Getreideernte 2024
Getreideernte 2024: Knappe Durchschnittsernte erwartet / Rukwied: große Herausforderungen durch Witterungsbedingungen

Getreideernte 2024: Knappe Durchschnittsernte erwartet /   Rukwied: große Herausforderungen durch Witterungsbedingungen | Foto: deutscher Bauern Verband
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Der Deutsche Bauernverband geht in seiner Prognose von einer Getreideernte in Höhe von knapp 42 Millionen Tonnen aus. Damit liegen die Erwartungen leicht unter dem Vorjahresergebnis (42,2 Millionen Tonnen). „Wir erwarten eine knapp durchschnittliche Ernte mit heterogenen Erträgen. Die Witterungsbedingungen stellen uns Landwirte in diesem Jahr vor große Herausforderungen“, so der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied. Die vielen Niederschläge der vergangenen Monate hatten in vielen Regionen Deutschlands Überschwemmungen, Hochwasser und Staunässe zur Folge. In Kombination mit steigenden Temperaturen lässt das vor allem das Risiko für Pilzbefall in vielen Beständen stark steigen.

„Die Landwirtschaft bekommt die Auswirkungen des Klimawandels auch in diesem Jahr wieder deutlich zu spüren. Extremwetterereignisse stellen eine große Herausforderung dar. Die Niederschlagsmengen im vergangenen Herbst haben bereits für eine verspätete Aussaat bei vielen Kulturen gesorgt. Die unbeständige Witterung mit Unwettercharakter macht uns Sorge“, so Rukwied. Er verweist darauf, dass eine weitere deutliche Reduzierung in der Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln und Wirkstoffen den Anbau von Getreide in Deutschland bedrohen. „Es ist daher dringend notwendig, dass uns Landwirten eine breite Palette von Wirkstoffen zur Verfügung steht, um einen Wechsel in der Anwendung vollziehen und so ein gutes Resistenzmanagement durchführen zu können.“

Die Gesamtgetreideanbaufläche liegt in diesem Jahr bei nur 5,98 Millionen Hektar und ist somit leicht gesunken. Auffällig ist der Zuwachs der Anbaufläche von Sommergetreide. Die Anbaufläche von Sommerweizen hat sich gegenüber dem Vorjahr von 30.500 Hektar auf voraussichtlich 99.600 Hektar mehr als verdreifacht. Die Sommergerste hat um 13 Prozent auf 363.300 Hektar zugelegt. Diese Zunahme der Flächen für Sommergetreide ist vor allem auf die anhaltenden Niederschläge im Herbst, welche eine Aussaat von Wintergetreide verhindert haben, zurückzuführen. In manchen Regionen waren Nach- und Neusaaten erforderlich. Dies hauptsächlich zu Lasten der Winterweizenfläche, bei der ein Rückgang um 8 Prozent zu verzeichnen ist. Daher liegt die Anbaufläche der bedeutendsten Getreideart in Deutschland nur bei knapp 2,6 Millionen Hektar. Danach folgt die Wintergerste mit etwas über 1,3 Millionen Hektar.

Beim Winterraps hat die Fläche ebenso wie beim Winterweizen leicht abgenommen. Sie liegt nun bei 1,1 Millionen Hektar und somit knapp 6 Prozent unter dem Vorjahr. Einige Regionen hatten massive Probleme mit dem Befall durch den Rapserdfloh und befürchten daher Ertragseinbußen und einen weiteren Rückgang der Anbauflächen fürs kommende Anbaujahr.

Gerade für Kulturen wie Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben sind die Monate Juli und August entscheidend. Neben sonnigen Perioden für die Ernte sind auch gelegentliche Niederschläge wünschenswert. Aufgrund der feucht-warmen Witterung ist der Befallsdruck mit Kraut- und Knollenfäule bei den Kartoffeln extrem hoch. Wegen kaum vorhandener Pflanzenschutzmittel drohen hier Ernteausfälle.

Mais und Grünland spielen eine wichtige Rolle für die tierhaltenden Betriebe hinsichtlich der Versorgung mit eigenem Grundfutter.

Autor:

Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen

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