JAHRESBERICHT 2022
ggw setzt Erfolgskurs im Jahr 2022 fort und präsentiert ein positives Jahresergebnis
Gelsenkirchen, 21. August 2023. Aufsichtsratsvorsitzender Lukas Günther und Geschäftsführer Harald Förster blicken auf ein herausforderndes, jedoch äußerst erfolgreiches Geschäftsjahr 2022 zurück. Die ggw (gelsenkirchener gemeinnützige wohnungsbaugesellschaft mbH) schließt das Geschäftsjahr 2022 mit einem positiven Ergebnis von rund 1,7 Mio. Euro ab (Vorjahr: 1,5 Mio. Euro). Operativ hat ein weiteres Mal die anhaltend gute Leistung im Vermietungsgeschäft das Jahresergebnis des Unternehmens positiv beeinflusst. Es konnten sowohl Erlösschmälerungen und Leerstandsbetriebskosten vermieden als auch zusätzliche Mieten erwirtschaftet werden.
„Wir freuen uns, dass die ggw den Erfolgskurs der vergangenen Jahre im Geschäftsjahr 2022 fortsetzen konnte. Die außergewöhnliche gesamtwirtschaftliche Lage, wie die anhaltende Energiekrise, Lieferengpässe, drastisch gestiegene Material- und Baukosten sowie die Vervielfachung der Zinssätze hat auch die ggw mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Dennoch konnten wir unsere Positionierung für gutes und bezahlbares Wohnen für breite Schichten der Bevölkerung in Gelsenkirchen weiter ausbauen“, so Harald Förster, ggw-Geschäftsführer.
Die ggw bewirtschaftet zum Bilanzstichtag 5.000 Wohnungen mit ca. 332.500 m² Wohnfläche. Davon sind 676 Wohnungen barrierearm und 1846 Wohnungen preisgebunden. Die Leerstandsquote bewegte sich am Ende des Geschäftsjahres mit 1,5 % (Vorjahr: 2,6 %) erneut auf einem sehr niedrigen Niveau. Die durchschnittliche Wohnungsmiete wurde im Laufe des Geschäftsjahres 2022 von 5,27 Euro pro Quadratmeter (Stand: Januar 2022) auf 5,37 Euro pro Quadratmeter (Stand: Januar 2023) erhöht. Dies entspricht einer dem Ausstattungsstandard der Wohnungen und den Marktverhältnissen entsprechenden Mietsteigerungsrate von 1,9 %.
Im frei finanzierten Bereich lagen die Wohnungsmieten zum Jahresende bei rund 5,51 Euro pro Quadratmeter und im öffentlich geförderten Bereich bei rund 5,12 Euro pro Quadratmeter. Bei den Mieterhöhungsverlangen im frei finanzierten Bestand orientiert sich die ggw an der erreichbaren Marktmiete gemäß Mietenspiegel und berücksichtigt außerdem individuelle soziale Aspekte. Gelsenkirchens kommunales Wohnungsunternehmen bleibt damit ein Garant für bezahlbares Wohnen – im Interesse der Mieterinnen und Mieter sowie der Stadt Gelsenkirchen als Gesellschafterin.
Weitere Kennzahlen zum Jahresabschluss 2022
Die Bilanzsumme hat sich von rund 379,7 Mio. Euro im Vorjahr um rund 13,1 % auf 429,4 Mio. Euro in 2022 erhöht. Das Eigenkapital konnte um 1,7 Mio. Euro erhöht werden. Im Geschäftsjahr 2022 erwirtschaftete die ggw rund 41,5 Mio. Euro Umsatzerlöse (Vorjahr: 37,8 Mio. Euro). Die Gesellschaft erzielte ca. 49,2 % (Vorjahr: 52,6 %) der Umsatzerlöse aus der Vermietung von Wohnungen.
