Tagung der SPD gibt Impulse für die digitale Stadtentwicklung
Die vernetzte Stadt geht alle Bürger an

Gut besucht und am Ende auch mit guten Ergebnissen präsentierte sich die Premiere einer öffentlichen Veranstaltung zur "Digitalen Stadt" im Wissenschaftspark.Fotos: Gerd Kaemper
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  • Gut besucht und am Ende auch mit guten Ergebnissen präsentierte sich die Premiere einer öffentlichen Veranstaltung zur "Digitalen Stadt" im Wissenschaftspark.Fotos: Gerd Kaemper
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„Diese Stadt hat eine bemerkenswerte, aber sicher keine leichte Vergangenheit, aber worauf es jetzt ankommt, ist, dass wir es sind, die dafür die Verantwortung tragen, dass es in dieser Stadt immer wieder und immer weiter ein Stück vorangeht. Mit „Wir“ meine ich nicht die SPD, sondern uns alle, die wir hier leben, arbeiten und Teil dieser Stadtgesellschaft sind“, forderte Taner Ünalgan, der Sprecher der SPD-Ratsfraktion für digitale Entwicklung und die vernetzte Stadt in seinem Impulsvortrag zur Tagung „#VernetzteStadtGE“.

Gelsenkirchen ist digitale Modellkommune des Landes NRW, aber wie Ünalgan zu Recht anmerkte: „Diese Stadt gehört keiner Aktiengesellschaft, sie ist nicht Teil einer Holding, sondern sie gehört den Gelsenkirchenern.“
Mit der Tagung im Wissenschaftspark hatte die SPD dazu eingeladen, sich über den Stand der vernetzten Stadt zu informieren, aber auch sich in Workshops zu verschiedenen Themen selbst einzubringen. Die Resonanz zeigte, dass das Thema weit über die Parteikreise hinaus interessiert und vor allem auch von Vertretern in der Stadt ansässiger Unternehmen für wichtig erachtet wird.
Daran, dass Oberbürgermeister Frank Baranowski von Anfang an erklärt hatte, dass die Digitalisierung „Chefsache“ sei, zeigt sich, wie ernst diese Aufgabe in Gelsenkirchen genommen wird. Das beweist auch die Tatsache, dass hier inzwischen alle Gewerbegebiete mit Glasfaserkabeln und alle Schulen darüber hinaus mit Smartboards ausgestattet sind.
Gelsenkirchen reiht sich mit Amsterdam, Barcelona, Lissabon und Nizza in den Kreis der Digital Cities Challenge der europäischen Kommission, einem europäischen Netzwerk von vorbildhaften digitalen Kommunen, ein. Darüber hinaus ist genau hier das Startup XignSys, eine Abkoppelung der Westfälischen Hochschule, nicht nur ansässig, sondern damit beschäftigt die Verwaltungsdienstleistungen der Stadt Gelsenkirchen an das Smartphone der Bürger zu koppeln.
Markus Hertlein, der CEO der XignSys GmbH, informierte in einem Workshop über die „Smartphone-Bürger-ID: Die Zukunft des E-Government!“ Damit konnten sich die Interessierten über die Planungen, aber auch den Stand der Dinge informieren.
Um die „Zukunft der Arbeit: Das CoWin-Modellprojekt“ ging es im Workshop von Dr. Rüdiger Klatt, dem Institutsleiter des im Wissenschaftspark ansässigen Vereins FIAP-Forschungsinstitut für innovative Arbeitsgestaltung und Prävention. Im Wissenschaftspark gibt es ein CoWin-Modellprojekt, das die Erprobung von Arbeitsplätzen der Zukunft ermöglicht.
Hier können Co-Working-Places gebucht werden, die neben der bürotechnischen Ausstattung auch über Virtual Reality-Möglichkeiten verfügen. Vorstellbar wäre, dass hier gleichzeitig Programmierer mit der Erstellung einer neuen Software beschäftigt sind, während nebenan ein Mitarbeiter eines Ministeriums seine Arbeit verrichtet und daneben ein Start up seine Ideen testet. „Das bietet gegenseitige Befruchtung über die jeweiligen Tatigkeiten hinaus und schafft digitale Netzwerke“, freut sich Ünalgan.
Den dritten Workshop bot mit Manfred vom Sondern, der CDO der Stadt Gelsenkirchen oder Leiter der Stabsstelle vernetzte Stadt, an. Unter dem Motto „Ideenpitch zur digitalen Modellkommune Gelsenkirchen“ sammelte er mit den Teilnehmern Ideen, wo die digitale Entwicklung in der Stadtgesellschaft greifen könnte. Dabei ging es um Bildung, Kultur, Mobilität oder auch Gesundheit, was zeigte, welche Möglichkeiten die technische Entwicklung bietet. „In seiner Vorstellung der Ergebnisse, erklärte Manfred vom Sondern, dass die Idee genannt wurde, Konzerte aus dem Musiktheater im Revier per Live-Stream auch Bürgern zugänglich zu machen, die aus den verschiedensten Gründen an einem Theaterbesuch gehindert werden. Oder eine Schul-App, in der Eltern oder auch Schüler überprüfen können, ob und welcher Unterricht ausfällt. Oder eben auch, was in der Mensa gerade auf dem Speiseplan steht“, führt der Sprecher der SPD-Ratsfraktion aus.
Alles in allem ist die Premiere einer öffentlichen Auseinandersetzung mit dem Thema „digitale Stadt Gelsenkirchen“ sehr erfolgreich verlaufen. Und vielleicht zeigt diese Veranstaltung auch dem einen oder anderen, dass die Idee einer Emscher-Universität näher liegt, als man bisher dachte. Denn Forschungsinstitute mit dem Schwerpunkt Digitalisierung oder eben die Emscher-Universität würden der digitalen Modellkommune weiteren Auftrieb geben.
Taner Ünalgan ist sich aber bei allem Stolz auf das bereits Erreichte und das in Aussicht stehende im klaren darüber: „Die digitale Stadtentwickling in Gelsenkirchen, das werden weder Stadtverwaltung noch Gelsenkirchener Sozialdemokratie alleine schaffen und das wollen wir auch gar nicht. Denn Gelsenkirchen ist nicht irgendeine Stadt, das ist unsere Stadt und die vernetzte Stadt, das sind wir alle!“

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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