Vor dem Landtag in Düsseldorf der Berliner Ampel Druck machen

Krankenhausmitarbeitende protestieren am 20. September gegen die Verantwortungsflucht der Ampel-Koalition und fordern u.a. die Refinanzierung der von ihr selbst für 2024 vereinbarten Tarifsteigerungen

„Es geht nicht mehr anders: Wir müssen ein deutliches und lautes Signal in Richtung Berlin senden! Wenn die Bundesregierung nicht endlich handelt und die Versorgungsstruktur Krankenhaus nicht sofort ausreichend finanziert, dann ist bald Ebbe in den Krankenhauskassen und dann kommt ein wichtiges Standbein der öffentlichen Daseinsvorsorge, die Struktur Krankenhaus, an ihre Grenzen.“ Mit klaren Worten bezieht Susanne Minten, Geschäftsführerin der St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH, die im Raum Gelsenkirchen, Gladbeck und Bottrop unter anderem insgesamt sechs Krankenhäuser bereithält, deutlich Position und ruft Krankenhausbeschäftigte auf, am 20. September in Düsseldorf vor dem Landtag auf die wirtschaftlich prekäre Lage der Krankenhäuser insgesamt hinzuweisen.

Nach Ansicht der Deutschen Krankenhaus Gesellschaft (DKG) und der nordrhein-westfälischen Krankenhaus Gesellschaft (KGNW) gilt für die Krankenhäuser in Deutschland, in NRW und in der Region Ruhrgebiet – und damit auch in Gelsenkirchen, Gladbeck und Bottrop – fortgesetzt die „Alarmstufe Rot“. Das hat, so Susanne Minten, auch mit einer Art von Verantwortungsflucht der Ampel-Koalition zu tun: „Berlin scheint nicht zu verstehen, dass wir im Mittel z.B. bei den Personalkosten mit Steigerungen von über 10 Prozent und bei den Sachkosten von über 6 Prozent zu rechnen haben. Die Steigerung der Personalkosten ergibt sich aus den Tarifsteigerungen, die die Bundesregierung mit verhandelt hat und jetzt jede Antwort in Sachen Refinanzierung verweigert. Und bei den Sachkostensteigerungen schlägt u.a. die Inflation heftig zu, ohne dass eine belastbare Zusage aus Berlin zum Thema Kompensation des Inflationsanstiegs vorliegt. Weil Briefe, Meetings und Gespräche offenbar nicht reichen, tragen wir am 20. September unsere Anliegen und unseren Protest jetzt, bildlich gesprochen, auf die Straße und vor den Landtag von NRW und sind damit Teil von bundesweit stattfindenden Protestveranstaltungen der Krankenhäuser und ihrer Mitarbeitenden in ganz Deutschland.“

Alleine aus Reihen der Krankenhäuser der St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH werden rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am 20. September per Bus nach Düsseldorf fahren – ausgestattet mit Protestplakaten und Trillerpfeifen. Denn: Damit Berlin endlich wach wird, braucht es klare Ansagen und auch eine gewisse Lautstärke, wie Susanne Minten feststellt.

Bildquelle: © Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG)

Autor:

Wolfgang Heinberg aus Gelsenkirchen

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