Der gebürtige Gelsenkirchener Malte Stuckmann zieht für die CDU in den Oberbürgermeister-Wahlkampf
Aus Liebe zu Gelsenkirchen

Malte Stuckmann hat sich die Entscheidung, als Kandidat anzutreten, nicht leicht gemacht, aber er stellt sich der Herausforderung aus Liebe zu seiner Heimatstadt. Foto: Gerd Kaemper
  • Malte Stuckmann hat sich die Entscheidung, als Kandidat anzutreten, nicht leicht gemacht, aber er stellt sich der Herausforderung aus Liebe zu seiner Heimatstadt. Foto: Gerd Kaemper
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Mit Malte Stuckmann schickt die CDU ein echtes Kind dieser Stadt in den Wahlkampf um den Sitz des Oberbürgermeisters. Und obwohl der Kandidat seit seiner Geburt in Gelsenkirchen lebt und es gut kennt, lernt er derzeit durch Gespräche, die er mit Bürgern führt, noch immer wieder neue Sichtweisen „seiner“ Heimatstadt kennen.

Um nah bei den Menschen in Gelsenkirchen zu sein und zu erfahren, was ihnen auf der Seele brennt, hat sich Malte Stuckmann das Ziel gesetzt, bis Ostern 50 Gespräche bei unterschiedlichsten Anlässen, aber immer nah bei den Bürgern zu führen. Vermutlich wird die Zahl 50 allein schon bis Ostern nicht ausreichen, aber schon jetzt weiß Stuckmann, dass Gelsenkirchen noch sehr viel mehr Facetten hat, als er bisher als Kind dieser Stadt vor Augen hatte.
Malte Stuckmann ist 42 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei Söhnen. Er ist Fachanwalt für Arbeitsrecht. Darüber hinaus liegen seine Schwerpunkte im Mietrecht, Strafrecht und Verkehrsrecht. Seit 2006 ist er Mitglied der CDU und seit 2016 Schatzmeister des CDU-Kreisverbandes Gelsenkirchen und damit Mitglied des geschäftsführenden Vorstandes.
Über seine Kandidatur als Oberbürgermeister-Kandidat hat Stuckmann lange nachgedacht und sich Zeit genommen, sie zu überdenken: „Gelsenkirchen hat mich schon immer bewegt! Anfang 2018 habe ich begonnen, mir Gedanken zu machen, wie man Gelsenkirchen in der Außendarstellung besser positionieren und nach innen mit neuem Schwung bewegen könnte. Die Kommunalwahl im Herbst dieses Jahres ist dafür der beste Zeitpunkt! In Gesprächen mit meiner Frau und meinen Kollegen in der Kanzlei am Justizzentrum spielte ich die Konsequenzen auf mein Privatleben und den Beruf durch. Und am Ende führte es dazu, dass ich im Sommer letzten Jahres unserem CDU-Kreisvorsitzenden Sascha Kurth gesagt habe: Ich bin bereit für die OB-Kandidatur!“
Es folgten zahlreiche Gespräche des Kreisvorsitzenden mit anderen möglichen Kandidaten und am Ende fasste der geschäftsführende Kreisvorstand den Beschluss, Malte Stuckmann als Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters zu nominieren.
Inzwischen wurde der Anwalt auch von der Kreisversammlung nominiert und Malte Stuckmann befindet sich bereits im Wahlkampfmodus. Er hat bereits bei verschiedenen Gelegenheiten vor Ort in den Quartieren Gespräche mit den Bürgern geführt. „Es macht viel Spaß, die Stadt einmal aus ganz anderen Blickwinkeln zu erfahren und eigene Beobachtungen mit denen anderer Bürger abzugleichen. Aus diesen Gesprächen zeichnet sich auch ab, dass vieles von dem, was ich mir für Gelsenkirchen vorstelle, auch anderen Menschen hier wichtig wäre. Denn mir ist es wichtig, nicht an den Menschen vorbei, sondern im Dialog mit ihnen zu agieren“, schildert der Kandidat.
Diese Gespräche werden fortgesetzt in den Stadtteilen und Quartieren - zum Beispiel in spontanen Begegnungen auf den Feierabendmärkten oder beim Polit-Talk-Frühstück.
Für Malte Stuckmann ist der Dialog mit seinen Mitbürgern wichtig und zahlreiche Treffen vor Ort wird er mit MdB Oliver Wittke, Sascha Kurth und Wolfgang Heinberg, dem CDU-Fraktionschef, und den örtlichen CDU-Kandidaten wahrnehmen, denn Kommunalpolitik ist Teamarbeit! Und um die Wahrnehmungen und Anregungen für die Stadt aus Unternehmersicht zu erfahren, sind Treffen mit Unternehmern und den Inhabern örtlicher Handwerksbetriebe geplant.
Aber auch Sportvereine und die Kirchen stehen auf der Agenda seiner Gespräche. „Kein Verein ist wie der andere. Ich möchte einfach ein möglichst breites Band an Eindrücken gewinnen. Ich habe Gelsenkirchen erlebt als Jugendlicher, Erwachsener, Vater, Radfahrer und mehr, aber ich möchte meine Eindrücke mit denen anderer Bürger vergleichen und neue Perspektiven verinnerlichen“, wünscht sich der Gelsenkirchener, der in der Stadt mächtig herumgekommen ist. Denn er wurde in der Feldmark geboren, lebte danach in Erle, Heßler, während eines „kurzen Intermezzos“ in Gladbeck, in Buer, Schalke und heute in Heßler, wo er sesshaft und wohnhaft wurde.
Seitdem seine Kandidatur öffentlich wurde, passiert es Stuckmann immer öfter, dass Menschen auf ihn zu kommen und fragen: „Was würde denn passieren, wenn Sie gewählt würden? Was würden Sie dann machen?“ Und weil er diese Gespräche mit den Menschen vor Ort sehr spannend findet, freut er sich umso mehr auf den Haustürwahlkampf, für den er sich mit bequemen Schuhen an den Füßen auf den Weg von Tür zu Tür machen und den Bürgern erklären möchte: „Guten Tag, mein Name ist Malte Stuckmann und ich finde Gelsenkirchen kann besser...“
Dem Kandidaten ist wichtig, dass die Bürger ihn nicht nur als das Bild auf einem Plakat sehen und vielleicht sogar wiedererkennen. Er möchte, dass sie sich ein eigenes Bild von ihm und seinen Ideen machen können „und das können sie nur, wenn sie mich persönlich kennen lernen. Da helfen auch die sozialen Medien nicht, das kann man nur durch Begegnungen erreichen.“

