Erste Sekundarschule Gelsenkirchens - ein historischer Moment
Ein kurzer Weg zum Abitur soll mit der Gründung der Sekundarschule in Hassel bereitet werden. Auch der Stadtteil soll durch die neue Schulform für die Zukunft gewappnet werden. Dafür werden ab Mitte 2012 die Hauptschule am Eppmannsweg und die Realschule in der St.Michael-Straße keine neuen Schüler mehr aufnehmen. Die beiden Schulen fusionieren zu der neuen Sekundarschule. Diese Schulform war aus dem Schulkonsens der Landesregierung am 20. Oktober diesen Jahres hervorgegangen. Damit gibt es in NRW neben den Schulformen des gegliederten Schulsystems (Hauptschule, Realschule, Gymnasium) zwei weitere Schulformen, die ein längeres gemeinsames Lernen anbieten: Die Gesamtschule und die Sekundarschule.
Längeres gemeinsames Lernen
„Der Beschluss des Rates der Stadt vom 15. Dezember war somit ein historischer Moment – nicht nur für Hassel, sondern für ganz Gelsenkirchen. Denn die neue Schule in Hassel wird eine der ersten Sekundarschulen des Landes (NRW) sein“, schildert Kulturdezerntet Dr. Manferd Beck. Der Ratsbeschluss ist ein klares Signal an die Zukunftsfähigkeit des Standortes Hassel, auch was die Zukunft der Schulbildung im Norden der Stadt betrifft.
Denn durch den demographischen Wandel sei es unsicher gewesen, ob die Real- und die Hauptschule in Hassel in Zukunft bestehen könnten, so Dr. Beck. Auch für die beiden Schulleiter der auslaufenden Schulen, Werner Gallmeister und Jörg Kuhlmann, ist mit dem nun angestoßenen Schulentwicklungsplan der Sekundarschule eine lange Phase der Konzeption zu Ende gegangen, die maßgeblich durch Helmut Niemeier, Bildungsoffensive Hassel, vorangetrieben wurde.
Die neue Schulform
Bei einem Pressegespräch (s. Foto) zur Vorstellung der Sekundarschule wurden die Vorteile der neuen Schulform präsentiert: „Die Sekundarschule Hassel soll eine wohnortnahe, integrative Schule mit gymnasialen Standards für alle Kinder bis zur Oberstufe sein. Alle Schüler, die danach das Abitur machen wollen, werden an den Kooperationsgymnasien (z.B Buer-Mitte) zugelassen werden. Dies ist Bestandteil des Kooperatiosvertrages mit den Schulen“, sagt der Schulleiter der auslaufenden Realschule in der St.-Michael-Straße. Aus pädagogischer Sicht wird die Schule eine hochmoderne Schule sein. Als Ganztagsschule sieht sie die individuelle Förderung vor, bietet eine zweite Fremdsprache ab Klasse 6 und eine dritte (eventuell türkisch) ab Klasse 7 an, Methodentraining und Sozialkompetenztraining stehen neben dem Lehrplan zusätzlich auf dem Programm. Auch die Versetzung am Ende eines Schuljahres soll der absolute Normalfall sein. „Die Schüler müssen so gefördert werden, dass sie versetzt werden können“, erklärt Werner Gallmeister, Schulleiter der Hauptschule am Eppmannsweg.
Anmeldung und Start der Schule
Der endgültige Beschluss der Bezirkregierung über das Zustandekommen der Sekundarschule wird Ende Januar getroffen werden. „Wir wissen aber, dass die Bezirksregierung dieses Projekt befürwortet und sind daher sicher, dass es auch beschlossen wird“, sagt der Kulturdezernent. Ein Indiz dafür ist, dass für die Durchführung des vorgezogenen Anmeldeverfahrens eine Lehrkraft genehmigt wurde. Diese wird den Eltern bei Fragen rund um die Anmeldungen helfen. Eine Anmeldung wird vom 21. Februar bis zum 25. Februar möglich sein. Wenn sich mindestens 75 Schüler angemeldet haben, wird die Sekundarschule Hassel mit dem Schuljahr 2012/13 starten. Die drei Klassen werden zunächst im Eppmannsweg 34 untergebracht sein. Zukünftig soll aber an beiden Standorten, also auch in der St.-Michael-Straße, unterrichtet werden.
Ein Tag der offenen Tür am 21. Januar von 10 Uhr bis 13 Uhr soll Eltern bei der Entscheidung behilflich sein. Fragen können dabei gestellt werden, aber auch die Schulgebäude angesehen werden.
Autor:Harald Gerhäußer aus Bochum |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.