Energieeffiziente Neubauten
Mit dem Ziel, den eigenen Wohnungsbestand qualitativ weiterzuentwickeln und zu ergänzen, baut die ggw vor allem energieeffiziente Mehrfamilienhäuser. Im Vergleich zu anderen Wohnungsbaugesellschaften weist sie – trotz der anspruchsvollen Rahmenbedingungen – noch immer ein sehr hohes Neubauvolumen auf. Im Geschäftsjahr 2022 wurde das Neubauprojekt ‚Am Virchowbogen‘ mit 24 barrierearmen Wohnungen an der Bochumer Straße 167 fertiggestellt. Alle laufenden Projekte liegen im Zeitplan, auch die beiden größten Vorhaben in der Darler Heide 30 mit insgesamt 51 Wohnungen und im Waldquartier 6 bis 8 mit insgesamt 20 Wohnungen samt einer viergruppigen Kita. „Mit den Neubauprojekten leistet die ggw in enger Abstimmung mit der Stadt Gelsenkirchen einen wesentlichen Beitrag, um die ungebrochene Nachfrage nach attraktivem und bezahlbarem Wohnraum für Ein- und Zweifamilienhaushalte zu decken. Weiterhin ist der Bau energieeffizienter Neubauten ein sehr wichtiger Hebel zur Reduzierung der CO2-Emissionen“, betont Aufsichtsratsvorsitzender Lukas Günther.
Immobilienmanagement
Die ggw investiert zudem hohe Summen, um ihren Wohnungsbestand nicht nur zu erhalten, sondern zeitgemäß weiterzuentwickeln. Für die Instandhaltung hat das Unternehmen 17,02 Euro pro Quadratmeter (Vorjahr: 16,91 Euro pro Quadratmeter) aufgewendet. Die ggw hat bis zum Ende des Geschäftsjahres 2022 mehr als 700 Wohnungen und damit annähernd 15 % des gesamten Wohnungsbestandes vollständig oder im Hybridverfahren mit Wärme aus regenerativen Energiequellen (insbesondere Holzpellets) versorgt.
Ein großes Modernisierungsprojekt der ggw, die energetische Quartiersentwicklung in der Schievenfeld-Siedlung, wurde auch 2022 weiter vorangetrieben. Die letzten Arbeiten im dritten Bauabschnitt verlaufen planmäßig. Zwei weitere große Modernisierungsprojekte – Feldmarkstraße und Tiemannsweg – starteten Mitte dieses Jahres. Das Ziel der umfassenden Modernisierungsmaßnahmen ist klar: Die ggw sorgt mit dieser Quartierentwicklung zukünftig für eine nachhaltig bessere Ökobilanz, einen geringeren Energieverbrauch und mehr Lebensqualität sowie Wohnkomfort für ihre Mieterinnen und Mieter.
Neubauprogramm für Kitas und Schulen
Im Geschäftsjahr 2022 setzte die ggw ihr Engagement für das städtische Ausbauprogramm im Primarbereich konsequent fort. Anfang August 2022 öffnete die neu errichtete, vierzügige Grundschule an der Ebersteinstraße ihre Türen für 104 Kinder. Pädagogisch wie ökologisch auf dem neuesten Stand, realisierte die ggw ein rundum zukunftsfähiges Konzept. Noch im Geschäftsjahr 2022 erfolgte der erste Spatenstich für das nächste Projekt: die Erweiterung der Grundschule an der Kurt-Schumacher-Straße zu einer vierzügigen Einrichtung mit integrierter Kita. Der Neubau soll mit Beginn des Schuljahres 2024/2025 zur Verfügung stehen.
Auch im Bereich des Ausbaus von Kitas geht die ggw voran und stellt kontinuierlich geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung. An der Leithestraße in Gelsenkirchen-Ückendorf konnte sie Anfang Juni 2022 durch Umbau eine weitere fünfgruppige Kita mit Platz für insgesamt 100 Kinder fertigstellen und an die neue Mieterin, einen deutschen Wohlfahrtsverband, übergeben. Zudem begann die ggw im September 2022 mit der Erweiterung der Kita an der Johannes-Rau-Allee, die voraussichtlich Ende September 2023 eingeweiht wird. Der Erweiterungsbau schafft Platz für drei zusätzliche Gruppen – inklusive Vergrößerung der Spielfläche und neuer Spielgeräte.
Belegschaft und Ausbildung
Die ggw beschäftigte zum Jahresende 72 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 71) und reagierte mit attraktiven Ausbildungsplätzen auf die spürbare strukturelle Unterversorgung des Gelsenkirchener Arbeitsmarktes. Zum Jahresende wurden neun Immobilienkaufleute, ein Fachinformatiker für Systemintegration und eine Kauffrau für Büromanagement ausgebildet. Damit weist die ggw eine beachtliche Ausbildungsquote von annähernd 15 % auf. Auch in diesem Jahr starteten wieder sieben junge Leute in das Berufsleben bei der Gesellschaft.
Autor:Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.