Keine Angst vor großen Herausforderungen

Als Oberbürgermeister wäre er der Chef der Verwaltung und damit einer großen Zahl an Mitarbeitern. Doch dem blickt Stuckmann gelassen entgegen: „Ein Teil des Jurastudiums ist das öffentliche Recht und dabei geht es um Staatsrecht und Verwaltungsrecht. Darüber bin ich mit Verwaltungsfragen vertraut. Als Anwalt für Arbeitsrecht habe ich vielfältige Gelegenheiten, mich mit Personalvertretungen auszutauschen, und habe auch von dieser Seite Einblicke in die Verwaltung. Außerdem war ich bis Anfang 2019 Aufsichtsratsvorsitzender einer Gesellschaft mit mehr als 600 Mitarbeitern. Trotzdem bin ich mir bewusst, dass das Amt eine große Herausforderung darstellt, denn Gelsenkirchen ist in keiner leichten Situation.“
Damit spielt er an auf Bauvorhaben, die in Angriff genommen werden müssen; darauf, dass Zufriedenheit geschaffen werden muss bei den Mitarbeitern; Probleme bereits in Sicht sind beim Zustand der bestehenden Schulgebäude, aber auch der Tatsache, dass neue Grundschulen wie auch weiterführende Schulen entstehen müssen.

Die wirtschaftlicheEntwicklung im Blick

Ein anderes Gelsenkirchener Problem sieht der CDU-Politiker darin, dass die Wirtschaft gestärkt werden muss. „Die IHK und HWK bilden sehr gut aus, aber diese Auszubildenden müssen auch an die Stadt gebunden werden. Gleiches gilt für die Westfälische Hochschule, die hochgebildete junge Menschen entlässt, die dann aber aus Gelsenkirchen verschwinden“, sieht Stuckmann als Problem.
Schnittmengen sieht er im Bereich der Familien: „Da gibt es viele Familien, die arbeiten wollen, aber keine Betreuung für die Kinder haben. Während es auf der anderen Seite Unternehmen gibt, die Arbeitsplätze nicht belegen können.“
Indem sich um die vor Ort befindlichen Bestandsunternehmen gekümmert und ihnen verdeutlicht wird, dass sie als Ausbildungs- und Arbeitsmotoren geschätzt werden, könnten externe Unternehmen besser hierher geholt werden. „Dabei meine ich aber nicht ein großes Unternehmen im Jahr hier neu anzusiedeln, sondern vielmehr fünf bis zehn kleinere bis mittlere. Wobei ich neben produzierendem Gewerbe auch Dienstleistungsunternehmen im Blick habe“, erklärt der Kandidat.

