Am 1. Mai gehen die Gewerkschaften für ein soziales Europa auf die Straße
"Europa, aber richtig"

Gehen gemeinsam am 1. Mai auf die Straße (v.l.): Christin Riedel, DGB-Jugendbildungs-Referentin, Michael Krauß von der IG Bau, Bärbel Sumagang von Ver.di Gladbeck, Kira Wischnewski, stellvertretende Leiterin des DGB-Haus der Jugend, Andrea Bornemann von Ver.di Emscher-Lippe, Ralf Goller von der IG-Metall und Mark Rosendahl, Vorsitzender DGB Gelsenkirchen.  | Foto: Gerd Kaemper
  • Gehen gemeinsam am 1. Mai auf die Straße (v.l.): Christin Riedel, DGB-Jugendbildungs-Referentin, Michael Krauß von der IG Bau, Bärbel Sumagang von Ver.di Gladbeck, Kira Wischnewski, stellvertretende Leiterin des DGB-Haus der Jugend, Andrea Bornemann von Ver.di Emscher-Lippe, Ralf Goller von der IG-Metall und Mark Rosendahl, Vorsitzender DGB Gelsenkirchen.
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Unter dem Motto "Europa. Jetzt aber richtig." gehen die Gewerkschaften in Gelsenkirchen auf die Straße für ein solidarisches und gerechtes Europa. Der Tag, 1. Mai, scheint dafür mehr als geeignet zu sein.

Aus gutem Grund sei dieses Thema gewählt und zum Motto der Maikundgebung gemacht worden, hieß es seitens Mark Rosendahls, vom DGB Gelsenkirchen. "Europa ist ein so wichtiges Thema in allen Belangen, dass wir das auch zum Thema machen." Bisher stehe Europa nur für verknüpfte Ökonomien, aber ein soziales Europa fehle, so der engagierte Vorsitzende.
Ralf Goller von der IG-Metall und Michael Krauß von der IG Bau heben hervor, dass ein Auseinanderreißen Europas für im Ruhrgebiet ansässige, international agierende Betriebe ein großes Risiko darstelle. Beispielsweise bestünde die Gefahr, dass durch einen Brexit, so er denn komme, ganze Lieferketten unterbrochen werden könnten, was sehr folgenreich wäre. Alle Beteiligten halten auch das Thema "Gleicher Lohn an gleichem Ort für gleiche Arbeit" für ausgesprochen wichtig, weil noch immer nicht sichergestellt sei, dass beispielsweise hier Arbeitende aus dem benachbarten Ausland in allen Branchen nach deutschem Mindestlohn, sondern nach jenem aus den Heimatländern, bezahlt würden. So gelte die im EU-Parlament beschlossene "Entsenderichtlinie" noch nicht in allen Branchen. Andrea Bornemann und Bärbel Sumagang von Ver.di wollen am 1. Mai auch angesichts der bevorstehenden Europawahl fürs "Wählen gehen" appellieren, wohlgemerkt fürs Wählen von demokratischen Parteien.
Man sollte auch genau hinschauen, wofür die AfD stehe, weil sie ja auch ihren Ursprung darin hätte, sich eben nicht für ein vereinigtes Europa einzusetzen. Rosendahl: "Die AfD ist außen vor." Goller: "Wir rufen dazu auf, Parteien zu wählen, die sich klar zu Europa zu bekennen, da gehört die AfD nicht dazu."
Auch die Jugend soll stark vertreten sein. Christin Riedel, DGB-Jugendbildungs-Referentin, stellt heraus, dass es für die Jugend auch wichtig wäre, sich ganz klar gegen den Rechtsruck in Europa zu stellen. Bei der Demo erwarte man insgesamt um die 2.000 Demonstranten und darunter wohl rund 250 im Jugendblock. Kira Wischnewski, stellvertretende Leiterin des DGB-Hauses der Jugend, betont: "Die Demo ist attraktiv für die Jugend, weil sie mitgestalten darf." Am 1. Mai sei die Jugendrede auch die, die als erste gehalten werde. "Das ist neu", so Wischnewski. Der Demozug werde "mit unseren Forderungen gestaltet." Auch jugendliche Flüchtlinge, beispielsweise aus Syrien, würden gerne Teil davon sein wollen, weil sie aus ihren Heimatländern Mitbestimmung so nicht kennen.
Der Demozug wird sich nach dem Gottesdienst um 9.45 Uhr vor dem Musiktheater im Revier in Bewegung setzen. Nach dem Marsch durch die Bahnhofstraße findet am Ende - gegen 11 Uhr - eine Kundgebung auf dem Neumarkt statt. Traditionell spricht Oberbürgermeister Frank Baranowski ein Grußwort.

Autor:

Harald Landgraf aus Dinslaken

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