Für ein Gelsenkirchener Stadttaubenkonzept
Noch Mitte der 90er Jahre ging man in Augsburg radikal gegen Tauben im Stadtgebiet vor. Es wurde einfach abgeschossen. Eine Reduktion der Population konnte dadurch nicht bewirkt werden, wohl aber verärgerte man Bürgerinnen und Bürger. Diese standen dem Tierleid nicht gleichgültig gegenüber. Die Stadtverwaltung hatte ein Einsehen und entwickelte ein tierschutzgerechtes Managementkonzept, das in Absprache mit verschiedenen Tierschutzorganisationen Schritt für Schritt umgesetzt wurde.
Heute stehen in Augsburg zehn Taubenschläge und zwei Taubentürme. Die Einrichtungen werden betreut, regelmäßig gesäubert und desinfiziert. Die Tauben finden dort artgerechtes Futter, ihre Gelege werden durch Eier-Attrappen ersetzt. Etwa fünf Tonnen Kot werden an den Taubenschlägen
jährlich entfernt, die Verkotung in der Stadt und lokale Problemfälle haben sich deutlich verringert. Auch ist ein Anwachsen der Taubenpopulation erfolgreich verhindert worden. Die Stadt Augsburg gibt dafür ca. 27.000 EUR im Jahr aus. Die anfallenden Arbeiten werden überwiegend von ehrenamtlichen Helfer*innen verrichtet.
Um das tierfreundliche Augsburger Modell umzusetzen, würde Gelsenkirchen mindestens zehn Taubenschläge benötigen. Bisher gibt es nur einen, der versprochene zweite wurde bisher nicht aufgebaut. Das reicht nicht aus, um die Tauben in Gelsenkirchen von den Problemzonen
wegzulocken und durch Austauschen ihrer Eier die Population zu begrenzen. Es ist an der Zeit, sich der Gelsenkirchener Tauben professionell anzunehmen, anhand der vielen Beispiele im Bundesgebiet gemeinsam ein Stadttaubenkonzept zu entwickeln und in die Tat umzusetzen.
Link zum Augsburger Modell
Link zum Regensburger Modell
Link zu Kommunal.de - Rechtsgutachten -
Link zum Ausschuss für Ordnung, Prävention und Verbraucherschutz der Stadt Gelsenkirchen
Gabriele Etgeton,
1. Vorsitzende des
Kreisvorstandes in Gelsenkirchen
( Für Bildmaterial und Texte sind die Anbieter auf den verlinkten Webseiten selbst verantwortlich )
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