Mistkäfer in der Serengeti
Mistkäfer tauchen nur selten in den Fotogalerien von Safarireisenden auf und auch bei den berühmten „Big Five“ oder den weniger berühmten „Small Five“ sind sie nicht erwähnt (auch Dung Beetle, Pillendreher oder Skarabäus genannt).
Im alten Ägypten wurden die rund fünf Zentimeter großen, schwarz schillernden Käfer als Gottheit verehrt. Man glaubte, der Käfer rolle den Sonnenball über den Himmel. Skarabäen wurden deshalb in vielen Darstellungen und Skulpturen verewigt.
Tatsächlich sind Mistkäfer auf das Rollen spezialisiert
und werden deshalb auch Pillendreher genannt. Allerdings rollen sie keine glühenden Himmelskörper, sondern Dungkugeln. Dabei vollführen sie wirklich akrobatische Leistungen mit Vorder- und Hinterbeinen und scheuen keine Mühe und Arbeit, um die Vorräte in die gegrabenen Höhlen für sich und den Nachwuchs zu bugsieren. Für Insekten mit einem winzigen Gehirn gehen sie dabei sehr überlegt und strategisch zu Werke und haben einen guten Orientierungssinn, der sich nachts auch an den Sternen orientiert.
Von den Mistkäfern gibt es rund 150 Arten und man findet sie auf allen Kontinenten, jedoch interessieren sie sich nur für Pflanzenfresser-Dung und nicht für die Hinterlassenschaften von Fleisch- oder Allesfressern.
Für den Mistkäfer sind die Hinterlassenschaften ein wahres Festessen
und die Weibchen, die übrigens die Kugeln meist allein nach Hause befördern müssen, legen ihre Eier in den Kugeln ab, aus denen dann die Larven für eine neue Generation von Saubermachern schlüpfen. Durch das Vergraben des Dungs sorgen die Käfer auch für Düngung und auch die Aussaat neuer Pflanzen und Bäume. So schließt sich der Naturkreislauf wieder.
Quelle: http://www.outback-africa.de/blog/index.php/2014/08/01/auf-pirschfahrt-mistkaefer/ (gekürzt und umformuliert)
Autor:Hans-Jürgen Smula aus Gelsenkirchen | |
Webseite von Hans-Jürgen Smula |
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