Ückendorf-Nord: Pilotprojekt für Ordnung und Prävention startet
Enge Zusammenarbeit zwischen Polizei, dem Kommunalen Ordnungsdienst und Sozialarbeit

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Gemeinsam für Ückendorf: Hans-Joachim Olbering, Leiter des Referates Öffentliche Sicherheit und Ordnung, Judith Przygodda, Teamleiterin Caritas Gelsenkirchen, Britta Zur, Polizeipräsidentin Gelsenkirchen, Uwe Gerwin, Leiter des Referates Zuwanderung und Integration und Karin Welge, Oberbürgermeisterin der Stadt Gelsenkirche | Foto: (@) STADT GELSENKIRCHEN
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    Gemeinsam für Ückendorf: Hans-Joachim Olbering, Leiter des Referates Öffentliche Sicherheit und Ordnung, Judith Przygodda, Teamleiterin Caritas Gelsenkirchen, Britta Zur, Polizeipräsidentin Gelsenkirchen, Uwe Gerwin, Leiter des Referates Zuwanderung und Integration und Karin Welge, Oberbürgermeisterin der Stadt Gelsenkirche
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Gelsenkirchen. . Startschuss für das Pilotprojekt Integrative Präventionsarbeit (IPA) in Ückendorf-Nord. Auf dem Parkplatz eines Supermarktes haben die IPA-Projektpartner sich und ihr Konzept, am Dienstag, 8. Juni, unter Pavillons und an Stehtischen vorgestellt.
Denn noch muss die Immobilie in der Ückendorfer Straße 138 für die Bedürfnisse der Projektpartner umgebaut werden. Nach der Fertigstellung werden hier Polizei, der Kommunale Ordnungsdienst und Sozialarbeiterinnen sowie Sprachmittlerinnender Caritas unter einem Dach eng zusammenarbeiten, Bürgerinnen und Bürger eine zentrale Anlaufstelle in Ückendorf-Nord finden.

Die Polizei wird hier eine Bezirksdienststelle einrichten.

IPA nebst Anlaufstelle gehören zu den Pilotprojekten mit denen die Stadt Gelsenkirchen auf die Herausforderungen durch die Zuwanderung aus Südosteuropa reagiert. „Wir wollen nicht warten, bis die Umbauarbeiten abgeschlossen sind, sondern mit dem Projekt IPA starten und jetzt schon Präsenz im Stadtteil zeigen“, sagte Oberbürgermeisterin Karin Welge. Wobei Starten ja nicht ganz richtig sei, denn die enge Zusammenarbeit der verschiedenen Akteurinnen und Akteure gäbe es schon länger, so die Oberbürgermeisterin weiter und verdeutlichte: „Wir bündeln und stärken die Kräfte jetzt nochmals und bieten in den kommenden Monaten mobile Sprechstunden und gemeinsame Präsenzstreifen an. Bürgerinnen und Bürger haben auch die Möglichkeit, Termine zu vereinbaren, wenn ihre Anliegen mehr Zeit und Aufmerksamkeit erfordern. Präventiv, aber durchaus auch repressiv werden die Kräfte hier vor Ort noch präsenter, auch wenn das Gebäude in der Ückendorfer Straße noch nicht umgebaut ist. Wir wollen weiter anpacken, um die Lebensqualität der Menschen im Stadtquartier zu verbessern.“

Gelsenkirchens Polizeipräsidentin Britta Zur weiß, dass zur Lebensqualität das Gefühl, in Sicherheit leben zu können, ganz entscheidend beiträgt: „Deshalb sind wir bei diesem Pilotprojekt in Ückendorf gerne dabei. Wir werden mit Bezirksbeamtinnen und Bezirksbeamten Präsenz zeigen, aber natürlich auch das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern, Gewerbetreibenden oder auch Vereinen suchen.“ Deshalb werde der Bezirksdienst auch vornehmlich zu Fuß unterwegs sein. „Die Aufgaben sind vielfältig. Dazu gehören die Teilnahme am Runden Tisch Ückendorf oder der enge Kontakt zu Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern ebenso wie die Schulwegsicherung, aber auch Aufenthaltsermittlungen oder die Vollstreckung von Haftbefehlen“, erläutert Zur.

Unterstützt wird die Polizei vom Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) der Stadt.

