Erinnerung an Johannes Rau der am 16.Januar 2011 - 80 Jahre alt geworden wäre -.
Johannes Rau erblickte als Sohn des Kaufmanns und Blaukreuzprediger Ewald Rau und dessen Ehefrau Helene Rau geb. Hartmann am 16. Januar 1931 in Wuppertal das Licht der Welt.
Nach dem Besuch der Volksschule ging er ab 1942 auf das Wilhelm – Dörpfeld – Gymnasium in Elberfelds, allerdings wurde im Juni 1943 bei der Bombardierung von Elberfeld das Gymnasium zerstört.
Später besuchte er das Humanistische Gymnasium in Barmen, dem heutigen Ganztagsgymnasium Johannes Rau. Da Johannes dem Unterricht mehrfach fernblieb, vertrat sein Vater die Ansicht, das man das Geld für die schulische Ausbildung einsparen könne. So brach er auf Drängen des Vaters im September 1948 die Schule nach der Obertertia ab und begann am 05. Oktober 1948 eine Lehre als Verlagsbuchhändler beim Wuppertaler Verlagshaus Emil Müller. Nebenher war Johannes ab 1949 freier Mitarbeiter der Westdeutschen Rundschau in Wuppertal.
Nach Beendigung seiner Lehre arbeitete er zunächst ab Juni 1952 als Verlagsgehilfe in Wuppertal und wurde 1953 Lektor bei einem kleineren Verlag in Witten.
1954 arbeitete er als Geschäftsführer beim Jugenddienst – Verlag.
1962 wurde er Mitglied des Vorstandes und 1965 Direktor des Verlages.
Die Politische Karriere von Johannes Rau begann, als der erste Bundesminister im Kabinett Adenauers, Gustav Heinemann aus Protest gegen die geplante Wiederbewaffnung Deutschlands von seinem Amt 1950 zurück trat und zwei Jahre später 1952 die Gesamtdeutsche Volkspartei (GVP) gründete. Johannes Rau wurde in dieser Partei Mitglied und sogleich deren Kreisvorsitzenden in Wuppertal.
Am 15. Dezember 1953 verstarb sein Vater Ewald Rau im Alter von 55 Jahre,
(* 1. April 1898; † 15. Dezember 1953).
1957 löste sich die GVP wieder auf und Rau wurde zusammen mit Heinemann und anderen Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschland (SPD).
Von 1958 bis 1962 war er Vorsitzender der Jungsozialisten in Wuppertal, ebenfalls wurde er 1958 erstmals in den Landtag Nordrhein – Westfalen gewählt dem er bis 1999 angehörte.
1962 wurde er in den Fraktionsvorstand der SPD- Landtagsfraktion gewählt und wurde 1967 Fraktionsvorsitzender.
Von 1964 bis 1978 gehörte er außerdem dem Stadtrat von Wuppertal an, und war von 1969 bis 1970 auch Oberbürgermeister.
1968 wurde Rau in den Bundesvorstand der SPD gewählt
Ab 1973 war er Mitglied des Landesvorstandes in Nordrhein-Westfalen, von 1977 bis 1998 auch deren Vorsitzender.
Ab 1978 war er Mitglied des Präsidiums der SPD und ab 1982 Stellvertretender Bundesvorsitzender.
1970 holte Ministerpräsident Heinz Kühn Johannes Rau ins Kabinett und überträgt ihm das Ressor Wissenschaft und Forschung. Während seiner Amtszeit bis 1978 wurde 1972 in NRW fünf Gesamtschulen in Duisburg, Essen, Paderborn, Siegen und Wuppertal gegründet, die später in Universitäten unbenannt wurden.
Raul galt als Vater der hochschulpolitische Regionalisierung in Nordrhein-Westfalen. Außerdem wurde in seine Amtszeit 1974 die Fernuniversität gegründet, in Hagen als erste Staatliche Fernhochschule und wandelte die früheren Ingenieurschulen in Fachhochschulen um.
1978 wurde Rau Nachfolger von Ministerpräsident Heinz Kühn. Unter seiner Führung konnte die SPD bei den Landtagswahlen 1980,1985 und 1990 die absolute Mehrheit der Mandate erreichen beziehungsweise verteidigen.
Bei der Bundestagswahl 1987 war er Kanzlerkandidat der SPD.
Im Jahre 1993 führte er nach dem Rücktritt von Björn Engholm kommissarisch den Vorsitz der SPD-Bundespartei.
1995 verlor die SPD mit 46 % der Stimmen die absolute Mehrheit und bildete eine Koalition mit Bündnis 90/Die Grünen.
1998 Landesvorsitzender der SPD in Nordrhein-Westfalen.
Nach seinem Rücktritt als Ministerpräsident wurde am 27. Mai 1998 wurde Wolfgang Clement sein Nachfolger.
Vom 1. November 1982 bis zum 31. Oktober 1983 war Rau darüber hinaus erstmals Bundesratspräsident Er übte das Amt erneut vom 1. November 1994 bis zum 31. Oktober 1995 aus.
Johannes Rau war seit dem 9. August 1982 mit Christina Delius verheiratet, einer Enkelin des früheren Bundespräsidenten Gustav Heinemann. Aus der Ehe gingen drei Kinder, Anna Christina, Philip Immanuel und Laura Helene hervor.
Am 01. August 1988 verstarb die Mutter von Johannes Rau, Helene Rau geb. Hartmann im Alter von 87. Jahre.
1994 wurde Johannes Rau erstmals Kandidat der SPD für das Amt des Bundespräsidenten. Er unterlag aber im dritten Wahlgang dem Kandidaten der CDU Roman Herzog.
1999 wurde Rau erneut Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten. Am 23. Mai 1999 wurde Johannes Rau im zweiten Wahlgang zum Bundespräsidenten gewählt und am 1. Juli 1999 wurde er vereidigt.
Das Amt des Bundespräsidenten führte er bis 2004 aus. Am 29. Juni 2004 wurde er mit einem Großen Zapfenstreich von der Bundeswehr verabschiedet.
Johannes Rau verstarb am 27. Januar 2006 gegen 8:30 Uhr in Berlin im Kreis seiner Familie.
Bruder Johannes wie er von vielen genannt wurde ist nicht Tod, er lebt weiter in den Herzen von vielen Menschen, einer seiner Wahlrüche war „Versöhnen statt Spalten“ dieser Spruch wird uns stets in Erinnerung bleiben.
Überall wo er in seinem Leben Auftrat wurde er mit dem Steigerlied „Glück auf, Glück auf der Steiger kommt“ begrüßt.
In diesem Sinne zum 80 Glück auf
Johannes Rau.
Autor:Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen |
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