Corona-Impfungen gehen in sieben Gelsenkirchener Einrichtungen weiter
In dieser Woche noch 840 Impfungen/ Weitere personelle Aufstockung im Gesundheitsamt

 Dr. Klaus Rembrink, Bezirksleiter Gelsenkirchen der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) | Foto: Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL)
  • Dr. Klaus Rembrink, Bezirksleiter Gelsenkirchen der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL)
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Gelsenkirchen. Nach dem Start der Corona-Impfungen in zwei Gelsenkirchener Pflegeheimen am Sonntag. 27. Dezember. 2020 geht das Impfgeschehen nun kontinuierlich weiter. Das kündigte Dr. Klaus Rembrink, Bezirksleiter Gelsenkirchen der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), die den Impfprozess organisiert und durchführt, an.

Ab heute werden bis zum Ende der Woche Mobile Impfteams insgesamt rund 840 Impfdosen von Biontech/Pfizer in sieben Senioren- und Pflegeeinrichtungen verimpfen. In der Regel sind es die festen Hausärzte der Einrichtungen, die als Mobile Impfteams der KVWL in die Häuser kommen.

Die Senioren- und Pflegeeinrichtungen in der Stadt bereiten sich seit Wochen auf die Impfungen vor, informieren ihre Bewohnerinnen und Bewohner, holen Einverständniserklärungen gemeinsam mit den Angehörigen ein und bereiten die Infrastruktur vor.

Der Impfstoff wird nach Bestellung durch die KVWL direkt aus dem Zentrallager des Landes in die Einrichtungen geliefert und dort von den Ärzten aufbereitet, das heißt mit einer Kochsalzlösung verflüssigt. „Die Impfbereitschaft unter den Bewohnerinnen und Bewohnern der Einrichtungen ist ausgesprochen groß. Und auch das Engagement in der Ärzteschaft ist sehr hoch, so dass ich sagen kann, dass wir den Impfprozess jetzt richtig ins Rollen bekommen“, so Rembrink.

„Wir sind natürlich sehr froh, dass es nun endlich losgegangen ist, dass wir anfangen können, die verletzlichsten Gruppen unserer Bevölkerung zu schützen“, unterstreicht Gesundheitsdezernent Luidger Wolterhoff: „Die niedergelassenen Ärzte und die Pflegeeinrichtungen haben jetzt eine gewaltige Aufgabe zu bewältigen. Unser gemeinsames Ziel muss sein, dass alle uns zur Verfügung gestellten Impfdosen zeitnah verabreicht werden“, so Wolterhoff.

Der Bestellprozess für die den Städten nach einem festgelegten Schlüssel zur Verfügung gestellten Impfdosen obliegt dabei der Kassenärztlichen Vereinigung. 2028 Impfdosen stehen für Gelsenkirchen jetzt schon bereit.

Insgesamt 2500 Bewohnerinnen und Bewohner in 46 Senioren- und Pflegeeinrichtungen in Gelsenkirchen gehören zu dem Personenkreis, der mit der ersten Priorität geimpft wird.
Die Lage in einzelnen Pflegeeinrichtungen bleibt weiter angespannt. „Hier ist weder eine starke Zunahme des Infektionsgeschehens zu verzeichnen noch allerdings eine Entspannung“, beschreibt Luidger Wolterhoff. Aktuell sind 219 Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen infiziert sowie 142 Beschäftigte.

In den Krankenhäusern der Stadt werden derzeit 148 COVID-Erkrankte behandelt, 26 von ihnen auf der Intensivstation, davon 20 beatmet. Derzeit werden rund 23 Prozent der Intensivkapazitäten in den Gelsenkirchener Krankenhäusern durch COVID-Patienten ausgelastet.

„Das zeigt: Auch, wenn wir nun zum Abschluss des Jahres 2020 mit dem Beginn der Impfungen den Wendepunkt in der Bekämpfung der Pandemie haben, bleiben wir weiterhin in einer kritischen Phase“, resümiert Gesundheitsdezernent Luidger Wolterhoff. Deshalb sei es gut, dass mittlerweile der Ausbau der Kapazitäten im Gesundheitsamt weitgehend abgeschlossen ist. Mittlerweile sind 203 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitsamt der Stadt tätig. Im Normalfall sind es 91. „Damit haben wir die schwierige Situation, in der wir im Oktober und November waren, ein Stück hinter uns gelassen und sind in der Lage, alle Fälle zeitnah abzuarbeiten, Quarantäneverfügungen zu erstellen und die Kontaktnachverfolgung zu gewährleisten“, so Wolterhoff.

Im Januar werde das Personal darüber hinaus noch einmal um zehn weitere Kräfte aufgestockt. „Wir wissen zum Beispiel nicht, wie sich in 14 Tagen das Weihnachtsgeschehen auf die Infektionszahlen auswirken wird. Wir wollen auf alles vorbereitet sein“, so der Gesundheitsdezernent nach der letzten regulären Sitzung des Krisenstabes der Stadt für dieses Jahr am Dienstag. Insgesamt ist der Krisenstab im Jahr 2020 zu 135 Sitzungen zusammengekommen.

Autor:

Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen

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