Deutschen Roten Kreuzes
Ukraine: DRK unterstützt Soforthilfe nach zerstörtem Staudamm

Ukraine: DRK unterstützt Soforthilfe nach zerstörtem Staudamm | Foto: © Ukrainian Red Cross Society Deutschen Roten Kreuzes.
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BERLIN: In den frühen Morgenstunden des 06. Juni wurde der Staudamm des Wasserkraftwerks in der Stadt Nowa Kachowka in der Südukraine zerstört. Dadurch wurde eine Flutwelle ausgelöst mit verheerenden Folgen für die Bevölkerung vor Ort. Die derzeit etwa 16.000 betroffenen Menschen in der Ukraine brauchen dringend Hilfe. „Wir haben seit Beginn der Eskalation des bewaffneten Konflikts im vergangenen Jahr die Zusammenarbeit mit dem Ukrainischen Roten Kreuz intensiviert und unterstützen fortlaufend und bedarfsorientiert, auch in dieser schweren Krisenlage", sagt Christian Reuter, Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes (DRK).

„Die schweren Überschwemmungen stellen nun eine zusätzliche Herausforderung dar. Die Notfallteams unserer Schwestergesellschaft waren unmittelbar seit Bruch des Staudamms im Einsatz, das DRK wird die Unterstützung für die Soforthilfe in der betroffenen Region ausbauen".
Das Ukrainische Rote Kreuz (URK) unterstützt in seiner auxiliaren Rolle als freiwillige Hilfsgesellschaft die Behörden im humanitären Bereich in der Soforthilfe in den Überschwemmungsgebieten. Seine Helferinnen und Helfer waren unmittelbar nach dem Vorfall aktiv und haben bereits über 2.000 Menschen aus der Region Cherson evakuiert, darunter auch viele Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Das URK hilft den Betroffenen auch akut bei der Deckung ihres humanitären Grundbedarfs, wie beispielsweise der Versorgung mit Lebensmitteln, Trinkwasser, Hygieneartikeln und Schlafsets.

Das DRK steht im engen Austausch mit seiner Schwestergesellschaft URK zur Lage vor Ort. „Der aktuelle Vorfall ist einer der folgenschwersten seit dem Ausbruch des bewaffneten Konflikts. Die Zerstörung ziviler Infrastruktur hat massive Folgen für die Bevölkerung," sagt Reuter. „Wir tun alles dafür, den Menschen vor Ort bestmöglich zu helfen.”

Am 9. Juni startet zusätzlich zur kontinuierlichen Unterstützung der Krisenregion der erste Hilfstransport des DRK in die vom Bruch des Staudamms betroffene Gebiete. Geladen sind 34 Paletten, mit etwa 13,3 Tonnen Hilfsgütern wie 5400 10-Liter-Trinkwasser-Kanistern und 1000 Hygiene Kits. Weitere Hilfsmaßnahmen werden vorbereitet. Damit verstärkt das DRK seine bisherigen Aktivitäten im Krisengebiet.

Das DRK hat seine Unterstützung seit der Eskalation des Konflikts im Februar 2022 stetig ausgebaut. Es ist Schlüsselpartner der ukrainischen Schwestergesellschaft in den Bereichen der mobilen Gesundheitsversorgung und ambulanter Pflegeleistungen und erarbeitet derzeit neue Konzepte zur Katastrophenvorsorge und verbesserten Einsatzbereitschaft. So betreibt das URK unter anderem 84 mobile medizinische Gesundheitseinheiten – speziell ausgerüstete Fahrzeuge samt Personal, die in teils sehr entlegene Gemeinden entsendet werden, um Menschen medizinisch zu versorgen. Das DRK unterstützt derzeit 20 dieser Einheiten in den Oblasten Rivne, Volyn und Odessa.

Im vergangenen Jahr konnten so über 118.000 Patienten behandelt werden. Parallel zu den Aktivitäten in der Ukraine unterstützt das DRK auch die Nachbarländer und hilft in Deutschland Menschen, die aus der Ukraine fliehen mussten.

Da sich die Lage in den Überschwemmungsgebieten beinahe stündlich ändert, werden Bedarfsanalysen fortlaufend aktualisiert und Hilfsmöglichkeiten entsprechend angepasst. Es besteht die Gefahr, dass es vermehrt zu Erkrankungen durch verschmutztes Trinkwasser und fehlender Abwasserbehandlung kommen kann. Das URK bereitet in dem Zusammenhang bereits Sensibilisierungskampagnen für die betroffene Bevölkerung über Gesundheitsrisiken und durch Wasser übertragene Krankheiten vor. Zudem sind Wasseraufbereitung und die Verteilung von Trinkwasser in der gesamten Region geplant. Sobald die ersten Grundbedarfe gedeckt sind, wird das URK gezielt bei der Aufklärung zum Risiko von durch die Überschwemmung weit verstreuten Mienen und scharfen Kampfmitteln unterstützen.

Die Hilfsmaßnahmen vor Ort werden innerhalb der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung fortlaufend koordiniert und komplementiert. So unterstützt auch das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) das URK bei beschriebenen Hilfsmaßnahmen und wird, wie das DRK, die Zulieferung von Hilfsgütern und Rettungsausrüstung weiter ausbauen. Ein besonderer Schwerpunkt soll dabei der Zugang zu sauberem Trinkwasser bilden.

Das DRK bittet um Spenden für die betroffene Bevölkerung:
IBAN: DE63370205000005023307
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Nothilfe Ukraine

Autor:

Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen

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