Fachwissen und Handlungskompetenz vermitteln
Mit Wirkung zum 1. Juli 2023 gehört Herr Dr. rer. cur. Marvin Stelmach-Jung der Schulleitung im Kirchlichen Bildungszentrum für Gesundheitsberufe im Revier (KBG GmbH) an.
Der 34-jährige Gelsenkirchener, Berufspädagoge im Gesundheitswesen M.A., wird in den kommenden Monaten die Leitungsfunktion im Tandem mit Schulleiterin Christel Buchholz-Mielke ausüben, bevor diese in den Ruhestand wechselt. Wolfgang Heinberg, Leiter der Stabsstelle Unternehmenskommunikation der St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH, hat sich mit Herrn Dr. Stelmach-Jung unterhalten.
Möchten Sie zunächst Ihren beruflichen Werdegang nachzeichnen?
Dr. Marvin Stelmach-Jung: Ich habe von 2008 bis 2011 meine Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege am Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer absolviert. Anschließend habe ich – auch als Praxisanleiter – im Krankenhaus gearbeitet und später den klassischen Werdegang eines Lehrenden beschritten. Zunächst habe ich ein fünfjähriges Bachelor- und Master-Studium der Berufspädagogik im Gesundheitswesen an der Fachhochschule Münster absolviert. Danach habe ich mich entschlossen, in Vallendar an der philosophisch-theologischen Hochschule zu promovieren und bin nun Doktor der Pflegewissenschaft.
Welche Aufgabe hat Schule für Sie?
Dr. Marvin Stelmach-Jung: Schule hat in unserem Bereich zunächst einmal einen Bildungsauftrag, jungen Schulabgängern und Erwachsenen den Beruf der Pflege nahezubringen, Fachwissen und Handlungskompetenz zu vermitteln. Dabei geht es um die pflegerische Versorgung von Patient*innen und Bewohner*innen in allen Einsatzbereichen von Pflege. In vielen Bereichen haben wir darüber hinaus eine Art Erziehungsauftrag, junge Menschen dabei zu begleiten, im Erwachsenendasein zurechtzukommen. Sei es im Arbeitsleben, im Umgang mit Arbeitskolleg*innen, Vorgesetzten und vor allem auch mit pflegebedürftigen Menschen. Die Pflegeschule trägt dabei die Gesamtverantwortung für die Koordination des Unterrichts mit der praktischen Ausbildung. Zudem erstellen beziehungsweise prüfen wir Einsatzpläne, Ausbildungsnachweise und begleiten unsere Kooperationspartner und praktischen Träger bei der Durchführung der praktischen Ausbildung.
Pflege und Ethik – wie ordnen Sie diese Begriffe ein?
Dr. Marvin Stelmach-Jung: Diese beiden Begriffe sind eng miteinander verknüpft. Hierbei gilt es einzuordnen, was dem Patienten zu Gute kommt, aber auch immer zu beachten, was der Patient wirklich möchte. Nicht selten kommt es hierbei zu ethischen Konfliktfeldern, wenn Pflegekräfte dem Patienten in bester Absicht etwas Gutes tun möchten, was dem Patienten aber eigentlich widerstrebt. Ethische Konfliktlösungen in der Pflege erfordern eine enorm hohe Kompetenz. Bereits in der Ausbildung wird Ethik in vielen Bereichen zum Thema, um ethische Handlungskompetenz zu fördern.
Welche drei Stärken des KBG kommen Ihnen auf Anhieb in den Sinn?
Dr. Marvin Stelmach-Jung: Zuallererst denke ich an eine sehr gute Vernetzung mit zahlreichen Kooperationspartnern und praktischen Trägern, aus denen sich sehr gute Ausbildungsmöglichkeiten ergeben. Hinzu kommt eine sehr gute moderne digitale Ausstattung, die in unserem Bildungszentrum Unterricht auf allen Lernwegen ermöglicht. Sowohl in theoretischen als auch fachpraktischen Unterrichten können bei uns interessante und abwechslungsreiche Lehr-Lernmethoden umgesetzt werden. Und nicht zuletzt ist da der Standortvorteil. Dank zentraler Lage ist das KBG für unsere Auszubildenden sehr gut erreichbar.
Welche Themen möchten Sie in Ihren ersten 100 Tagen im KBG in Angriff nehmen?
Dr. Marvin Stelmach-Jung: Zuallererst ist es mir wichtig, die Menschen, Strukturen und Prozesse kennenzulernen. Ich möchte zunächst einen Einblick gewinnen, bevor ich größere Veränderungen vornehme. Zusammen mit dem Team möchte ich in einen gemeinsamen Arbeitsprozess starten. Dazu führe ich One-on-One-Gespräche, um alle Mitarbeitenden kennenzulernen. Mir ist eine vertrauensvolle und transparente Arbeitsatmosphäre wichtig. Durch die Gespräche kann ich mir einen Überblick über die Aufgabenteilung schaffen. Gleichzeitig erhalte ich einen Eindruck über Vorstellungen und Ideen von Mitarbeitenden, die die Strukturen des KBG schon viel länger kennen.
Welche Veränderungen sind in den kommenden Wochen und Monaten in der Schulleitung zu erwarten?
Dr. Marvin Stelmach-Jung: Ich habe zum 1. Juli 2023 meinen Dienst im KBG angetreten. Gegenwärtig arbeiten Frau Buchholz-Mielke und ich die anfallenden Aufgaben im Tandem ab. Dadurch wird es mir ermöglicht, gut in die vorhandenen Strukturen hineinzuwachsen, was in Anbetracht der Größe des Bildungszentrums ein enormer Vorteil ist. Geplant und anvisiert ist, dass ich ab Mitte September 2023, mit dem Ausscheiden von Frau Buchholz-Mielke in den Ruhestand, alleine die Schulleitung übernehme.
Autor:Wolfgang Heinberg aus Gelsenkirchen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.