Buchbesprechung
Die Beichte meines Vaters
Wie die CDU zum Bimbes kam. Wer will es nicht wissen. Ein »Whistleblower«, zeigt Strukturen und die Wege des Geldes auf.
Auslöser zur Veröffentlichung war der Film in der ARD Anfang Dezember 2017 über die „Parteispenden und schwarzen Kassen“ – ein halbes Jahr nach Helmut Kohls Tod. Dem CDU-Granden war es gelungen, sein Geheimnis mit ins Grab zu nehmen. Die Herkunft von mindestens 20 Millionen Mark, die in den Jahren 1999 und 2000 das politische Ende Helmut Kohls einläutete. Hintergründe und Wege können aufgedeckt werden.
Das Buch, geschrieben von Karl-Heinz Ebert, dem Sohn des Whistleblowers, erzählt die Offenbarung des Vaters an den undurchsichtigen Machenschaften rund um das »Freie Fernsehen« der Adenauer CDU. Welcher Buchhalter steht nicht in der Gefahr, zum Vorteil des Arbeitgebers gegen Gesetz zu handeln? Das Bemühen um Ehrlichkeit und Redlichkeit einerseits steht einer Welt gegenüber, die allzu oft den Unehrlichen belohnt und die zur Korruption geradezu ermutigt.
Karl-Anton Ebert, auf Schalke 1904 geboren, stand in seinem langen Leben oft vor der Frage: Hältst du die Klappe und machst mit – oder verweigerst du dich und schadest damit dir und deiner Familie?
Das Buch ist spannend geschrieben. Zeigt den immerwährenden täglichen Kampf mit dem Unrechtsbewusstsein des abhängig Beschäftigten, losgelöst von der Regierungsform. Eine der Familiengeschichten des 20. Jahrhunderts. Ein Aufruf zur Ethik sich im täglichen Handeln. Der Mensch sollte im Mittelpunkt stehen, nicht Machterhalt oder Vermögen.
Der Leser wird sich die zum Schluss die Frage stellen, war und ist dies ein einmaliger Ausrutscher einer Regierungspartei oder wird eine Methode aufgezeigt, ungestraft mit Steuergeldern umzugehen. Wer kurz nachdenkt, wird nach der Lektüre unwillkürlich an mindestens ein Großprojekt denken.
Karl-Heinz Ebert
Die Beichte meines Vaters über die Herkunft des Bimbes
Die schwarzen Kassen der CDU
Seitenzahl: 160
Ausstattung: Hardcover mit Schutzumschlag
ISBN:978-3-86489-282-0
Erschienen im Westendverlag Frankfurt
Autor:Siegfried Räbiger aus Oberhausen | |
Webseite von Siegfried Räbiger |
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