Boosterimpfung
KVWL gegen Kehrtwende bei Auffrischungsimpfungen
Dortmund. „Dank wenig hilfreicher Vorschläge der Berliner Politik, die ein sortiertes Vorgehen analog der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission konterkarieren, debattiert die Öffentlichkeit wieder wild über das richtige Vorgehen bei der Booster Impfung. Dabei haben unsere Ärztinnen und Ärzte längst mit dem Impfen begonnen und legen ein beachtliches Tempo vor“, erklärt der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) Dr. Dirk Spelmeyer, Dr. Volker Schrage und Thomas Müller. Al leine in der vergangenen Woche wurden in Westfalen-Lippe rund 46.000 Auffrischungsimpfungen durchgeführt, eine Woche zuvor waren es noch rund 26.000.
Dieser anhaltende Aufwärtstrend dürfe nicht wieder unterbrochen werden: „Gerade jetzt, wo das Impfgeschehen in den Praxen rund um die Booster-Impfung an Fahrt gewinnt, fordert man mit der Wiedereröffnung der Impfzentren nach nur vier Wochen eine erneute Kehrtwende. Das ist unverhältnismäßig und es besteht auch absolut keine Notwendigkeit für ein solches Vorgehen. Unsere Praxen können boostern und tun es auch!“, erklärt Dr. Dirk Spelmeyer, Vorstandsvorsitzender der KVWL. „Zudem tun man gut daran, stringent den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission zu folgen, um ein klares, gezieltes Vorgehen beizubehalten. Die Rahmenbedingungen müssen stimmen: Flexiblere und vor allem schnellere Möglichkeiten bei der Bestellung des Impfstoffes sind dabei unabdingbar“, so Dr. Volker Schrage, KVWL-Vorstandsvize. „Wir haben es immer befürwortet, dass die Corona-Impfungen in die regulären Strukturen der ambulanten Versorgung überführt werden, sobald der richtige Zeitpunkt gekommen ist.
Mit Schließung der Impfzentren war dies der Fall und wir sind weiterhin überzeugt davon, dass unsere Praxen auch diesen Kraftakt hinbekommen werden – wenn man sie lässt.
Sollten sich dennoch regionale Engpässe abzeichnen, können und werden wir frühzeitig unterstützend eingreifen und zusätzliche Angebote etablieren“, betont Thomas Müller, KVWL-Vorstand.
Was laut Müller hingegen aktuell nicht passieren dürfe, ist, die Praxen durch die Einführung neuer technischer und bürokratischer Hemmnisse wie der elektronischen Arbeitsunfähigkeits-bescheinigung zusätzlich zu belasten. „Das ist wirklich das Letzte, was unsere Ärztinnen und Ärzte jetzt brauchen!“-
Autor:Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen |
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