemlos bewegen. Darum bieten wir kundengerecht auch sogenannte Hybrid-Angebote. Eine unserer kreativen Ideen ist derzeit das Walk & Talk, bei der die Beratung während eines Spazierganges erfolgt.“
Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
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