IDAHOBIT 2022 in Gelsenkirchen
Aktionen gegen Queerfeindlichkeit

Kämpfen mit Aktionen und Informationen gegen Queerfreindlichkeit: Alexandra Dumont Neslihan Kanbur, Zeyneb Al-Jaanabi, Enis Akin (v.l.), Dagmar Eckart und Asmaa El Makhoukhi-Mekkaoui aus der städtischen Gleichstellungsstelle. | Foto: Stadt Gelsenkirchen
  • Kämpfen mit Aktionen und Informationen gegen Queerfreindlichkeit: Alexandra Dumont Neslihan Kanbur, Zeyneb Al-Jaanabi, Enis Akin (v.l.), Dagmar Eckart und Asmaa El Makhoukhi-Mekkaoui aus der städtischen Gleichstellungsstelle.
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Zum Internationalen Tag gegen Homophobie, Biphobie, Transphobie und Interphobie (IDAHOBIT) setzen die Gleichstellungsstelle, die Evangelische Gesamtschule und das Queere Jugendzentrum together, am Dienstag, 17. Mai, ein klares Zeichen gegen Queerfeindlichkeit und für mehr Akzeptanz.

Der Aktionstag erinnert an den 17. Mai 1990. An diesem Tag beschloss die Weltgesundheitsorganisation (WHO), Homosexualität nicht mehr als Krankheit zu werten und aus dem Krankheitsschlüssel zu streichen. Mit der Regenbogenflagge vor dem Hans-Sachs-Haus und dem Rathaus in Buer erinnert die Stadt an diesen Tag und setzt ein Zeichen für Vielfalt. Die Gleichstellungsstelle beteiligt sich auch in diesem Jahr an der landesweiten Aktion Weg mit den Barrieren in den Köpfen des Queeren Netzwerks NRW.

Die Kampagne stellt die mehrfache Ausgrenzung von queeren Menschen in den Vordergrund, die aufgrund anderer Merkmale wie Behinderung oder Beeinträchtigung, ethnischer Herkunft, Alter, Geschlecht, Religion, Weltanschauung oder sozialer Herkunft zu einer ausgegrenzten Gruppe gehören und dadurch Mehrfachdiskriminierungen erfahren. Fakten, die auch der städtische Aktionsplan LSBTIQ berücksichtigt.

Weg mit Barrieren in Köpfen

Mit einem offenen Mittagsangebot für queere Schüler wollen die initiierenden Lehrkräfte Marcie Krafzik und Sven Pörsch der Gesamtschule ein klares Zeichen gegen Queerfeindlichkeit im schulischen Alltag setzen. Unterstützt werden sie von der schulischen Bücherei, die ihr Büchersortiment um queere Themen ergänzt und im Pride Month ausstellt. „Angebote wie diese sind notwendig an Schulen, denn es outen sich Schülerinnen und Schüler an unserer Schule und genau diese müssen wir dann auch unterstützen“, so Sven Pörsch.

Mauern einreißen will das Jugendzentrum together - jung.lesbisch.schwul.bi.trans*. Zu diesem Zweck hat die Community hier ihre individuellen Diskriminierungserfahrungen auf Mauersteine geschrieben, die durch ein Gerüst aus positiven Erlebnissen zusammengehalten werden. Mit dem Einreißen der Mauer soll ein symbolisches Zeichen gegen anhaltende gesellschaftliche Diskriminierungen gesetzt werden. Mit der Aktion werden die Jugendlichen mehrere Christopher Street Days (CSD) in Deutschland besuchen.

Im together, Wildenbruchstraße 13, haben queere Jugendliche zwischen 14 und 26 Jahren die Möglichkeit zum Kennenlernen, Freunde finden, Treffen, Quatschen und Spaß haben. Bei Fragen, Beratungsanfragen oder Problemen gibt es vor Ort geschultes Personal zur Unterstützung. „Obwohl queere Rechte Menschenrechte sind“, so Enis Akin von der städtischen Gleichstellungsstelle, „gehört die Benachteiligungen aufgrund der sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität nach wie vor zur traurigen Alltagsrealität.“ Denn:

Homophobe Straftaten

Die Zahl der Straftaten im Themenfeld der Geschlechtlichen und sexuellen Identität ist im Jahr 2021 deutlich um 66 Prozent angestiegen. Auch im Themenfeld Sexuelle Orientierung, in dem homophobe Straftaten erfasst werden, sind die Fallzahlen um rund 50 Prozent angestiegen, so die bundesweiten Fallzahlen im Bericht Politisch motivierte Kriminalität im Jahr 2021.

Ein Drittel der LSBTIQ-Menschen outet sich nicht am Arbeitsplatz oder geht verschlossen mit der sexuellen Orientierung/Geschlechtsidentität um. LSBTIQ-Personen dürfen trotz knapper Blutkonserven immer noch nicht Blutspenden, wenn sie nicht mindestens vier Monate keinen sexuellen Kontakt hatten.

55 Prozent der queeren Jugendlichen haben in der Schule Erfahrungen mit verbalen Angriffen gemacht. Zehn Prozent erleben körperliche Gewalt in der Schule, Ausbildung oder am Arbeitsplatz. Dabei sind queere Personen of Color in besonderem Maße von Diskriminierung betroffen. Sie erfahren Ausgrenzungen und Anfeindungen in der Gesellschaft, Schule und Familie. Als Personen anderer Ethnie oder Religion/Weltanschauung sind sie zudem von Rassismus betroffen.

Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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