Diabetesschulung im Marienhospital Gelsenkirchen

Im Marienhospital Gelsenkirchen fanden in den ersten zwei Wochen der diesjährigen Sommerferien spezielle Diabetesschulungen für Kinder und Jugendliche mit der chronischen Erkrankung Diabetes Mellitus Typ 1 statt. Jeweils zehn Kinder im Alter von neun bis 14 Jahren nahmen pro Woche an diesem intensiven Programm teil.

Multimodales Team und umfassende Betreuung

Oberarzt Dr. Matthias Papsch und Diabetesberaterin Laura Kasperek hatten ein vielfältiges Team aus Ärztinnen und Ärzten, Psychologinnen und Psychologen sowie Pflegekräften zusammengestellt, das die gesamte Planung und Durchführung der Schulungen verantwortete. Ziel dieser Schulung war es, den Kindern den sicheren und selbstbewussten Umgang mit ihrer chronischen Erkrankung zu vermitteln, ihnen eine Teilnahme am normalen Leben zu ermöglichen und den Austausch mit anderen Betroffenen zu fördern. Ein übergeordnetes Ziel war es vor allem den Kindern zu zeigen, dass trotz der Erkrankung, die vielfältige Einschränkungen mit sich bringt ein normales Leben möglich ist. Als Rollenmodell diente vor allem die Diabetesberaterin Laura Kasperek, die vor über 20 Jahren mit der chronischen Erkrankung diagnostiziert worden ist und der es ein Herzensprojekt ist, ihre eigenen Erfahrungen, Sorgen und Hindernisse und ihren Umgang mit diesen mit den Kindern zu teilen und diese zu bestärken.

Vielseitige Schulungsmaßnahmen

Im Mittelpunkt der Schulungen standen zahlreiche Aktivitäten, die den Umgang mit dem Diabetes Mellitus Typ-1 erleichtern sollten. So diente zum Beispiel ein Fußparcours der feinsensorischen Wahrnehmung und der Früherkennung eines diabetischen Fußsyndroms, und mit einem spannenden Diabetes-Quiz wurde spielerisch Wissen über die Entstehung, den Verlauf und die Auswirkungen von der chronischen Erkrankung vermittelt.

Die Ernährungsberatung behandelte Themen wie die Zubereitung von Mahlzeiten und die Erkennung von Nährwerten, um einen sicheren Umgang mit Speisen zu erlernen.
Sportangebote, die fast täglich von den im Haus arbeitenden PhysiotherapeutInnen angeboten wurden, sollten darauf abzielen, einen gesunden Lebensstil zu fördern und die Regulation des Blutzuckers fördern, Aufbau von Zuckerreserven in den Muskeln herbeiführen und das Bewusstsein für die eigenen Grenzen und ein gesundes Körpergefühl stärken.

In psychologischen Gesprächsrunden lernten die Kinder, eine Affektdifferenzierung vorzunehmen, Affekte adäquat auszudrücken und eine bedürfnisorientierte Kommunikation wurde eingeübt. Zusätzlich fanden – angeleitet durch die Diabetesberaterin – Schulungen zu diversen Themen statt, unter anderem zu Hypoglykämie und Ketoazidose. Für Informationen über die neuesten Insulinpumpen und Blutzuckermesssensoren wurde ein externer Berater herangezogen. In den Schulungen konnten die Kinder selbstständig Pumpen anlegen und sich mit der App, die die Blutzuckerwerte misst, vertraut machen. Auch Elterngespräche waren ein wichtiger Bestandteil des Programms, um individuell auf jedes Kind einzugehen.

Freizeitaktivitäten und Gemeinschaftserlebnisse

Neben den Schulungen gab es zahlreiche spannende Freizeitaktivitäten. Gemeinsame Ausflüge in die ZOOM Erlebniswelt und den Alma Park, Spiele im Park, ein Kinoabend, gemeinsames Eisessen sowie kreative Bastelangebote sorgten für Abwechslung und Gemeinschaftsgefühl. Am Ende jeder Schulungswoche erhielt jedes Kind eine Teilnehmerurkunde als Anerkennung für seine Teilnahme und seine Fortschritte.

Diese umfangreiche und liebevoll gestaltete Diabetesschulung im Marienhospital Gelsenkirchen zeigte den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, dass sie nicht allein sind und dass ein Leben mit Diabetes auch bunt und fröhlich sein kann.

Autor:

Wolfgang Heinberg aus Gelsenkirchen

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