Neuigkeiten aus der Zoom-Erlebniswelt in Gelsenkirchen
Gehhilfe für Schildkröte Helmuth
Die Spornschildkröte Helmuth aus der ZOOM-Erlebniswelt ist künftig wieder bei schönem Wetter im Außengehege zu sehen. Helmuth hat nun sein neues Rollbrett erfolgreich auf dem Außengelände des Schildkrötengartens getestet.
Die Outdoor-Gehhilfe hat ein Orthopädietechnikmeister aus Bochum gemeinsam mit Judith Wabnitz, leitende Tierärztin der Zoom-Erlebniswelt, in den vergangenen drei Wochen entwickelt. „Wir freuen uns, dass alles so gut geklappt hat und Helmuth wieder bei warmen Temperaturen Gras auf der Wiese fressen kann“, sagt Wabnitz. Aufgrund einer Schulterarthritis ist es der rund 100 Kilo schweren Spornschildkröte seit Januar nicht möglich, sich aus eigener Kraft hochzustemmen. Tierpfleger der Zoom-Erlebniswelt haben ihren Schützling daher in den vergangenen Monaten regelmäßig auf ein Brett mit vier Rollen gehievt, auf dem Helmuth sich aus eigener Kraft fortbewegen konnte und dabei gleichzeitig seine Muskeln trainierte.
Ersatz für Brett mit vier Rollen
Doch das funktionierte nur auf den glatten Flächen des Innengeheges. „Für draußen brauchten wir eine Lösung, die stabil, leicht und so an den Körper angepasst ist, dass die Schildkröte nicht seitlich kippen kann“, erläutert Wabnitz. Ulrich Schade, Orthopädietechnikmeister aus Bochum, wollte helfen. Er fertigte einen Gipsabdruck des Bauchpanzers von Helmuth an und entwickelte aus einem speziellen Kunststoff eine passgenaue Schale mit vier Rollen, die unter Helmuths Körper geschnallt wird. Zwei Gurte, die auf dem Panzer per Klettverschluss festgemacht werden, sorgen dafür, dass die Schildkröte von ihrem „Skateboard“ nicht runterrutschen kann. „Wir mussten uns mehrere Male treffen, um beispielsweise die Höhe und Lage der Rollen richtig einzustellen“, erinnert sich Wabnitz, die eine perfekte und vor allem sichere Outdoor-Gehhilfe für ihren Patienten wollte.
Erster Test auf der Wiese
Bei Helmuths erstem Outdoortest auf der Wiese animierte eine Tierpflegerin ihn zunächst mit Salat und Zucchini zu ersten Schritten und war erstaunt, wie schnell die Schildkröte sich nun auch draußen bewegen konnte. „Sogar eine kleine Steigung hat er gemeistert – er ist eben ein richtiger Kämpfer“, freut sich Wabnitz. Bewährt habe sich in den vergangenen Wochen ebenso ein regelmäßiges Training seiner Muskeln, das eine Physiotherapeutin für Tiere vorgeschlagen habe. „Sie hat den Tierpflegern von Helmuth zum Beispiel spezielle Massagetechniken gezeigt und einen auf die Schildkröte abgestimmten Trainingsplan erstellt“, so Wabnitz. Die Physio sowie alle anderen Therapiemaßnahmen hätten es Helmuth ermöglicht, mehr Muskelkraft aufzubauen. Die Tierärztin ist froh, dass sie der Schildkröte helfen kann. Das Training und die Outdoor-Gehilfe würden Helmuth ganz viel Lebensqualität zurückgeben. „Und vielleicht,“ hofft Wabnitz, „kann er irgendwann ganz darauf verzichten.“
Autor:Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen |
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