Green City Gelsenkirchen, Teil 3: Mit E-Mobilität fast sauber auftrumpfen
Elektrisch durch die Stadt

Landschaftsgärtnerin Katja Lucks und Mats Willemer, Werker im Gartenbau, sind für die Gelsendienste mit dem emissionsfreien StreetScooter unterwegs. Es sei ungewohnt, teilen sie mit, da man ihn nicht hört. Die Ausstattung des Pritschenwagens ist eher einfach gehalten. Nachteil ist auch, dass im Winter die Reichweite leidet, da Licht und Heizung auch über Strom laufen. Geladen wird er regelmäßig per Kabel, wie Lucks demonstriert.
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  • Landschaftsgärtnerin Katja Lucks und Mats Willemer, Werker im Gartenbau, sind für die Gelsendienste mit dem emissionsfreien StreetScooter unterwegs. Es sei ungewohnt, teilen sie mit, da man ihn nicht hört. Die Ausstattung des Pritschenwagens ist eher einfach gehalten. Nachteil ist auch, dass im Winter die Reichweite leidet, da Licht und Heizung auch über Strom laufen. Geladen wird er regelmäßig per Kabel, wie Lucks demonstriert.
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Schon seit längerem besteht der Green City Plan Gelsenkirchens, später soll daraus ein großer Masterplan für die Zukunft entstehen. Wie ist der Sachstand?

Aktuelles Thema: E-Mobilität

Wer E-Mobilität hört, denkt sicher als erstes ans Auto. Doch wo lädt man sein E-Car auf, wenn man denn eines hat? Immer mehr Elektro-Ladestationen gibt es, das kann auch Peter Efing bestätigen.
Efing ist Pressesprecher der ELE - und an der ELE kommt hier niemand vorbei, der elektrische Pläne hat. "Wir merken, dass sich vieles tut und das Thema nicht mehr ganz so exotisch ist", sagt er. Seit Mitte 2018 steige das Interesse mit zunehmender Geschwindigkeit und positiver Energie. Bis Mitte Mai werde sich das Netz in Gladbeck, Bottrop und Gelsenkirchen auf 46 Ladesäulen, also 92 Ladepunkten (Stecker Typ 2 als gängigster Stecker) ausweiten. In Buer soll es bald auch eine Schnellladestation geben. Wer mit einem E-Auto durchs Land fährt und einen ELE-Autostrom-Vertrag hat, tankt an jeder ELE-Station (im bundesweiten innogy-Partnernetzwerk mit 2400 Ladepunkten) kostenlos. Alle anderen können sich eine Flat-rate für 180 Euro pro Jahr sichern. An der Ladesäule loggt man sich dann mit einer ID ein vor jedem Ladevorgang. Bei Fremdanlagen gelten andere E-Payment-Systeme. Die freie Ladesäule findet man mit der eCharge-App.
Doch nicht nur die ELE stellt die Ladesäulen bereit, jeder, der den Platz hat, könnte eine bauen lassen und bräuchte dafür nur die ELE anzusprechen. Für eine öffentliche Ladesäule mit einem bis zu zehn Ladepunkten gebe es Contracting-Modelle, erklärt Efing. Gegebenenfalls sei aber eine "Ertüchtigung der Netztechnik" erforderlich. Zustande gekommen sei eine solche Kooperation aber bis dato noch nicht.

Konzept für E-Mobilität in Arbeit, erstes wird aber schon umgesetzt

Während in diesen Bereichen erste Ideen umsetzbar sind, ist im Green City Plan zunächst noch von einer "Erstellung eines Konzepts" die Rede, denn Ziel müsse die Steuerung "aller" Aktivitäten im Bereich der Elektromobilität sein. Der Aufbau einer Ladeinfrastruktur sollte eigentlich Thema einer AG E-Mobilität sein, in der Teilnehmer der Stadt, der Bogestra, der Westfälischen Hochschule, ELE, VRR und die Wohnungswirtschaft zusammen gebracht werden, um sich auf die Infrastruktur der Zukunft vorzubereiten. Allerdings hat die sich seit 2018 noch nie getroffen.

Arbeitsgruppe hat sich noch nie getroffen

Es gibt aber eine verwaltungsinterne AG, in der Stadt und ELE eng zusammen arbeiten. Dabei könnten die Informationen der Bogestra wichtig sein, die schaffen immerhin 20 Elektrobusse an bis 2020. Bisher ist nur von einer Ladestation am ZOB Buer die Rede. Nicht unwichtig ist die Kooperation mit der Wohnungswirtschaft, denn in Zukunft sollen bereits bei der Bauplanung für E-Ladestationen und sichere Stellplätze für Pedelecs mitgedacht werden.
Für die Elektrifizierung des Handwerks wird ebenfalls ein Pilotprojekt durchgeführt. Dafür bietet die GmbH StreetScooter interessierten Unternehmen 50 Elektromobil-Modelle (zum Beispiel Pickups) zum Leasing zu vergünstigten Konditionen (ab 154 Euro mtl.) an. Da sind erste Verträge bereits zustande gekommen.

Bis zu 12.000 Euro Förderung für Unternehmer

Seit Februar hat sich die Förderung durch das Land für Unternehmer noch einmal erhöht: 4000 Euro beim Kauf eines Elektro-Pkw – zusätzlich zur Umweltprämie des Bundes (ebenfalls 4000 Euro). Beim Kauf von E-Nutzfahrzeugen von 2,3 bis 7,5 Tonnen gibt es noch einmal 4000 Euro on top.
Vorbildlicher Weise hat der städtische Dienstleistungsbetrieb Gelsendienste in diesem Jahr drei neue Elektrofahrzeuge in Betrieb genommen. Zwei StreetScooter werden als Pritschenwagen bei der Grünflächenpflege und mit Kofferaufbau für den internen Postdienst genutzt.
Die Gelsenkirchener Kommunale Datenzentrale Emscher-Lippe ist kommunaler IT-Dienstleister der Stadt und setzt ebenfalls einen Street-Scooter und zwei zero emmission Nissan-Fahrzeuge ein.

 weitere Teile:
Teil 1 der Serie: DIE KURT-SCHUMACHER-STRASSE WIRD VERNETZT: Millionen für Pilotprojekte
Teil 2 der Serie:  Schöner Parken - Alternativen zum Auto
Teil 4
der Serie:Urbane Logistik: Elektrisch denken

Autor:

Harald Landgraf aus Dinslaken

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