Interventionsteam EU-Ost
Brandgefahr durch illegale Verkabelung: Feuerwehr rückte mit Bolzenschneider an / Interventionsteam EU-Ost deckte wieder zahlreiche Verstöße auf
GELSENKIRCHEN: Das Interventionsteam EU-Ost bestehend aus dem Kommunalen Ordnungsdienst, dem Verkehrsüberwachungsdienst und der Baubehörde der Stadt Gelsenkirchen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Emscher Lippe Energie und des Jobcenters hat zusammen mit der Polizei am Donnerstag, 13. April, insgesamt 18 Wohnungen in der Markenstraße, der Nordsternstraße und der Horster Straße kontrolliert.
Dabei wurden insgesamt drei Stromzähler und zwei Gaszähler wegen Zahlungsrückständen gesperrt. In einer Wohnung wurde eine illegale Verkabelung festgestellt. Die selbst verlegte Leitung umging dabei den eigentlichen Zähler der Wohnung, indem sie direkt mit dem Hausanschluss im Keller verbunden war. Der Keller war allerdings durch eine hochgezogene Wand nicht betretbar. Eine Klappe im Hof führte zwar zum Keller, sie war allerdings mit einem Vorhängeschloss verschlossen. Um einen Brand durch die illegale Verkabelung zu vermeiden und um Zutritt zu bekommen, musste die Feuerwehr mit einem Bolzenschneider anrücken. Vor ihrem Eintreffen konnte die Luke jedoch durch einen rückkehrenden Bewohner ohne Beschädigung geöffnet werden. Die illegale Installation und der Stromzähler der Wohnung wurden entfernt. Der Vermieter bekommt eine Anzeige wegen Stromdiebstahls im vierstelligen Bereich.
Insgesamt bewohnten fünf Personen mehrere Wohnungen illegal. In einem Haus konnten zwei Ehepaare keine Mietverträge oder Mietzahlungen vorlegen. Hier besteht der Verdacht, dass die Betroffenen die Wohnungen illegal bezogen haben. Auch bei einer weiteren Person besteht dieser Verdacht, da Kleidungsstücke und Fotos von ihm vorgefunden wurden, obwohl er den Behörden in dieser Wohnung nicht gemeldet ist.
Zudem besteht bei dem Vermieter einer Wohngemeinschaft der Verdacht auf Steuerhinterziehung, da er die Miete ohne Belege in bar erhielt. Das Finanzamt wurde informiert.
Auch bauliche Veränderungen fielen bei drei kontrollierten Häusern auf. Insgesamt wurden zwölf nicht genehmigte Bauveränderungen vorgenommen, die dazu führten, dass die Wohnungen nicht mehr weiter bewohnt werden können. In einer Wohnung fehlte der vorgeschriebene Rettungsweg. Die Wohnung musste sofort geräumt werden. Der Mieter kam in einer Notunterkunft unter. Bei zwei Wohnungen wurde eine Wand durchbrochen, um die Wohnungen in eine zusammenzulegen. In allen drei Häusern waren die Treppengeländer instabil oder fehlten ganz. Bei einem Gebäude war die Eingangstür stark zersplittert und nur provisorisch durch Paketband gesichert. Ein Verfahren zur sofortigen Beseitigung der Mängel wurde eingeleitet.
Zudem wiesen gleich mehrere Häuser Hygienemängel auf: In einem Keller wurde eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit gemessen. In einer Wohnung war die Decke komplett mit Schimmel überzogen. Eine Familie schilderte den Einsatzkräften Rattenbefall aufgrund überfüllter Müllcontainer. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von GELSENDIENSTE wurden informiert und werden mehr Mülltonnen anbieten.
Auch im Umfeld der kontrollierten Häuser kam es zu Verstößen. 21 mal wurde falsch geparkt. Drei parkende Fahrzeuge wurden abgeschleppt, da sie den Verkehr behinderten
Autor:Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen |
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