Kammermusik trifft auf neue Emscher-Gewässer
Kammerorchester Ensemble Ruhr spielt für Klimawandel am Katernberger Bach

Kammermusik trifft auf neue Emscher-Gewässer | Foto: eglv
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Essen. Am frisch renaturierten Katernberger Bach in Essen-Katernberg soll mit Hilfe von Musik auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam gemacht werden. Dazu findet am Samstag, 25. Juni, um 11 Uhr ein Auftritt des „Streichtrio 3Cordes“ statt. Das Konzert erfolgt im Rahmen des Festivals „Leuchtende Tage“ des Kammerorchesters Ensemble Ruhr, das sich mit dem Klimaschutz und der Energiewende künstlerisch auseinandersetzt. Das Ensemble spielt dafür an verschiedenen Orten im Ruhrgebiet, die mit dem Thema Klimawandel eng in Verbindung stehen. Unter ihnen befindet sich das Blaue Klassenzimmer der Emschergenossenschaft (Schalker Straße 19A, 45327 Essen) am Katernberger Bach.

Ziel des Klimafestivals ist es, mit Hilfe von klassischer Musik die Menschen zu verbinden, zu vernetzen und wichtige gesellschaftliche Themen zu beleuchten. Das Publikum kann dabei mitreisen und dank Musik Orte des Wandels entdecken. Weitere Informationen rund um das Programm sind unter https://klimafestival.ensembleruhr.de/ zugänglich.

Das Blaue Klassenzimmer

Seit 2006 konnten im Rahmen der Kooperationsvereinbarung „Gemeinsam für das neue Emschertal“ zwischen der Emschergenossenschaft und dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen zahlreiche gemeinsame Projekte in Gebieten der „Sozialen Stadt NRW“ und „Stadtumbau West“ angeschoben und umgesetzt werden.

Ein Bestandteil der Kooperation ist das „Blaue Klassenzimmer“: Das Blaue Klassenzimmer ist ein kleines Amphitheater direkt am Gewässer. Auf terrassenförmig angeordneten Natursteinblöcken haben die Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer die Möglichkeit, sich zu setzen und einen anschaulichen Unterricht im Freien durchzuführen. Das Blaue Klassenzimmer erlaubt so durch seine Lage den unmittelbaren und anschaulichen Bezug zum Element Wasser und bietet sich somit ideal beispielsweise für den Biologieunterricht im Freien an. Im Rahmen des Partizipationsprojektes „Katernberger Bach – Mach mit!“ hatte die Katernberger Bevölkerung die Idee eines Blauen Klassenzimmers wesentlich mitentwickelt.

Umbau des Katernberger Bachs

Der Katernberger Bach floss seit den 1960er-Jahren größtenteils unterirdisch verrohrt durch den Essener Stadtteil Katernberg. Dadurch war er in der Wahrnehmung der Menschen kaum vorhanden. Im Rahmen des Generationenprojektes Emscher-Umbau wurde das Gewässer offengelegt. Um das Reinwasser von dem Schmutzwasser zu trennen, wird die zuvor bereits vorhandene Gewässerverrohrung nun als Abwasserkanal benutzt. Anschließend wurde der Grünzug neu gestaltet. Dafür wurden circa 90.000 Kubikmeter Boden bewegt. Nun befinden sich an dem neu entstandenen offenen Bachlauf verschiedene Furten, ein sogenanntes „Matschufer“ sowie das Blaue Klassenzimmer als Lernstandort im Freien. In den Umbau des Katernberger Bachs investierte die Emschergenossenschaft rund 29 Millionen Euro.

Für die Maßnahmen zum ökologischen Gewässerumbau erhält die Emschergenossenschaft eine Zuwendung durch das Umweltministerium des Landes NRW in Höhe von 50 Prozent der Investitionssumme. Projekte wie das Blaue Klassenzimmer werden vom NRW-Städtebauministerium im Rahmen der Kooperation „Gemeinsam für das Neue Emschertal” mit knapp 350.000 Euro gefördert. Da Katernberg zum Städtebaufördergebiet „Soziale Stadt – Investitionen im Quartier, Stadtbezirk VI Zollverein, Essen“ zählt, wurden auch auf Initiative der Stadt Essen für die städtebauliche Integration und zur Stärkung der Erlebbarkeit des neuen Gewässers Fördermittel des NRW-Städtebauministeriums in Höhe von 80 Prozent der Gesamtkosten (knapp 1,3 Millionen Euro) bewilligt. Den Rest trägt die Stadt Essen als Eigenanteil.

Die Emschergenossenschaft

Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz. www.eglv.de

Autor:

Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen

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