Die CDU will wieder mehr Macht im Rathaus erlangen

Die neue Führungs-Riege der Gelsenkirchener CDU mit Sascha Kurth, Birgit Lucht und dem Kreisvorsitzenden Guido Tann. Schatzmeister Werner Wöll und der dritte Stellvertreter Andreas Est fehlen auf dem Foto. Foto: Harald Gerhäußer
  • Die neue Führungs-Riege der Gelsenkirchener CDU mit Sascha Kurth, Birgit Lucht und dem Kreisvorsitzenden Guido Tann. Schatzmeister Werner Wöll und der dritte Stellvertreter Andreas Est fehlen auf dem Foto. Foto: Harald Gerhäußer
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Deutlich verjüngt und offensichtlich voller Tatendrang präsentiert sich der Kreisvorstand der CDU dieser Tage in Gelsenkirchen. Nach dem Kreisparteitag Mitte Juli bilden nun Guido Tann als alter und neuer Kreisvorsitzender sowie seine Stellvertreter Sascha Kurth, Andreas Est und Birgit Lucht gemeinsam mit Schatzmeister Werner Wöll den geschäftsführenden Kreisvorstand.

Von Silke Sobotta

GE. Ein durch die Wahlen erstarkter Kreisvorsitzender Guido Tann besuchte mit zwei von drei Stellvertretern die Stadtspiegel-Redaktion, um seine Ziele für die Zeit bis zur Bundestagswahl 2013 und vor allem die Kommunalwahl 2014 vorzustellen.

Bekam Tann im September 2009 noch 74% der Stimmen, so waren es bei den diesjährigen Wahlen 83%, was ihn in seiner Arbeit bestärkt. Mit dem Kreisvorsitzenden der Jungen Union Sascha Kurth der Vorsitzenden der Bulmker Ortsunion Birgit Lucht sowie dem CDU-Fraktionsvorsitzenden in der Bezirksvertretung Gelsenkirchen-Nord Andreas Est sieht sich Tann mit einem schlagkräftigen Team gesegnet, dass ihm dabei helfen soll, bei der Kommunalwahl 2014 die absolute Mehrheit der SPD zu kippen.

„Absolute Mehrheiten machen träge“

„Absolute Mehrheiten machen träge. Aus unserer Sicht sind der Oberbürgermeister und die SPD träge. So wird noch immer vieles lediglich abgearbeitet, was Oliver Wittke in seiner Zeit als Oberbürgermeister auf den Weg gebracht hat“, meint Guido Tann.
Darum sieht er auch genug kommunalpolitische Themen, in denen sich die CDU in den nächsten zwei Jahren profilieren kann. Da wäre der Schulentwicklungsplan: „Wir sind froh, dass sich das Land entschieden hat, an Haupt- und Realschulen festzuhalten. Wir sind aber auch offen für Veränderungen, nur dabei sollte von Fall zu Fall entschieden werden, welche Schulform an welcher Stelle passt“, schildert Tann.
Dabei beklagt er die Abwertung der Gesamtschule Ückendorf als „Resteschule“. „Das kann nicht sein, dass der Schuldezernent Dr. Manfred Beck so etwas öffentlich sagt“, ärgert sich der Unionspolitiker, der Handlungsbedarf sieht, damit die Schule ein besseres Image erhält.
In Sachen Städtebau will sich die CDU in die Planungen für das Justiz- und Finanzzentrum einmischen und um die Zukunft des Haus Leithe, eines der ältesten Anwesen im Gelsenkirchener Süden, kümmern.
Lob gab es von der CDU-Spitze für Wirtschaftsförderer Joachim Hampe, dessen Meinung die Union teilt, wenn es darum geht, dass man Firmenansiedlungen durch gehobenen Wohnraum für die Angestellten forcieren kann. „Das Stadtquartier Graf Bismarck ist genau der richtige Schritt.“
In der Verkehrspolitik stellt sich die CDU gegen die Einführung einer stadtübergreifenden Umwelt-Zone. „Der Verkehrsfluss ist wichtig. Damit sind wir auch beim Thema Grüne Welle. Wenn die technischen Voraussetzungen dazu nicht mehr gegeben sind, dann muss eben investiert werden, um die Grüne Welle in Gelsenkirchen Wirklichkeit werden zu lassen. Der Individualverkehr muss fließen, darum sind wir auch gegen die Umwelt-Zone.“

„Wir sind die letzte
verbliebene Volkspartei“

In Sachen Bundespolitik setzen Tann und sein Team auf die Kanzlerin, die durch Regionalkonferenzen die Basis miteinbeziehen möchte und zum Diskutieren und Streiten einlädt.
„Veränderungen gehören nun einmal zum Leben, da kann man sich auch als Partei nicht vor verschließen. Doch genau das tun derzeit einige Althergebrachte mit ihrer Kritik an der Kanzlerin“, kritisiert Birgit Lucht. Dem schließt sich Sascha Kurth an: „Die Diskussionskultur mit Blick auf die Basis ist ein richtiger Schritt.“
Entsprechend positiv blicken die Drei der Bundestagswahl 2013 entgegen. „Der Höhenflug der Grünen ist gebremst, wie man den Umfragewerten für Frau Künast in Berlin entnehmen kann“, glaubt Tann, der die „wirtschaftliche Kompetenz bei der CDU angesiedelt“ sieht.

„Ich möchte nicht nur Quotenfrau sein“

Birgit Lucht sieht ihre Position im Vorstand ganz klar, denn für sie ist dieses Amt mehr als nur das der Quotenfrau.
„Ich setze mich für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein. Dazu müsste sich an den Ganztagsschulen einiges ändern, aus meiner Sicht. Die Quanität des Angebotes hier ist gut, aber die Qualität könnte verbessert werden, um auf eine positive und erfolgreiche Schullaufbahn der Schülerinnen und Schüler einzuwirken. Hier sehe ich Bedarf, damit es nicht auf eine reine Versorgung, sondern eine gute Versorgung hinausläuft“, sieht Lucht ihr „Arbeitsfeld“.
Sascha Kurth möchte sich um das Komplettpaket „Familie“ kümmern, wobei er die Schaffung von adäquatem Wohnraum für junge Familien als ersten Schritt in die richtige Richtung sieht, wie die Beispiele Graf Bismarck und Tossehof zeigen. „Eine gesunde Stadtgesellschaft ist das Ziel“, skizziert der 28-Jährige seinen Schwerpunkt.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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