Entsiegelung von Vorgärten: Stadt fördert Vorhaben
Grün und kühl statt grau und heiß
Viele Gartenbesitzer von Steingärten werden es bei den heißen Temperaturen dieses Sommers festgestellt haben: Die versiegelten Schotter-, Kies- oder Pflasterflächen heizen sich in der Sonne stark auf und kühlen nachts nur wenig ab. Die Folge: ein unangenehmes Mikroklima für die Menschen am Haus.
Wer nun überlegt, seinen Steingarten zu entsiegeln, kann sich dies von der Stadt über das kommunale Förderprogramm der Dach- und Fassadenbegrünung sowie Entsiegelung bezuschussen lassen. So wie es Familie Franz aus Erle getan hat.
Im vergangenen Herbst wandelte sie mit Unterstützung durch das Förderprogramm ihren ehemaligen Schottergarten in einen begrünten Vorgarten mit bodendeckenden Pflanzen, Gräsern, Farnen, Stauden und Bäumen her. „Wir hatten festgestellt, dass der Steingarten sich nicht nur unangenehm aufheizt in den heißen Sommern, es kamen auch keine Insekten, die ja wichtige Nahrung für die heimischen Tiere sind“, erinnert sich die Familie. „Und so wenig Arbeit, wie man vielleicht denkt, macht ein Steingarten auch nicht“, wissen die Franzens aus eigener Erfahrung.
„Mit der Umgestaltung ihres Vorgartens leistet die Familie einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz“, freut sich Klimaanpassungsmanagerin Nora Mrowitzki. Grüne Gärten wirken sich ausgesprochen positiv auf das Mikroklima in der Stadt aus. Als Mikroklima oder Kleinklima bezeichnet man die klimatischen Bedingungen in Bodennähe bis hin zu einer Höhe von etwa zwei Metern auf begrenzter Fläche. Es wird stark von den örtlichen Gegebenheiten, wie der Art und Beschaffenheit des Bodens, der Art und Dichte der dort wachsenden Pflanzen sowie von den vorherrschenden Lichtverhältnissen beeinflusst. Die Temperaturen einer Oberfläche wie Stein, Schotter oder Asphalt können sich enorm aufheizen - nicht selten auf über 40 Grad - und sogar Hitze speichern.
Mikroklima in Gelsenkirchen
Im Gegensatz dazu heizen sich Flächen beziehungsweise Böden mit durchgehender Bepflanzung nur wenig auf. Pflanzen erzeugen eine sogenannte Verdunstungskühle, das heißt, sie geben Wasser über ihre Blätter ab, die das Mikroklima verbessern und speichern keine Wärme. Auch an der Oberfläche feuchter Böden verdunstet Wasser, was einen kühlenden Effekt auf das Mikroklima hat.
Die Umwandlung eines Schottergartens wird von der Stadt bezuschusst. Möglich sind Zuschüsse in Höhe von bis zu 50 Prozent der förderfähigen Kosten, höchstens 2500 Euro. Darüber hinaus hält das Klimabündnis Gelsenkirchen-Herten in seiner kostenlosen Broschüre Mach was draußen - Ein Ratgeber für klimafreundliche Gartengestaltung viele Infos und Tipps zum klimafreundlichen Gärtnern bereit. Zahlreiche Ideen zur Begrünung zum Beispiel von Vor- oder Dachgärten gibt es auch auf den Webseiten der Verbraucherzentrale: Unter dem Motto Mehr Grün am Haus werden unter anderem praktische Beispiele vorgestellt und kostenlose Online-Seminare angeboten.
Infos zum Förderprogramm unter www.gelsenkirchen.de, Menüpunkte Infrastruktur - Umwelt - Klima sowie bei Nora Mrowitzki, Tel. 0209/169-5497, E-Mail nora.mrowitzki@gelsenkirchen.de. Mach was draußen - Ein Ratgeber für klimafreundliche Gartengestaltung gibt es unter https://www.gelsenkirchen-herten.de/projekte/vorgartenwettbewerb.
Autor:Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.