An der GroKo-Debatte kommt keiner vorbei - Auch nicht die Gelsenkirchener SPD bei ihrem Neujahrsempfang
Traditionell hatte die SPD Gelsenkirchen am letzten Samstag zu ihrem Neujahrsempfang in die Räumlichkeiten des Sozialwerks St. Georg an der Emscherstraße geladen und das Jahr 2018 eingeläutet.
Neben Aktiven der Gelsenkirchener SPD folgten rund 300 Gäste der Einladung des Unterbezirks, neben Vertretern aus Verwaltung und Wirtschaft nahmen vor allem auch zahlreiche Gäste aus Gelsenkirchener Vereinen und Verbänden, Gewerkschaften und Betriebsräten teil. Gastredner war in diesem Jahr Vizekanzler a.D., Bundesminister a.D. und ehemaliger Parteivorsitzender Franz Müntefering.
Heike Gebhard kam in ihrer Begrüßungsansprache nicht an der aktuellen Situation nach den Sondierungsverhandlungen vorbei: „Jetzt soll die SPD es wieder richten“, sagte sie mit Blick auf die Erwartungen der Bürger an eine GroKo. Dass sich die SPD nie vor ihrer staatspolitischen Verantwortung gedrückt hat, sei allgemein bekannt.
Franz Müntefering stellte andere Punkte in den Mittelpunkt seiner Rede. „Die ganze Frage der Gerechtigkeit beginnt bei der Bildung. Wer will, dass wir eine gerechte Gesellschaft bekommen, der muss sich um viele Dinge kümmern, aber zu allererst um die Frage der Bildung. Wenn wir das nicht machen, werden wir das in 20, 30 Jahren alles bitter bezahlen.“ Bildung darf nicht allein den Lehrern überlassen werden.
Müntefering betonte mehrfach in Anlehnung eines Zitats von Joachim Poß aus dem Jahre 1994, dass Menschen Einfluss nehmen können: „Wir müssen uns vor Augen führen: Wir haben die Möglichkeit, Dinge zu verändern.“ Die Gesellschaft verändere sich schließlich auch. „Wer sagt, das geht uns alles nichts an, es soll alles so bleiben – da sage ich: Tut mir leid, es wird alles ein bisschen anders sein. Nicht schlechter, aber anders.“
Der Zustrom an Flüchtlingen sei auch ein Zeichen dafür, was in dieser Welt los sei. „Wir können nicht der ganzen Welt helfen, auch nicht allen Menschen. Aber wir sind konfrontiert mit dieser Wahrheit. Man kann das nicht verdrängen.“
Die Rede von Franz Müntefering ging direkt in die Laudatio des diesjährigen Preisträgers der Willy-Brandt-Medaille über.
Autor:Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen |
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