Die Richtung stimmt!
GE. Auf dem Flachdach der Sparkasse trifft sich eine Delegation von Solarvisionären der Stadt Gelsenkirchen. Derzeit werden Energiethemen vor dem Hintergrund der Katastrophe von Fukushima eher düster diskutiert. Hier gibt es allerdings durchaus Anlass dafür, dass in Sachen erneuerbare Energien nicht nur die Sonne lacht.
von Harald Gerhäußer
Zur bundesweiten „Woche der Sonne“, die noch bis Sonntag läuft (15.), resümieren Oberbürgermeister Frank Baranowski, Kurt Rommel, Geschäftsführer von Emscher Lippe Energie (ELE), Heiner Breuer, Vorstand der abakus solar AG, und Heinz-Peter Schmitz-Borchert, Vorstand von Solarstadt Gelsenkirchen e.V., die Entwicklung der Solarenergie in den vergangenen Jahren.
Heiner Breuer erinnert daran, wie die Branche ohne Erfahrung und ohne Kundeninteresse noch vor 15 Jahren aussah. Heute seien alle noch so optimistischen Einschätzungen von damals vielfach übertroffen worden, selbst die „Primadonna unter den Regenerativen“ habe ihre Anschaffungskosten auf ein Drittel reduzieren können. Gemeint ist die Photovoltaik, die noch immer die teuerste Form der regenerativen Energien ist. „Trotzdem kann inzwischen zu Kosten produziert werden, die aus Sicht des Verbrauchers nicht mehr viel höher als die Preise für konventionellen Strom sind“, so der internationale Unternehmer, der aber ebenso das lokale Handwerk als Systemhaus unterstützt.
„Es ist gelungen, als eine der ersten Städte der Bundesrepublik mit einem flächendeckenden Solardachkataster erneut in Sachen Solarenergie Vorreiter zu sein“, führte der Oberbürgermeister die positive Entwicklung auf der Stadtebene aus. Des Weiteren sei die Energiewende hier schon früh eingeleitet worden. Obwohl vor der industriellen Umstrukturierung die Ausgangsbedingungen nicht ideal gewesen seien, ist es bis heute gelungen, dass etwa 1.000 Menschen im engeren Bereich der regenerativen Energien beschäftigt seien, so Frank Baranowski.
„Die Stadt muss den Bürgern zeigen, dass es sich lohnt, auf Solarenergie umzusteigen“, ergänzt der Oberbürgermeister und führt als Beispiel das Hans-Sachs-Haus an. Die Grundlast des Hauses soll durch Erdwärme und Regenerative Energien getragen werden. Nur die Spitzenlast soll durch Fernwärme ausgeglichen werden.
Zur „Woche der Sonne“ startet die ELE das Förderprogramm Solarthermie. Es soll auch das Heizen mit Sonne für Besitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern ermöglichen. „Solarenergie meint eben nicht nur Photovoltaik sondern auch Solarthermi, Wind- und Wasserkraftnutzung und Wärmepumpen. Deswegen nutzen wir die Aktionswoche, um unser Förderprogramm zu starten“, sagt Kurt Rommel. Kunden der ELE können bis Ende des Jahres einen Zuschuss von 350 Euro für die Installation einer solarthermischen Anlage beantragen.
Anlass dafür, dass das Treffen ausgerechnet auf dem Dach der Sparkasse stattfand, ist die im Dezember 2010 dort installierte Photovoltaikanlage. In insgesamt sieben solcher Dächer habe die Sparkasse investiert, um die Umweltbilanz der betriebenen Gebäude zu verbessern und 185.000 KWh sauberen Strom einzuspeisen. Außerdem könne man so Erfahrungen an Kunden weitergeben, die eine solche Anlage finanzieren wollen, schildert Bernhard Lukas, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Gelsenkirchen.
Autor:Harald Gerhäußer aus Bochum |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.