Ruhrgebiet, Gelsenkirchen, NRW
Hängebank der Zeche Consolidation Schacht 9 ist Geschichte
Gelsenkirchen. Der Rückbau der Hängebank der Zeche Consolidation Schacht 9 ist abgeschlossen.
Erstmals seit der Erbauungszeit im Jahr 1922 ist nun das Fördergerüst der ehemaligen Zeche in voller Größe zu sehen. Mehr als ein Jahr dauerten der komplizierte Abbau des nicht denkmalgeschützten Teils der Zeche.
Durch den Abriss der Hängebank ist neuer Raum entstanden, der städtebaulich genutzt werden soll. Die Stadt Gelsenkirchen will an dem Standort Planungen für eine sechszügige weiterführende Schule einleiten. Eine Schule unter dem Fördergerüst wäre wohl einmalig. Eigentümerin des Geländes ist die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur.
Bei den Abrissarbeiten entdeckte der Bautrupp im Kohlenbunker der Hängebank rund 700 Tonnen Gesteinsrückstände aus dem Kohleabbau, die hier seit Ende der Betriebszeit 1993 schlummerten. Diese Rückstände der Kohle mussten separiert und zwischengelagert werden. Die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur hat sich entschieden, das Material mittels innovativer BioLeaching-Technologie zu verwerten. Die von der Europäischen Kommission als öko-innovatives Biolaugungsverfahren (ETV) zertifizierte Methode wird in einem Pilotprojekt in Gelsenkirchen umgesetzt. Das ist in Deutschland bisher einmalig.
In einem eigens vor Ort angelegten Becken entsteht in den kommenden zwölf Monaten unter Verwendung von heterotrophen Mikroorganismen ein wertvolles Auflösungs-, Abbau- und Verflüssigungsprodukt: ein hochwirksames Pflanzenstärkungsmittel, das Pflanzenwachstum und deren Widerstandskraft gegen abiotischen Stress anregt.
Autor:Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.