Atommüll-Transport quer durchs Ruhrgebiet
Per Schiff wird derzeit Atommüll aus dem AKW Obrigheim ins Zwischenlager Nord/Lubmin geschafft. Gestern machte der Schiffstransport einen Zwischenstopp in Duisburg, seit heute morgen geht es über den Rhein-Herne-Kanal quer durch das Ruhrgebiet über Oberhausen, Essen, Gelsenkirchen und Herne weiter Richtung Norden. Die angrenzenden Städte sind über diesen Gefahrenguttransport i.d.R. nicht informiert und im Falle einer Havarie schlecht oder gar nicht vorbereitet.
Bereits um 7 Uhr heute morgen haben sich in Gelsenkirchen auf der Kanalbrücke Grothusstraße Anti-Atom AktivistInnen versammelt, um gegen den Atommülltransport zu protestieren. Gegen 8:30 Uhr passierte der Transport die Kanalbrücke in Gelsenkirchen-Horst, begleitet von einem Boot der Wasserschutzpolizei. Gegen 9 Uhr wird der Atommüll-Transport an der Schleuse Wanne-Eickel erwartet, auch dort findet eine Demonstration statt.
Der Atommüll aus Obrigheim, es handelt sich dabei um Maschinen- und Anlagenteile, soll im Zwischenlager Lubmin zerlegt und konditioniert werden. Ein lukratives Geschäft, denn dank der hohen Grenzwerte für Strahlung können die Strukturteile nach einer Reinigung “freigemessen” werden und wieder in den konventionellen Rohstoffkreislauf geführt werden. Die Teile strahlen dann noch immer – nur unterhalb der geltenden Grenzwerte. Am 4. Juni soll das Atommüll-Schiff Lubmin erreicht haben.
Weitere Infos: Lubmin niX da - Anti-Atom Bündnis NordOst
Autor:Andreas Jordan aus Gelsenkirchen |
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