Sicherheit und Ordnung für mehr Lebensgefühl

Sicherheit und Ordnung sind ein Thema, das dem CDU-Kandidaten am Herzen liegt. „Ich bringe meinen Sohn gern zu Fuß zur Grundschule, um ihn auch auf potentielle Gefahren hinweisen zu können. Dabei erkläre ich ihm auch Verkehrsschilder und andere Dinge, die uns auf dem Weg begegnen. Die Schule liegt in einem Bereich, bei dem ein Verkehrsschild darauf hinweist, dass die Zufahrt nur für Busse und Taxis erlaubt ist. Dieses Schild kannte mein Sohn aus dem Sachkundeunterricht. Leider scheinen viele Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren, es nicht zu kennen oder glauben, Elterntaxis fallen in diese Kategorie. In früheren Zeiten gab es in Heßler noch den sogenannten Dorf-Sheriff, den Bezirksbeamten vor Ort. Dieser hatte regelmäßig solche Verkehrssünder angesprochen und ermahnt. Nur leider gibt es ihn nicht mehr. Als ich dieses Problem auf Facebook kommuniziert habe, musste ich feststellen, dass es sich bei weitem nicht um ein Problem in Heßler handelt, sondern dass alle Ortsteile der Stadt betroffen sind.“
Und hier erinnert er an die Forderung der Gelsenkirchener CDU, die seit Jahren für mehr Manpower beim Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) eintritt. „Die Situation des KOD ist besser geworden, aber noch lange nicht ausreichend“, glaubt Stuckmann, der die Erfahrung gemacht hat, dass Autofahrer, deren Fahrzeuge vom KOD fotografiert wurden, sofort abdrehten und nicht widerrechtlich in die Straße an der Schule einfuhren.
„So ein Verhalten geht mir furchtbar gegen den Strich, weil es unglaubliches Gefahrenpotential für die Schulkinder darstellt. Gerade in der dunklen Jahreszeit sind die Schüler gefährdet und nicht einmal die reflektierende Warnweste bietet dann den nötigen Schutz“, ärgert sich der zweifache Vater.
In Sachen Ordnung stellt er immer wieder fest, welche Probleme die Menschen vor Ort plagen. Das kann das Grün sein, das den Bürgersteig zu wuchert und unbegehbar macht, oder der Sperrmüll, der entweder ohne Termin oder Tage vor dem Termin einfach auf die Straße gelegt wird. „Mein Highlight war es, als ich mit meiner Familie quer durch den Buerschen Stadtwald wanderte und mich plötzlich vor drei alten Ölfässern wiederfand. Da frage ich mich doch: Wer macht so was? Und warum schleppt man die Fässer mitten in eine öffentliche Grünanlage? Das Erscheinungsbild der Stadt ist wichtig für das Wohlbefinden der Bürger, aber auch für den Eindruck, den Menschen von außerhalb gewinnen, wenn sie sich etwa mit der Absicht tragen, hier eine Stelle anzunehmen“, gibt der Politiker zu bedenken.
„Gelsenkirchen ist eine super lebens- und liebenswerte Stadt und sehr viel besser, als irgendwelche Rankings mit Platz 401 suggerieren. Ich finde, Gelsenkirchen sollte nicht immer als schlechtes Beispiel dienen. Denn es gibt hier
 so viele schöne Flecken, die Menschen von außen, aber nicht auf den ersten Blick erkennen. Darum finde ich, dass Gelsenkirchen nach außen hin verbesserungswürdig ist“, plädiert Malte Stuckmann auch an die Gelsenkirchener.

Nahverkehr und Radwegenetz

Wenn in den Nebenzentren die Leerstände zunehmen und die Nahversorgung auf der Strecke bleibt, wird es aus Sicht von Malte Stuckmann immer wichtiger, dass die Verkehrsverbindungen in den Blick genommen werden. „Gerade mit Blick auf die älteren Menschen in Gelsenkirchen, aber auch auf die Kinder, ist es wichtig, dass Netz des öffentlichen Nahverkehrs weiter zu stärken. Als Beispiel nenne ich hier einmal die Verbindung zwischen Ost und West in Gelsenkirchen. Während man von Nord nach Süd und umgekehrt inzwischen im Fünf-Minuten-Takt fahren kann, gibt es zwischen Ost und West keine vergleichbare Verbindung. Würde mein Sohn von Heßler aus zum Beispiel eine weiterführende Schule in Bismarck besuchen wollen, würde der kürzeste Weg über die A42 führen. Schwierig, nein, unmöglich und lebensgefährlich für einen Neunjährigen“, nennt der zweifache Vater ein Beispiel.
Das sind Probleme, die besser gelöst werden könnten, wenn die Stadtverwaltung, Polizei und der Rat
 der Stadt gemeinsam mit den Bürgern in den Quartieren ins Gespräch kommen würden, glaubt Stuckmann, der sich ein sichereres und anspruchsvolleres Radwegenetz wünschen würde, das auch von Familien, Schulkindern und Senioren genutzt werden könnte.
Sein Ziel als Oberbürgermeister wäre es, „so viel in der Stadt gestalten zu können, dass Gelsenkirchen auch von außen als lebens- und liebenswerte Stadt wahrgenommen wird. Es gilt zu beweisen, dass wir nicht #401 sind. Denn Gelsenkirchen ist großartig!“

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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