Dr. Rolf Mützenich blickt beim SPD-Neujahrsempfang auf das große Ganze
„Die Welt ist aus den Fugen“

 Karin Welge hegt den Wunsch, die neue Funktion, die ihr die SPD angetragen hat, auch innehaben zu dürfen. Für ihre Rede, in der sie für ein freundliches Miteinander warb, erhielt sie viel Applaus. Foto: Gerd Kaemper
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  • Karin Welge hegt den Wunsch, die neue Funktion, die ihr die SPD angetragen hat, auch innehaben zu dürfen. Für ihre Rede, in der sie für ein freundliches Miteinander warb, erhielt sie viel Applaus. Foto: Gerd Kaemper
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Der Neujahrsempfang der SPD fand traditionell in den Räumen des Sozialwerks St. Georg statt und auf dem Programm stand neben den Reden des Vorsitzenden der Gelsenkirchener SPD, MdB Markus Töns, und des Gastredners, des Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion MdB Dr. Rolf Mützenich, auch eine Ansprach der Kandidatin für das Amt des Oberbürgermeisters Karin Welge, die mit Spannung erwartet wurde.

Dabei ging es in allen Reden nicht nur um die Politik vor Ort, sondern das große Ganze, nämlich die Gegebenheiten in Deutschland, aber auch der Welt. Was Rolf Mützenich auf den Punkt brachte, in dem er erklärte: „Die Welt ist aus den Fugen.“
Markus Töns dankte in seiner Rede dem amtierenden Oberbürgermeister Frank Baranowski und zollte ihm Respekt für seine Entscheidung, sich nach 16 Jahren nicht mehr erneuert zur Wahl zu stellen, aber auch für das in diesen 16 Jahren von ihm in und für Gelsenkirchen Geleistete.
Töns setzte drei Schwerpunkte in seiner Rede und widmete sich Europa, in dem Deutschland im Sommer die Ratspräsidentschaft der Europäischen Union übernimmt, dem Strukturwandel im Ruhrgebiet, bei dem er die NRW-Landesregierung anmahnte, nicht nach dem Gießkannenprinzip zu fördern, und den Altschuldenschnitt, bei dem der Bund beschlossen hat, 50 Prozent der Altschulden zu übernehmen, wenn die Länder mitziehen. Und auch hier hoffte Töns für Gelsenkirchen auf ein Einsehen der NRW-Landesregierung.
Als Hausherr begrüßte der Vorstandssprecher des Sozialwerkes St. Georg die Gäste in der Emscher-Werkstatt und erläuterte kurz die Institution.
Dr. Rolf Mützenich zeigte sich erfreut über die Kandidatur von Karin Welge und damit ihren Mut, sich in Zeiten von Anfeindungen gegen Politiker in NRW für das Amt des Oberbürgermeisters zur Verfügung zu stellen. Und er dankte Frank Baranowski, mit dem er seit langem freundschaftliche Bande unterhält, für seine Leistung.
Angesichts des Abschusses des Passagierflugzeuges im Iran erinnerte der Bundespolitiker daran, dass sich die SPD als Friedensstifter in der Welt sieht. Darum stellt sie sich seit langem gegen Waffenexporte in Krisenregionen. Denn auch wenn es immer mal wieder zu Geschehnissen wie dem jüngsten kam, so dreht sich die Welt nach Ansicht Mützenichs heute schneller und die Wahrscheinlichkeit solcher Ereignisse wird zunehmen.
„Die Welt ist aus den Fugen, aber wir können sie gestalten und das ist unsere vorrangige Aufgabe“, erklärte der Bundespolitiker, der mit der SPD dafür sorgen möchte, dass Deutschland in diesem neuen Jahrzehnt nicht angehängt wird. Darum mahnte er an, sich an die Kernschwerpunkte der SPD zu erinnern, die er mit Arbeit, Umwelt, Soziales und Frieden aufführte. „Wir müssen auf das Klima schauen, aber wir müssen die Menschen dabei mitnehmen“, erklärte Mützenich.
Als eine Errungenschaft der SPD in der Großen Koalition bezeichnete er die Einführung der Mindestausbildungsvergütung und sagte der FDP klar den Kampf an, wenn es um die Anhebung des Mindestlohns geht. Denn: „Es lohnt sich, Realitäten anzuerkennen. Denn sie zu verändern ist die Aufgabe sozialdemokratischer Politik.“ Und dazu forderte Mützenich Diplomatie und Zivilcourage auf allen gesellschaftlichen Ebenen an.
Als einzige Frau an diesem Tag am Rednerpult erschien Karin Welge, die von der SPD nominierte Kandidatin für die Wahl zur Oberbürgermeisterin. Sie erklärte: „Ich sollte eigentlich als Kreiswahlleiterin fungieren und hatte mich mit dieser Aufgabe bereits angefreundet, als Frank Baranowski für einen Zeitenwechsel sorgte mit seiner Bekanntgabe, nicht mehr für das Amt des Oberbürgermeisters zur Verfügung zu stehen. Nun wird der Wahltag am 13. September für mich noch viel spannender, denn ich wurde als OB-Kandidatin nominiert.“
Karin Welge machte deutlich, dass sie das Vertrauen der Menschen gewinnen und sie überzeugen möchte, dass sie die Richtige für das Amt und die SPD die richtige Partei ist. Dabei möchte sie „mehr miteinander als übereinander reden. Denn es gibt mehr als nur gut und böse. Ich möchte mich stark machen für ein Miteinander für uns und für alle in der Gesellschaft. Ich möchte versöhnen und nicht spalten. Darum ist es mein Wunsch, dass wir hier vor Ort jeden Tag in der Zukunft Gemeinsamkeiten voranbringen. Dass wir grundsätzlich dazu fähig sind, hat uns die Flüchtlingskrise gezeigt.“
Für ihre Rede, in der sie auch ihren bisherigen Werdegang, der sie in das Amt der Kämmerin führte, das sie aktuell innehat, skizzierte, erhielt Karin Welge langen und deutlichen Applaus.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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