Handchirurg aus dem Marienhospital Gelsenkirchen rettet dreijährigem Mädchen den Mittelfinger

Finger war nach Griff ins Speichenrad quasi amputiert

Glück im Unglück hatte ein dreijähriges Mädchen, dass der Griff in ein Speichenrad nicht zum Verlust des Mittelfingers geführt hat. Denn zum Glück entschieden sich die Eltern, das Mädchen ins Marienhospital Gelsenkirchen (mhg) zu bringen. Das dortige Handchirurgen-Team fasste den Entschluss, die Folgen der Verletzung nicht als Stumpfversorgung zu betrachten, sondern alles zu versuchen, den Finger zu retten.

Sören Leymann, Handchirurg und Oberarzt der Klinik für Unfallchirurgie, der die OP durchgeführt hat, erklärt: „Der Finger des Mädchens war subtotal abgerissen – heißt: Die Gefäß- und Nervenversorgung des Fingers war unterbrochen, Grund-, Mittel- und Endgliedknochen waren jeweils gebrochen, das Mittelgelenk aufgerissen mit Knorpelverletzung, eines der stabilisierenden Seitenbänder war ausgerissen, beide Beugesehnen zerrissen und die Strecksehne teilzerrissen. Die Hand des Mädchens war wirklich schwer verletzt!“

Für die engagierten Handchirurgen im mhg stand fest, dass ein Versuch, den Finger zu retten, jede Anstrengung wert wäre. Sören Leymann: „Wir wollten das Mädchen nicht nur notversorgen. Unser Plan war, dem Kind die Chance auf eine gute Fingerfunktion zu geben, mögliche Nachoperationen bis hin zur Handverschmälerung zu ersparen und mögliche Stigmatisierungen zu vermeiden“.

Die Operation im Marienhospital Gelsenkirchen wurde ein voller Erfolg – der Finger konnte gerettet werden, und zirka 14 Tage nach der OP ist er wieder rosig durchblutet, warm und schmerzfrei sowie im Grundgelenk schon frei beweglich. Sören Leymann: „Inwieweit die Bewegung nach Rekonstruktion der beiden anderen Gelenke wiederhergestellt werden kann, ist erst nach Entfernung der aktuell noch einliegenden Drähte und einer aufwendigen, ergotherapeutischen Bearbeitung der Gelenke abschließend frühestens in acht Wochen beurteilbar.“

Letztendlich ist der dreijährigen Patientin die Expertise des Handchirurgen-Teams im Marienhospital Gelsenkirchen zu Gute gekommen – eine Expertise, die Sören Leymann und das Team der Handchirurgie nicht nur dann aufrufen, wenn ähnlich katastrophale Verletzungen zum Beispiel auch an „Risikotagen“ wie Silvester auftreten und zu versorgen sind.

Autor:

Wolfgang Heinberg aus Gelsenkirchen

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