Landtagswahl 2022: Wahlkreis 73 - Gelsenkirchen I
Gelsenkirchen wählt

Zwei Stimmen haben die Wähler. Die erste geht an den Kandidaten vor Ort. | Foto: Molatta
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  • Zwei Stimmen haben die Wähler. Die erste geht an den Kandidaten vor Ort.
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Am Sonntag, 15. Mai, wird ein neuer Landtag gewählt; rund 160.000 Gelsenkirchener können ihre Stimme abgeben.

Wer keine Briefwahl gemacht hat, gibt seinen Stimmzettel in einer der Wahlräume ab, die auf den versendeten Wahlbenachrichtigungen angegeben sind; sie sind in der Regel in unmittelbarer Nähe des Wohnortes, zum Beispiel in einer Schule. Mitzubringen ist neben der Benachrichtigung der Personalausweis oder Reisepass. Mit 58,02 Prozent hatten bei der vergangenen Landtagswahl 2017 nur etwas mehr als die Hälfte der Bürger gewählt. Dabei geht es nicht nur um den zukünftigen Landesvater, dem Ministerpräsident, der für die nächsten fünf Jahre die Geschicke im Bundesland lenkt, sondern ebenso um die Kandidaten vor Ort, die im Parlament Gelsenkirchen repräsentieren und sich für die Belange der Stadt einsetzen.

Erststimme für Direktkandidaten

Zwei Stimmen sind sind zu vergeben: Die zweite entfällt auf die Partei, die Erststimme entscheidet, welche Direktkandidaten aus dem Wahlkreis vor Ort in den Landtag einziehen. Diese agieren dann NRW-weit, haben aber Gelsenkirchen weiterhin im Blick. Die Stadt ist in zwei Wahlkreise aufgeteilt, auf die sich dieses Mal auf 17 Kandidaten aus zehn Parteien verteilen und um Stimmen kämpfen. Auf der Wahlbenachrichtigung ist der jeweilige Wahlkreis vermerkt. Wahlkreis 73 - Gelsenkirchen I - umfasst die Stadtteile Scholven, Hassel und Buer im Norden sowie Horst und Beckhausen im Westen. Die Kandidierenden in diesem Wahlkreis Nord sind:

Christin Siebel, SPD, hat ihren Schwerpunkt in der Arbeitsmarktpolitik. Als Gewerkschaftssekretärin bringt sie eine große Nähe zum Thema und Erfahrung mit; als Vorsitzende der Falken engagiert sie sich für Kinderrechte und organisiert Veranstaltungen. Im Landtag will sie sich für einen Altschuldenschnitt einsetzen; die überschuldete Stadt brauche Investitionen, um zukunftsfähig zu bleiben.

Markus Karl, CDU, hat als bildungspolitischer Sprecher der Fraktion einen Schwerpunkt in der Bildungspolitik. Mit zusätzlichen Förderungen will er beispielsweise für ausreichend Lehrpersonal sorgen und die Klassen verkleinern. Sein Fokus liegt außerdem auf der Migration aus Ost-Europa und den damit verbundenen Aspekten. Einsetzen will er sich auch für ein klimaneutrales NRW.

Niklas Witzel, Grüne, baute die grüne Jugend auf, macht eine Ausbildung zum Erzieher: dem Thema Bildung fühlt er sich verbunden. Er sitzt im Ausschuss für Sportentwicklung, macht Sport zum weiteren Schwerpunkt. Auf Landesebene ist er bereits als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Queer aktiv. Entsprechend will er sich auch weiterhin für queere Politik und Vielfalt stark machen.

Friedhelm Rikowski, AfD, ist finanzpolitischer Sprecher seiner Fraktion und hat als Verwaltungsbeamter im Ruhestand Erfahrung in Finanz- und Wirtschaftsfragen, die zu seinen Themen gehören. Darüber hinaus will er sich verkehrspolitisch engagieren und Infrastrukturerhalt sowie -ausbau forcieren sowie die Bedürfnisse der Autofahrer stärker berücksichtigen.

Ralf Robert Hundt, FDP, ist stellvertretender Fraktionsvorsitzender und sitzt im Ausschuss für Stadtentwicklung. Er leitet seit über 20 Jahren ein Unternehmen in der Immobilienbranche, die Ansiedlung forschungsintensiver IT-Unternehmen ist eines seiner Ziele. Handlungsbedarf sieht er beim ÖPNV, der eine bessere Verbindung brauche. Im Bereich Sicherheit will er gegen Angsträume vorgehen.

Philipp Euler, Linke, ist Sprecher der Linken in Gladbeck, arbeitet als Projektleiter und engagiert sich ehrenamtlich bei der Feuerwehr. Deshalb ist ihm der Katastrophenschutz - zum Beispiel die Erneuerung veralteten Materials - sowie die Stärkung des Ehrenamtes ein Anliegen. Auch will er junge Menschen wieder für Politik begeistern und eine Infrastruktur für Individualverkehr schaffen.

Lisa Gärtner, MLPD, ist jugendpolitische Sprecherin. Als Mechatronikerin machte sie Erfahrungen mit Leiharbeit; entsprechend kämpft sie um Arbeits- und Ausbildungsplätze, deren Zahl sie über eine 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich erhöhen will. Beim Umweltschutz strebt sie das Verursacherprinzip an, heißt: keine neuen Steuern, die die Masse tragen muss.

Valentin Zill, DKP, ist studierter Ethnologe, Reiseverkehrskaufmann und Journalist, der für die Parteizeitung Unsere Zeit schreibt. Sein besonderes Interesse gilt Afrika und der dortigen Geschichte der Arbeiterbewegung, über die er publiziert. Bereits zur Bundestagswahl 2021 kandidierte er, allerdings in Hessen. Ein Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen wird von ihm unterstützt.

Autor:

Stephanie Klinkenbuß aus Recklinghausen

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