Pressemeldung der Linksfraktion Gelsenkirchen
Engagement für Minderheiten

LINKE stellt Antrag auf Antiziganismus für nächste Ratssitzung
Stadt- und sogar weltweit bekannt ist die Aktion „Stolpersteine gegen das Vergessen“.
In Gelsenkirchen ist es das Gelsenzentrum e.V., das diese Bewegung aktiv und engagiert unterstützt. Wie der Homepage der Gelsenkirchener Stolpersteine zu entnehmen ist, ist im Rahmen von Bauarbeiten an der Steinfurthstraße in GE-Rotthausen ein Gedenkstein abhanden gekommen. Ganz unbürokratisch hat die Stadt den Stein ersetzt, welcher am 22.10.2019 neu verlegt wurde.
Neben Menschen mit jüdischem Glauben erinnern die Stolpersteine besonders auch an Sinti und Roma, Homosexuelle, politische und sonstige Verfolgte des Naziregimes.
Durch das aktive Bestreben von Gelsenzentrum e.V. ist vor kurzem beschlossen worden, einen Platz zwischen MiR und Hans-Sachs-Haus (Sichtachse) im Rahmen der Umbauarbeiten an der Ebertstraße zukünftig nach Rosa Böhmer zu benennen.
Das Sintimädchen Rosa Böhmer* wurde am 22. September 1933 in Gelsenkirchen-Buer geboren. Ihre Eltern waren Karl und Anna Böhmer, geb. Marx. Rosas Staatsangehörigkeit war deutsch, ihre Religionszugehörigkeit katholisch.
Das Mädchen lebte im Kinderheim Damianaeum in Warburg. Wie andere Kinder, die nach zwangsweiser Auflösung ihrer Familien in zunehmender Zahl in Heime eingewiesen wurden, nachdem man ihre Eltern in kommunale Internierungslager oder in Konzentrationslager deportiert hatte, wurde auch Rosa Böhmer ihrer Familie in Gelsenkirchen entrissen. Im April des Jahres 1939 wurde Rosa von der Familie Johannes Hunke, Hövelhof Nr. 214a, als Pflegekind "angenommen". Wegen ihrer Sintiherkunft wurde Rosa 1943 deportiert und am 13. August 1943 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.
In der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Mitte wird DIE LINKE. beantragen, den Festakt zur Einweihung des Platzes entsprechend feierlich unter Einbeziehungen von Vertretern der nationalen Minderheit der Sinti und Roma zu gestalten.
Darüber hinaus beantragt die Ratsfraktion der LINKEn am kommenden Donnerstag, den 31.10.2019, eine Resolution zum Antiziganismus zu beschließen. Der Antrag ist unter folgendem Link nachzulesen https://www.linksfraktion-gelsenkirchen.de/anfragenantraegereden/antraege/
*Quelle: Gelsenzentrum e.V.

Autor:

Brunhilde Michaelis aus Gelsenkirchen

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