Gelsenkirchener Posse: Ach, wie gut, dass niemand weiß...
Klaus Brandt ist stocksauer. Die Verwaltung hatte in der Vorlage für die Sitzung der Bezirksvertretung Süd am 5. Juni bereits empfohlen, seinem Antrag zur Umbenennung der im Volksmund "Invalidenpark" genannten Grünfläche in Ernst-Käsemann-Park zu folgen.
Jetzt folgte die Vollbremsung. Da hatte die Verwaltung doch tatsächlich vergessen, dass die Grünfläche in Rotthausen bereits seit 2005 den Namen "Dahlbuschpark" trägt. Bereits im April 2005 hatte die Bezirksvertretung Süd einen dahingehenden Vorschlag der CDU ohne entsprechende schriftliche Vorlage einstimmig abgesegnet, daran erinnert sich jetzt ein Teilnehmer der damaligen Sitzung.
Die Tatsache, dass die Namensgebung "Dahlbuschpark" bereits nach einigen wenigen Jahren wieder dem kollektiven Vergessen anheim gefallen ist, zeigt doch, dass es keine glückliche Namenswahl ist. Die Bezirksvertretung sollte dem Antrag von Klaus Brandt folgen und den Park nach Ernst Käsemann benennen, hier ist der historische Bezug zum Wirken und dem mutigen Widerstand gegen das NS-Regime von Ernst Käsemann doch wesentlich stärker. Der Name Dahlbusch dagegen erinnert untrennbar auch an die gleichnamige Zeche, auf der zwischen 1941-1945 Kriegsgefangene als Sklaven- und Zwangsarbeiter bis zum Tode ausgebeutet wurden.
Bericht in der WAZ: Der vergessene Dahlbuschpark und warum ein Bürger sauer ist
Autor:Andreas Jordan aus Gelsenkirchen |
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