CDU fordert Zukunftsdialog Einzelhandel

Heinberg: Ein neues Einzelhandelskonzept muss dem Handel Luft zum Atmen lassen!

Bereits zum 7. Mal tagte am vergangenen Dienstag der Kommunalpolitische Arbeitskreis der CDU-Ratsfraktion und des CDU-Kreisverbandes im gut besuchten Augustinushaus an der Ahstraße. Bei der rund zweistündigen Veranstaltung, an der neben vielen interessierten Bürgerinnen und Bürgern auch Vertreter der Gelsenkirchener Händlerschaft teilgenommen haben, stand das Thema „Zentrenentwicklung – Gelsenkirchen darf nicht abgehängt werden“ im Mittelpunkt. Als Gast und Fachreferenten hatte der CDU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Heinberg den geschäftsführenden Gesellschafter des Planungsbüros STADT+HANDEL, Marc Föhrer, eingeladen, der umfänglich über wesentliche Grundlagen für attraktive Innenstädte, starke Geschäftszentren und wohnortnahe Grundversorgung informierte.

Wolfgang Heinberg: „Attraktive Innenstädte sind Kennzeichen urbanen Lebens. Gelsenkirchen ist geprägt durch die Bipolarität der Hauptzentren Bahnhofstraße und Hochstraße, sowie durch seine Nebenzentren an der Cranger Straße, Markenstraße und Essener Straße. Wir wollen, dass Gelsenkirchen im Wettbewerb der Einzelhandelsstandorte, nicht zuletzt mit den Nachbarstädten und dem online-Handel, auch zukünftig konkurrieren kann und attraktive und auskömmliche Perspektiven für Kunden und Händler bietet. Attraktive Innenstädte laden zum Verweilen ein und sind unersetzbar für ein lebendiges Stadtbild. Abwechslungsreiche gastronomische Angebote in den Zentren und nicht „auf der grünen Wiese“ spielen dabei eine zunehmend wichtige Rolle, nicht nur als Frequenzbringer. Das reine Einkaufen steht bei vielen Citybesuchern schon lange nicht mehr allein im Mittelpunkt des Interesses.“

Für die CDU bleibt auch die flächendeckende wohnortnahe Grundversorgung ein ganz wichtiges Thema, das an diesem Abend mehrfach von den Teilnehmern angesprochen und diskutiert wurde.
Wolfgang Heinberg: „Mit Sorge blicken wir in diesem Zusammenhang auf das Thema “Verkaufsflächenerweiterung im Lebensmittel -einzelhandel“, weil seit einiger Zeit auf der Anbieter – wie auf der Kundenseite eine Fokussierung hin zu deutlich größeren Verkaufsflächen zu beobachten ist und wir in Gelsenkirchen bislang eher selten davon profitieren, weil Verwaltung und SPD zeitgemäße und in unseren Nachbarstädten schon mögliche Einkaufserlebnisse dem Grunde nach ablehnen.
Wir sind davon überzeugt, dass auch großflächige Lebensmitteldiscounter mit Verkaufsflächen von mehr als 1200 qm in integrierten Lagen ein Gebot der Stunde sind – und wer da heute nicht zugreift und Möglichkeiten bietet, ist morgen abgehängt! Wenn wir heute nicht klug und zeitgemäß die Weichen für einen attraktiven Einzelhandel in der Stadt stellen, dann befürchte ich Abwanderung von Angeboten und Leerstände von Standorten.“

Die im Jahr 2015 vom Dortmunder Planungsbüro Junker + Kruse erarbeitete Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes für Gelsenkirchen ist ohne die Stimmen der CDU beschlossenen worden und sorgt aktuell, z.B. durch die darin festgelegten Bewertungsmaßstäbe insbesondere beim handelsrelevanten Kaufkraftvolumen und den daraus resultierenden Marktzutrittsgrößen von Lebensmitteldiscountern und Lebensmittelvollsortimentern dafür, dass Lebensmitteleinzelhandel über 800 qm hinaus in integrierten Lagen aus Sicht der Verwaltung eigentlich in GE unmöglich ist.
Wolfgang Heinberg: „Wir wollen einen Zukunftsdialog Einzelhandel. Wir wollen das Handel, Verwaltung und Politik eine Fortschreibung für ein rechtskonformes und transparentes Einzelhandelskonzept, das der dynamischen Entwicklung auf der Anbieter- und Konsumenten -seite neu gerecht wird, gemeinsam erarbeiten. Die Rahmenbedingungen für den Einzelhandel in Gelsenkirchen müssen vergleichbar sein mit den Rahmenbedingungen in unseren Nachbarstädten. Dort hat das Planungsbüro Junker + Kruse mit den vorgelegten Entwürfen dem Einzelhandel mehr Luft zum Atmen gelassen.“

Autor:

Ludger Jägers aus Gelsenkirchen

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