„Der Quartiersdienst besteht aus insgesamt zehn Dienstkräften. Hinweisen aus der Bevölkerung, sei es vor Ort oder über unsere Leitstelle mit der Rufnummer 169-3000, werden wir konsequent nachgehen“, kündigte Hans-Joachim Olbering, Leiter des Referates Öffentliche Sicherheit und Ordnung der Stadt an. Mindestens einmal pro Monat werden die Projektpartner gemeinsame Bürgerinnen- und Bürgersprechstunden anbieten. „Bei Objektprüfungen oder anderen Sondereinsätzen werden wir weiterhin gemeinsam mit der Polizei und anderen Sicherheitspartnern agieren. Selbstverständlich halten auch unsere Kräfte die Augen und Ohren im Quartier auf und tauschen sich mit den präventiv arbeitenden Kräften aus oder informieren GELSENDIENSTE bei Müllablagerungen“, führte Olbering weiter aus.
Präsenz, nah bei den Bürgerinnen und Bürgern – das sind auch die Stichworte unter denen die Sozialarbeiterinnen sowie Sprachmittlerinnen im Stadtteil arbeiten. „Die Stadt setzt das Projekt ‚Brücken bauen‘ um und kooperiert in Ückendorf bei der Sozialarbeit eng mit der Caritas, die hier im Auftrag der Stadt mit dem Projekt ‚Interkulturelle Nachbarschaft‘ unterwegs ist“, erläuterte Uwe Gerwin, Leiter des Referates Integration und Zuwanderung der Stadt. Ziel des mit Geldern der Europäischen Union finanzierten Projekts ist es, Brücken zu bauen zwischen den am stärksten benachteiligten Personen und den bestehenden Beratungs- und Unterstützungsangeboten des regulären Hilfesystems. „Dazu zählen zum Beispiel auch Informationen über alltägliche Dinge wie Arbeits- und Mietverträge oder über die richtige Entsorgung von Müll. Es geht um die vielen kleinen Dinge, die Zugewanderten das Ankommen und Integrieren erleichtern sollen. Erst kürzlich haben wir ein mehrsprachiges Faltblatt herausgegeben, dass über Angebote für Kinder und Jugendliche in Ückendorf informiert“, listete der Referatsleiter einige Angebote auf.

Dass Kinder und Jugendliche oft der Schlüssel sind, um mit Erwachsenen ins Gespräch zu kommen,

betonte auch Caritas Teamleiterin Judith Przygodda: „Es ist eine Möglichkeit von vielen, um möglichst niedrigschwellig Kontakte zu knüpfen. Nachbarschaftsfeste oder gemeinsame Veranstaltungen sind unter Corona Bedingungen noch nicht möglich. Daher haben wir unseren Schwerpunkt derzeit in der aufsuchenden Arbeit im Quartier, sprechen die Menschen einzeln an und beraten an unseren Standorten auch persönlich. Aktionen für Kinder konnten dennoch unter Corona Bedingungen gestartet werden. So haben wir in der letzten Woche eine Pflanzaktion mit über 30 Kindern und deren Familien am Pestalozzi Hain durchgeführt. Die Kinder wurden von uns einzeln abgeholt und haben Gemüse und Blumen gesät, die jetzt auch gepflegt werden wollen. Dabei sind meine Kolleginnen auch mit den Eltern gut ins Gespräch gekommen und konnten zum Beispiel. auf die Impfaktion in der Gesamtschule Ückendorf hinweisen,“ berichtete Judith Przygodda.

Oberbürgermeisterin Karin Welge wies darauf hin, dass das Projekt IPA nur eines von mehreren ist, mit denen die Stadt in Ückendorf-Nord aktiv ist: „Gelsenkirchen ist Pilotkommune für das bereits erfolgreich laufende Projekt ‚Fälschungssichere Schulbescheinigung‘ und ist in Gesprächen mit dem Land über eine finanzielle Unterstützung von Privatleuten, die Problemimmobilien in Gelsenkirchen aufkaufen, um prekäre Wohnverhältnisse und das Abrutschen von Straßenzügen zu verhindern. Darüber hinaus müssen wir gemeinsam mit Land und Bund konkrete Möglichkeiten finden, um rund 6000 nicht mehr marktfähige Wohnungen in den kommenden zehn Jahren entweder zu sanieren oder abzureißen. Und jetzt starten wir mit dem Projekt der Integrativen Präventionsarbeit. Das ist mir deshalb so wichtig, weil wir hier verschiedene Kräfte und ganz unterschiedliche Handlungsansätze unter einem Dach zusammenfassen und ressortübergreifend gearbeitet wird“, unterstrich Karin Welge.

Autor:

Heinz Jochem aus Gelsenkirchen

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