Grippeschutzimpfung
KVWL kritisiert geplante Grippeschutzimpfungen in Apotheken
„Statt impfende Apotheker brauchen wir Ärzte ausreichend Impfstoff!“, betonen die Vorstandsmitglieder der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), Dr. Dirk Spelmeyer, Dr. Volker Schrage und Thomas Müller. Sie reagieren damit auf ein Modellprojekt des Apothekerverbands Westfalen-Lippe und der AOK Nordwest, das Impfungen gegen das Grippevirus bald in 700 Apotheken im Landesteil möglich macht.
„Die niedergelassenen Ärzte in Westfalen-Lippe haben in der letzten Grippesaison 2,04 Millionen Menschen und damit eine halbe Million mehr geimpft als in den Vorjahren. Impfen ist ärztliche Kernkompetenz“, unterstreicht der KVWL-Vorstand. Der behandelnde Arzt kennt seine Patienten, warum sollten sich Patienten woanders impfen lassen, als in den Praxen?
Die Patienten brauchen nach Überzeugung des KVWL-Vorstands nicht mehr niederschwellige Impfangebote, denn diese sind ausreichend vorhanden – anders als der Grippeimpfstoff. „Im Oktober war die Nachfrage der Patienten nach einer Grippeimpfung so groß, dass viele vertrösten werden mussten“, wissen Spelmeyer, Schrage und Müller. „Daran wird auch eine Apotheke, die Impfungen anbietet, nichts ändern.“
Besonders irritierend finden die Vorstände der KVWL darüber hinaus, dass die teilnehmenden Apotheker pro Impfung eine um ein Drittel höhere Honorierung erhalten als der niedergelassene Arzt. „Das entbehrt jeder Logik. Statt ärztliche Fachkompetenz zu würdigen, werden mit den Beitragsgeldern der Versicherten lieber weniger professionellere Strukturen aufgebaut, und das ohne jegliche Notwendigkeit.“ Sie stellen deshalb unmissverständlich klar: „Impfen ist eine ärztliche Tätigkeit und gehört nicht in die Apotheke!“
Quelle: Kassenärztliche Vereinigung
Autor:Heinz Jochem aus Gelsenkirchen |
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