E-Mobilität schreibt auf der Bogestra-Linie 380 ein neues Kapitel Stadtgeschichte
Der E-Bus Nummer 1 ist da!

Der erste seiner Art: Nummer 1 der neuen E-Bus-Flotte der Bogestra konnte besichtigt werden. | Foto: Gerd Kaemper
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  • Der erste seiner Art: Nummer 1 der neuen E-Bus-Flotte der Bogestra konnte besichtigt werden.
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Der gerade von der Bogestra, dem Hersteller BYD und Oberbürgermeister Frank Baranowski vorgestellte Elektrobus weist in eine neue und umweltschonende Zukunft, denn ab Oktober sollen auf der Linie 380 über die Kurt-Schumacher-Straße und damit die am meisten mit Schadstoffen belastete Straße der Stadt die neu angeschafften zehn E-Busse rollen.

Nachdem die Bogestra seit 2017 gut zwei Drittel ihrer Dienstwagenflotte auf E-Mobilität umgestellt hat und rund ein Drittel der in ihrem Verbreitungsgebiet eingesetzten Busse hybrid betrieben werden, ist die Anschaffung der E-Busse ein weiterer Schritt in eine schadstoffarme Zukunft.
Oberbürgermeister Frank Baranowski erinnerte sich an den Dieselgipfel bei Kanzlerin Angela Merkel und die drohenden Fahrverbote, die auch Gelsenkirchen betroffen hätten. „Für uns war 2018 klar, dass sich etwas ändern muss in Sachen Verkehr. Die Verwaltung hat sich mit Vertretern der Bogestra kurzgeschlossen und gemeinsam beschlossen: Wir wollen etwas verändern. Bis wir heute den ersten E-Bus hier in Gelsenkirchen begrüßen können, mussten aber noch einige Hürden überwunden werden. Denn die Förderbedingungen von Bund und Land waren sehr kompliziert, wie ich es auch der Kanzlerin schilderte. Nur waren diese Förderungen nötig, weil die Anschaffung eines E-Busses doppelt so teuer ist wie die eines Hybridbusses.“
Wie Bogestra-Vorstand Jörg Filter erklärte kostet ein Hybridbus rund 300.000 Euro, ein E-Bus 600.000 Euro. Wobei Bund und Land nur 80 Prozent der Differenz zwischen einem herkömmlichen und einem elektronisch betriebenen Bus fördern.
Trotzdem war für Gelsenkirchens Oberbürgermeister klar: „Wir wollen dabei sein bei der Umstellung des Antriebs. Auch wenn sich nach wie vor die Frage stellt, was zuverlässiger ist: Strom oder Wasserstoff. Ich hoffe nun, dass diese Anschaffung einen Anreiz auch für andere Ruhrgebietskommunen darstellt. Denn mit Blick auf die geplante Fußball-Europameisterschaft im Ruhrgebiet ist ein Inseldenken bei der Bustechnik nicht gewünscht. Und überhaupt sollte die Technologie nicht an der Stadtgrenze enden.“
Jörg Filter schilderte, dass der Bogestra-Betriebshof am Exterbruch schon im Zuge der Umstellung auf Hybridbusse umgerüstet wurde und diese Maßnahme nun von Vorteil für die weitere Umrüstung auf E-Mobilität war. Ansonsten wurden im Stadtgebiet Ladestationen eingerichtet, vor allem an der Endhaltestelle der Linie 380 in Buer, wo die Fahrer rund 15 Minuten Zeit haben, um Strom zwischen zu tanken.
„Mit BYD haben wir einen Partner gefunden, der nicht weltweit zu den führendsten gehört, sondern uns auch Fahrzeuge mitsamt der dazu gehörigen Ladeinfrastruktur liefern kann. Die bisherigen Versuche des Modells in den Niederlanden, wo BYD seine europäische Zentrale hat, zeigen, dass die Technik funktioniert. Denn nach rund 180 gefahrenen Kilometern gab es noch eine Restkapazität von 40 Prozent“, freute sich Filter.
Er erinnerte daran, dass die Bogestra vor mehr als zehn Jahren den ersten Hybridbus angeschafft hat, inzwischen gibt es 15 in der Flotte. Jörg Filter erläuterte, dass man zu Beginn der Planungen im Jahr2017 noch nicht überzeugt war von der E-Mobilität wegen der Reichweite. Doch nun will man die nächsten ein oder zwei Jahre Erfahrungen sammeln mit der neuen Technik.
„Wir haben mehr Busse angeschafft als nötig, um zu testen, wie sich die Fahrzeuge im Winter oder aber bei den aktuellen Temperaturen von 35 Graf verhalten. Fakt ist aber, dass wir mit dem Einstieg in die neue Technik auch eine konsequente Weiterentwicklung betreiben werden“, verspricht Filter.
Die Ladezeit der 350 kw starken Batterie beträgt in der Schnellladung eine Stunde, aber das wird auf Dauer nicht erreicht werden. Darum die Möglichkeit des Zwischenladens an den Ladenstationen, damit ein ganzer Tag im öffentlichen Personennahverkehr möglich wird. "Der Hersteller gibt acht Jahre lang Garantie auf die Batterie", wie Patrick Oosterveld, BYD-Deputy Sales Director, lächelnd erklärte.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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