Frauen Union führte Terrassengespräch zum Thema "Gelungene Integration"
Bereits zum zweiten Mal fand am 11.Juli 2013 auf Initiative der Frauen Union Gelsenkirchen ein Terrassengespräch mit interessanten Gesprächspartnerinnen auf Schloss Berge statt. Wie auch bei der Premiere im letzten Jahr war das Thema Integration Gegenstand der lebhaften und vielschichtigen Diskussion.
Vier Frauen mit türkischem Migrationshintergrund gaben zunächst einen kurzen Einblick in ihre eigene, erfolgreiche Integrationsgeschichte, um den Anwesenden dann Rede und Antwort zu stehen. Auch die Bundeskoordinatorin des Migrantinnen-Netzwerks der Frauen Union der CDU, Carla Neisse-Hommelsheim, war der Einladung gefolgt.
Eine Migrantin berichtete über ihre tägliche Arbeit als Sozialpädagogin in einem Stadtteilladen. Dort berät und unterstützt sie zumeist türkische Frauen in den unterschiedlichsten Lebenslagen. Sie selbst, die als Tochter eines Gastarbeiters im Alter von zehn Jahren nach Buer kam und ihr Studium auf dem zweiten Bildungsweg absolvierte, wird dort als Vorbild angesehen und versucht den ratsuchenden Frauen Stärke und Mut zu vermitteln. Sie sieht sich als Türöffnerin zur deutschen wie auch türkischen Kultur und sagt, man müsse zunächst die Herzen der Menschen berühren, um dann etwas in den Köpfen verändern zu können.
Einer türkischen Unternehmerin liegt das Zusammenleben der Einheimischen und der türkischen Bürger am Herzen. Die selbständige Diplom-Vermessungsingenieurin und Bankberaterin kam mit Ihren Eltern nach Deutschland, da ihr Vater als Kartograf hier gute berufliche Chancen hatte. Das väterliche Unternehmen führt sie bis heute fort. Sie ist der Auffassung, dass Integration nicht die Aufgabe der eigenen Persönlichkeit bedeute. Eine gewisse Anpassung und insbesondere das Erlenen der deutschen Sprache seien jedoch unabdingbar.
Aus ihrer täglichen Praxis als Leiterin einer Kindertagesstätte berichtete eine weitere Teilnehmerin, die seit 45 Jahren in Deutschland lebt und traditionell erzogen wurde und aufgewachsen ist. Sie versucht in ihrer Einrichtung, die 15 vorhandenen Kulturen und Nationen zu vereinen. Der persönliche Kontakt in Form von Gesprächen und eine offene und aufgeschlossenen Art Fremdem gegenüber seien dabei wichtig. Die Kindertagesstätte öffne sich für den Stadtteil, veranstalte Feste und kooperiere mit anderen Einrichtungen wie der Grundschule. Auch sie ist der Auffassung, dass die deutsche Sprache dabei der Schlüssel zur erfolgreichen Integration sei. Die eigene Muttersprache sollte aber gleichwohl gepflegt werden, da Mehrsprachigkeit in der heutigen Zeit auch viele Vorteile bringe.
Eine türkische Mutter zweier Töchter ist mit einem Perser verheiratet. Sie wuchs in Bayern mit ihren Eltern und zwei älteren Brüdern auf und wurde dort grundsätzlich gut akzeptiert und integriert. Nach dem Besuch eines humanistischen Gymnasiums studierte sie Medizin und ist nun als Assistenzärztin tätig. Für ihre beiden Töchter habe sie bewusst eine interkulturelle Kindertagesstätte ausgesucht. Ihr gefallen die Vielfältigkeit der Einrichtung und die Möglichkeit für ihre Kinder, viele unterschiedliche Kulturen kennenzulernen.
Aus politischer Sicht beleuchtete Carla Neiße-Hommelsheim, Bundeskoordinatorin des Migrantinnen-Netzwerks der Frauen Union der CDU, das Thema Integration. Auch aus ihrer Sicht ist die deutsche Sprache der Schlüssel zur gelungenen Integration. Im Grundsatzprogramm der CDU Deutschlands sei daher verankert worden, dass zur Stärkung der Sprachkompetenz mittelfristig das letzte Kindergartenjahr verpflichtend werden soll. Dies würde nicht nur Kindern mit Migrationshintergrund, sondern allen Kindern zu Gute kommen. Es gäbe viele Beispiele für eine gelungene Integration, diese müssten jedoch viel häufiger heraus gestellt werden. Die Integration von Migranten sei eine Chance sowohl für die Migranten selbst als auch für die deutschen Mitbürger, die von der Vielfalt profitierten.
Nach diesem gelungenen Abend stellte die Kreisvorsitzende der Frauen Union Gelsenkirchen, Annelie Hensel fest: „Wie werden diese Reihe fortführen. Die dritte Auflage des Terrassengesprächs der Frauen Union Gelsenkirchen ist für den nächsten Sommer geplant.“
Autor:Julia Spira aus Gelsenkirchen |
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