In der Realität Funken sprühen lassen
Künftige Religionslehrkräfte erhalten vorläufige kirchliche Unterrichtserlaubnis
Münster. Das vertrauensvolle Weitergehen stand thematisch im Mittelpunkt einer Messe, bei der am 28. März in der Überwasserkirche in Münster angehende Referendare und Referendarinnen die vorläufige Kirchliche Unterrichtserlaubnis (vKU) für den Vorbereitungsdienst erhalten haben. Damit dürfen sie während ihres Referendariats das Fach katholische Religion unterrichten.
Die Vergabe der vKU ist nötig, weil für den katholischen Religionsunterricht das Land Nordrhein-Westfalen und das jeweilige Bistum gemeinsam verantwortlich sind. Religionslehrkräfte handeln im Namen beider Institutionen. Daher brauchen sie zusätzlich zum Studium der Katholischen Theologie die vom Bischof unterzeichnete vKU. Nach dem Referendariat erhalten sie dann die Beauftragung für das Berufsleben als Religionslehrkraft, die Missio canonica.
Insgesamt haben aktuell 44 Nachwuchslehrkräfte die vKU erhalten. Sie stammen aus dem Bistum Münster ebenso wie aus anderen Heimatorten, konkret aus Bocholt, Borken, Coesfeld, Dorsten, Gronau, Ibbenbüren, Münster, Oldenburg, Hamm, Hamminkeln, Harsewinkel, Kleve, Recklinghausen, Rheine, Stadtlohn, Steinfurt, Wachtendonk, Warendorf, Arnsberg, Bonn, Blomberg, Düren, Freiburg, Hattingen, Gelsenkirchen, Lingen, Meschede und Wolfsburg.
Die künftigen Lehrkräfte hatten in die Überwasserkirche ihre Partnerinnen und Partner, Eltern, Kinder und Großeltern mitgebracht. Der Gottesdienst, den Julia Hahn, Pia Sauerland und Matthias Schmidt musikalisch begleiteten, stand unter dem Leitwort „Weitergehen in Vertrauen“. Geleitet wurde er von Pfarrer Karsten Weidisch. Seitens der katholisch-theologischen Fakultät der Uni Münster zählten Dekan Prof. Norbert Köster und Prof. Clauß Peter Sajak zu den Teilnehmern. Für das Mentorat des Bistums Münster, das mit dessen Abteilung Religionspädagogik den Gottesdienst vorbereitet hatte, begrüßte Daniel Ladermann die Anwesenden.
In seiner Predigt machte Weidisch den angehenden Lehrerinnen und Lehrern Mut für ihren Dienst in einer Schulwelt, in der es Fragen, Widerspruch und auch Desinteresse gebe: „Stellt euch der Wirklichkeit, aber seid so unterwegs, dass durch eure Arbeit ein Funkensprung wahrnehmbar ist.“ Weidisch sagte weiter: „Jesus Christus hat nicht an der Realität vorbeigelebt – tun auch wir das nicht, sondern geben wir seine Botschaft in diese Realität hinein.“ Was gesät werde, bringe nicht sofort Frucht. „Aber es lohnt sich immer, Gutes auszusäen“, sagte der Pfarrer.
Die Verleihung der vKU-Urkunden übernahm als Leiter der Abteilung Religionspädagogik Dr. Christian Schulte. Er ging dabei auf die neue Missio-Ordnung der deutschen (Erz-) Bistümer ein. Deren zentraler Bestandteil sei das „Zeugnis christlichen Lebens“. Dazu seien alle Religionslehrkräfte unabhängig von Herkunft, Alter, Behinderung, persönlicher Lebenssituation, sexueller Orientierung oder geschlechtlicher Identität aufgerufen. „Leben Sie das, was Sie vom Evangelium und der Botschaft des Glaubens verstanden haben, wenn es zu mehr Leben führt! Seien Sie so selbstwirksam Kirche!“, ermutigte Schulte die Lehrkräfte.
Bildunterschrift: Die Urkunde übergab Christian Schulte (links). Nachdem sie sie entgegengenommen hatten, konnten die angehenden Religionslehrkräfte sich von Karsten Weidisch (rechts) einzeln segnen lassen.
Fotos: Bischöfliche Pressestelle/Anke Lucht
Ann-Christin Ladermann
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Autor:Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen |
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