Herten. Zukunftsinitiative Klima.
Mit Regenwasser gegen die Folgen des Klimawandels immun werden

Viel zu oft verschwindet die wertvolle Ressource Regenwasser in der Mischwasserkanalisation. Durch Abkopplungsmaßnahmen, wie sie die Zukunftsinitiative Klima.Werk umsetzt, kann der Niederschlag vor Ort versickern, das Grundwasser stärken oder der Bewässerung von Pflanzen und Bäumen dienen. Hier wird das Regenwasser von einer Dachfläche in eine Versickerungsmulde geleitet.

 | Foto: © Kirsten Neumann/EGLV
  • Viel zu oft verschwindet die wertvolle Ressource Regenwasser in der Mischwasserkanalisation. Durch Abkopplungsmaßnahmen, wie sie die Zukunftsinitiative Klima.Werk umsetzt, kann der Niederschlag vor Ort versickern, das Grundwasser stärken oder der Bewässerung von Pflanzen und Bäumen dienen. Hier wird das Regenwasser von einer Dachfläche in eine Versickerungsmulde geleitet.

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Zukunftsinitiative Klima. Werk betreibt blau - grünen Umbau.

Herten ist Teil des Netzwerks von Kommunen und Emschergenossenschaft Regenwasser als wichtige Ressource zu begreifen, daran erinnert der diesjährige Weltwassertag am heutigen 22. März. Für Städte eine wichtige Strategie, um die Folgen des Klimawandels wie zunehmende Extremwetter-Ereignisse abzumildern. Herten arbeitet gemeinsam mit der Emschergenossenschaft und 15 weiteren Emscher-Kommunen in der Zukunftsinitiative Klima.Werk daran, den natürlichen Wasserkreislauf zu stärken und damit die Wohnquartiere klimafest zu machen.

Die Stadt Herten ist Teil der Zukunftsinitiative Klima.Werk, die 2014 als Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ gegründet wurde. Das gemeinsame Ziel des Netzwerks der 16 Emscher-Kommunen und der Emschergenossenschaft: Die städtischen Infrastrukturen klimarobust umzubauen, für mehr Grün zu sorgen und Wasser mehr Raum zu geben. Das ist eine Antwort auf Folgen des Klimawandels, die sich in Form von Hitze- und Dürreperioden oder Starkregen bemerkbar machen und die die Lebensqualität von Bürger*innen im dicht besiedelten Ruhrgebiet beeinträchtigen.

Wie wichtig Vorsorge ist, hat nicht zuletzt das verheerende Hochwasser im Juli 2021 in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gezeigt. Das Klima.Werk treibt den blau-grünen Umbau mit Maßnahmen voran, die dem Prinzip der Schwammstadt und einer wasserbewussten Stadtentwicklung folgen: Regenwasser soll zurückgehalten und gespeichert werden, versickern, verdunsten und nicht in der Kanalisation landen. Das entlastet das Abwassersystem und hat gleichzeitig positive Effekte auf das Mikroklima in Stadtvierteln. Wenn sauberes Regenwasser nicht durch den Gully und die Kanalisation in die Kläranlage abfließt, sondern vor Ort gespeichert wird, kann es den natürlichen Wasserkreislauf stärken, kann der Bewässerung von Pflanzen und Straßenbäumen dienen, Gewässerflächen speisen, so über Verdunstung für Kühlung sorgen oder ins Grundwasser gehen.

Um diese positiven Effekte zu erreichen, steht der Zukunftsinitiative Klima.Werk ein Bündel an Maßnahmen zur Verfügung: Dächer und Fassaden begrünen, Flächen entsiegeln (zum Beispiel Parkplätze), Versickerungs- und Rückhalteflächen für Regenwasser schaffen, unterirdische Speicher bauen (Rigolen), Gebäudeentwässerung (z.B. Dachflächen) von der Kanalisation abkoppeln, Gewässerläufe renaturieren.

Klima.Werk-Projekt in Herten

In der Stadt Herten wird aktuell ein besonders ehrgeiziges Projekt umgesetzt, das den Folgen des Klimawandels auf vielfältige Weise entgegenwirken soll: „Der Park kommt in die Stadt!“ Durch ein ganzes Maßnahmenbündel soll aus der heute überhitzten und unwirtlichen südlichen Innenstadt ein auch in Hitzeperioden kühles grünes Wohnzimmer für die Bewohnerschaft geschaffen werden. Umfangreiche Entsiegelungen, die Rückhaltung und Speicherung von Regenwasser, Dach- und Fassadenbegrünungen und intensive Bepflanzungen werden das Mikroklima spürbar verbessern und einen wichtigen positiven Beitrag zum natürlichen Wasserkreislauf haben. Durch Rückhaltung und Verdunstung sinkt die Überflutungsgefahr bei Starkregen, reduziert sich der Reinwasserabfluss in den Mischwasserkanal und es entsteht ein gesundes kühles Klima mit Wohlfühleffekt.

Durch die Zusammenarbeit mit dem Expertennetzwerk der Zukunftsinitiative, durch frühzeitige Beteiligung der Betroffenen und durch eine aktive Öffentlichkeitsarbeit konnte diese „blau-grüne Blaupause“ zur klimafolgenangepassten Umgestaltung der Innenstadt gelingen.

Die Zukunftsinitiative Klima.Werk

Insgesamt 16 Emscher-Kommunen sowie die Emschergenossenschaft engagieren sich seit 2014 in der Zukunftsinitiative für einen bewussten Umgang mit der wichtigen Ressource Regenwasser. In den Verwaltungen der jeweiligen Städte gibt es Stadtkoordinatora*innen, die intern und extern als Ansprechpartner*innen für die Themen der Zukunftsinitiative fungieren und zusammen mit ihren Dezernent*innen auch Multiplikator*innen für Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung in ihren Rathäusern sind.

Der Erfolg des Netzwerks basiert auf langjähriger Kooperation, dem Wissensaustausch und der gemeinsamen Umsetzung vielfältiger Projekte und Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung. Im Zentrum stehen die Entwicklung nachhaltiger Zukunftsstrategien für klimaresiliente Städte, die Umsetzung von konkreten Baumaßnahmen, die Entwicklung und Anwendung von Arbeitsweisen für ein vernetztes und kooperatives Verwaltungshandeln in der Region sowie die Gestaltung von Plattformen für den Wissens- und Erfahrungsaustausch. So wird gemeinsam an einer klimaresilienten Region gearbeitet.

Autor:

Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen

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