Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart lobt Gelsenkirchens Infrastruktur
„Gelsenkirchen taugt als Vorbild“
Wie Oberbürgermeister Frank Baranowski erklärte, gibt es alljährlich im Sommer einen festen Termin zwischen den Kommunen und Minister Pinkwart. Im letzten Jahr wurden ihm dabei die Pläne der Stadt Gelsenkirchen als digitale Modellregion vorgestellt, in diesem Jahr konnten ihm Projekte vorgestellt werden, die sich bereits auf der Zielgeraden befinden.
Die Modellregionen in Nordrhein-Westfalen entwickeln als Vorreiter Online-Angebote von Städten und Kreisen und treiben mit der Wirtschaft digitale Stadtentwicklungsprojekte voran. In Gelsenkirchen traf Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart unter anderem mit Oberbürgermeister Frank Baranowski zusammen und informierte sich über Fortschritte in den Regionen auf dem Weg zum vollständig digitalen Bürgerbüro.
Smartphone-Bürger-ID und GeoSmartChange
In der Stabsstelle Digitalisierung der „Vernetzten Stadt“ Gelsenkirchen, in der ehemaligen Schachtanlage „stadt.bau.raum“, informierte der Minister sich über die Kooperation von Aachen und Gelsenkirchen bei der „Smartphone-Bürger-ID“. Ziel ist ein sicheres Authentifizierungsverfahren, das auch bundesweit Beachtung findet. Das Projekt „GeoSmartChange“ erstellt einen „digitalen Zwilling“ der Städte Bottrop, Gelsenkirchen und des Kreises Recklinghausen, der die Arbeit von Verwaltung, Unternehmen und Bürgern im Planungs- und Genehmigungsbereich erheblich erleichtern soll.
Oberbürgermeister Frank Baranowski erklärte im Pressegespräch, das auf den Informationsbesuch des Ministers folgte: „Die vernetzte Stadt reicht jetzt schon über Gelsenkirchen hinaus und aus einigen Startups haben sich bereits Businessfirmen entwickelt. Das zeigt, dass es sich hier um mehr als Ausprobieren digitaler Spielereien handelt. Vielmehr geht es um Menschen und darum ihnen Service und Komfort zu bieten. Darum sind wir dankbar für die Chance der digitalen Modellstadt und noch dazu der einzigen im Ruhrgebiet.“
Pinkwart lobt die Synergieeffekte
Minister Pinkwart zeigte sich erfreut darüber, dass die fünf Modellregionen um Aachen, Gelsenkirchen, Paderborn, Soest und Wuppertal nicht nur jede für sich, sondern auch gemeinsam arbeiten, um Synergieeffekte zu erzielen. Dabei betonte der Minister: „Der Mensch steht bei der Digitalisierung im Mittelpunkt. Digitalisierung soll allen erfahrbar und nutzbar gemacht werden, denn sie geht uns alle an. Das hat uns auch die Corona-Pandemie gezeigt, bei der Menschen jeden Alters von der Digitalisierung profitierten. Egal ob die Kinder beim Homeschooling oder die Senioren bei den virtuellen Begegnungen mit ihren Lieben.“
Prof. Dr. Andreas Pinkwart gab sich dabei realistisch: „Es gibt noch viel zu tun. Aber der heutige Tag hier zeigt mir, dass uns auch schon Unglaubliches gelungen ist. Die digitale Authentifizierung gefällt mir dabei besonders gut. Ich bin begeistert von der Entwicklung beim Anwohnerparken per App, von der Antragstellung bis zum Bezahlen. Man könnte sagen, hier werden Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts entwickelt.“ Damit spielte der Minister auf die Arbeit von XignSys an, einem an der Westfälischen Hochschule entstandenen Startup, das inzwischen zu einem Unternehmen mit zahlreichen Mitarbeitern avancierte.
Virtuelles Festival vereint Menschen
Auch das Festival „Places“, das die Stadt mittels virtueller Realität erfahrbar macht und doch die Menschen zusammenführt, beeindruckte den Digitalminister. Er könnte sich vorstellen, dass Arbeitgeber schon bald die von ihnen zur Ausbildung angebotenen Berufe virtuell präsentieren werden. Oder Abiturienten auf diesem Wege die für sie persönlich passenden Studiengänge ermitteln. Denn er sieht die Digitalisierung als einen Mehrwert, nicht als eine Bedrohung.
Der CDO (Chief Digital Officer) der Stadt Gelsenkirchen, Manfred vom Sundern, schilderte, dass sich weit mehr Projekte in Arbeit befinden, als die dem Minister vorgestellten acht, DigiKnow - der siebte Sinn der Digitalisierung, GeoSmartChange, interaktive Visualisierung von Open Date, open Innovation Lab im Arena Park, Next Level Sports, Smartphone-Bürger-ID und das Places_Virtual Reality Festival. „Hier wird sich mit mehr als 60 Projekten beschäftigt. Und ich muss sagen, dass ich in meiner 20-jährigen Arbeit bei der Stadt Gelsenkirchen selten so viel Spaß hatte, weil die Akteure in einem außergewöhnlich guten Austausch miteinander tätig sind,“ freute sich vom Sondern.
Frühe Investition in digitale Infrastruktur
Oberbürgermeister Frank Baranowski erinnerte gern daran, dass in Gelsenkirchen die Mittel des Konjunkturpakets II in die Schulen geflossen ist, die mit Glasfasertechnik ausgestattet wurden. „Ohne die Glasfasertechnik, die heute in den Schulen und Unternehmen genutzt werden kann, wäre Gelsenkirchen sicher nicht digitale Modellstadt geworden“, erklärte Baranowski.
Dem stimmte Pinkwart zu: „Die gute Infrastruktur durch das Glasfasernetz und die passende Grundeinstellung zum Thema passten in Gelsenkirchen. Wenn die Menschen und Unternehmen die Digitalisierung nutzen, hilft das auch dem Land Nordrhein-Westfalen, die neuen Themen noch mutiger anzugehen.“
Mit einem Blick in die Zukunft wagte Baranowski die Aussage an den Minister: „Im nächsten Sommer werden Sie sicher das eine oder andere heute Vorgestellte schon als Anwendung bei Verwaltungsvorgängen erleben können.“
Digitale Modellregionen
Die digitale Modellregion Emscher-Lippe mit der Leitkommune Gelsenkirchen ist eine von insgesamt fünf digitalen Modellregionen in NRW.
Das Förderprogramm wurde durch das Wirtschafts- und Digitalministerium (MWIDE) ins Leben gerufen, um die landesweite Digitalisierung voranzutreiben.
Ziel des Förderprogramms ist die Entwicklung von übertragbaren Lösungen und innovativen Anwendungen in den Bereichen digitale Verwaltung (E-Government) und digitale Stadtentwicklung (Smart City). gelsenkirchen.de/digitalemodellregion
In der digitalen Modellregion Emscher-Lippe werden derzeit 67 Projekte bearbeitet.
Dazu wurden 100 Millionen Euro bereit gestellt, 73 Millionen Euro stammen vom Land NRW.
Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
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