Schritte zu mehr Nachhaltigkeit
EVK Gelsenkirchen kooperiert mit Studierenden der Westfälischen Hochschule
Ob beim Betrieb eines MRTs oder bei der Verabreichung von Narkosen in der Anästhesie – der Energie- und CO2-Verbrauch in Krankenhäusern ist sehr hoch. Das Evangelische Klinikum Gelsenkirchen (EVK) geht das Thema Nachhaltigkeit aus verschiedenen Perspektiven an, um sowohl Ansprüchen des Gesetzgebers als auch den eigenen hohen ethischen Ansprüchen nachzukommen. Um das Thema weiter voranzutreiben arbeitet das Klinikum seit letztem Jahr interdisziplinär mit der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen zusammen. Das neueste Projekt umfasst eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse der Studierenden.
Aufgrund neuer EU-Richtlinien – den verabschiedeten Nachhaltigkeitsberichtsstandards (ESRS) – müssen Unternehmen vor der Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts für das Berichtjahr 2025 Themenstandards erarbeiten. Dafür müssen sie eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse durchführen, die zugleich Teil der Berichterstattung selbst ist. Eine solche doppelte Wesentlichkeitsanalyse haben nun die Studierenden des Masterstudiengangs Management der Westfälischen Hochschule für das EVK durchgeführt und im Juli vor der Lenkungsgruppe Nachhaltigkeit des Evangelischen Verbund Augusta Ruhr (EVA-Ruhr) vorgestellt.
Wissenschaftliches Fundament
Im Modul „Nachhaltigkeitsberichterstattung“ unter der Leitung von Prof. Dr. Julia Lackmann betrachteten die Studierenden dafür insgesamt zehn Nachhaltigkeitsthemen mit jeweiligen Unterthemen und werteten aus, ob diese „wesentlich“ oder „nicht wesentlich“ für das EVK sind. Als „wesentlich“ schätzten sie beispielsweise beim Thema „Klimaschutz“ das Unterthema „Energie“ ein. Hingegen stellten sie beim Thema „Eigene Belegschaft“ die Unterthemen „Kinderarbeit“ und „Zwangsarbeit“ als nicht wesentlich heraus, da diese nicht stattfinden.
Das EVK freut sich über die erfolgreiche Kooperation mit der Westfälischen Hochschule, die externe Impulse und Perspektiven zum Thema Nachhaltigkeit einbringt sowie ein wissenschaftliches Fundament bietet. Mit der Ausarbeitung konkreter Themen und Projekte mit der Hochschule treibt das EVK zugleich die institutionelle Vernetzung in Gelsenkirchen voran.
Nachhaltigkeit in der Gesundheitsbranche
Das Thema Nachhaltigkeit nimmt im EVK einen hohen Stellenwert ein. Nachhaltigkeit in der Gesundheitsbranche bedeutet auch, Ressourcen schonend zu nutzen und umweltfreundliche Methoden zu fördern. Dies beinhaltet die Reduzierung von Energieverbrauch, den Einsatz erneuerbarer Energiequellen, die effiziente Nutzung von Wasser, die Vermeidung von Abfällen sowie die umweltfreundliche Entsorgung von medizinischem Material. Das EVK versteht die Verbindung von Bewahrung der Schöpfung und der Gesundheitsversorgung als einen Schritt in Richtung einer nachhaltigen und verantwortungsbewussten Zukunft.
Seit 2022 legt das EVK jährlich einen Nachhaltigkeitsbericht mit einer Dokumentation über Maßnahmen, Bestrebungen und Fortschritten im Bereich Nachhaltigkeit vor. Ab dem Berichtsjahr 2025 wird der Nachhaltigkeitsbericht im neuen Evangelischen Verbund Augusta Ruhr verfasst werden.
Über das Evangelische Klinikum Gelsenkirchen
Das Evangelische Klinikum Gelsenkirchen führt mit seinen rund 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als Einrichtung des Diakoniewerkes Gelsenkirchen und Wattenscheid jährlich ca. 17.000 stationäre und 75.000 ambulante Behandlungsmaßnahmen durch. Patientinnen und Patienten werden auf der Grundlage des christlichen Verständnisses individuell, engagiert und kompetent behandelt, gepflegt und betreut. Für das gesamte Behandlungsspektrum stehen insgesamt 435 Betten zur Verfügung, die sich auf 20 Stationen und 16 Kliniken verteilen. Als akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Duisburg-Essen werden zudem Medizinerinnen und Mediziner von morgen ausgebildet.
Autor:Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen |
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