Neues von der BP- Gelsenk.
bp und Uniper wollen industrielle Abwärme aus Gelsenkirchener Raffinerie für die Fernwärmeversorgung im nördlichen Ruhrgebiet nutzen
• CO2-Einsparung von jährlich 60.000 Tonnen
• Größtes Abwärmeprojekt in NRW kann rund 30.000 Haushalte mit Wärme versorgen
• Stärkung des Energiestandorts Gelsenkirchen
Künftig soll industrielle Abwärme aus den Raffinerieanlagen von bp in Gelsenkirchen für die Versorgung von Uniper-Kunden mit Fernwärme im nördlichen Ruhrgebiet genutzt werden. Einen entsprechenden Vertrag haben bp (Ruhr Oel GmbH – BP Gelsenkirchen) und Uniper (Uniper Wärme GmbH) am Donnerstag unterzeichnet. Konkret sieht der Vertrag die Errichtung und den Betrieb einer Anlage zur Auskopplung von Abwärme von bis zu 49 Megawatt vor. In die technische Infrastruktur investieren beide Unternehmen zusammen rund 40 Mio. Euro. Das Fernwärme-Verbundnetz von Uniper versorgt die Städte Gladbeck, Gelsenkirchen, Recklinghausen, Herne und Datteln; ebenfalls werden derzeit die Hertener Stadtwerke, die Stadtwerke Bochum und die Stadtwerke Herne aus dem Verbundnetz beliefert. Das Projekt wird vom Bundeswirtschaftsministerium mit einem kleinen zweistelligen Millionenbetrag gefördert.
Die in der bp-Raffinerie abgenommene Wärme wird künftig über eine neue Wärmezentrale auf dem Raffineriegelände sowie eine neue Fernwärmetrasse entlang der Halde Oberscholven zum Uniper Kraftwerk Scholven transportiert. Dort wird die Wärme in das Fernwärmenetz der Uniper eingespeist.
Die Verwertung der industriellen Abwärme, die sonst ungenutzt bliebe, wird die CO2-Belastung in der Region deutlich reduzieren. Der Regelbetrieb der neuen Anlage ist für das Jahr 2024 geplant.
José Luis García Galera, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ruhr Oel GmbH – BP Gelsenkirchen: „Die gemeinsame Vereinbarung mit Uniper ist ein weiterer bedeutender Schritt in Richtung Modernisierung und Dekarbonisierung des Industrieverbunds im nördlichen Ruhrgebiet und ein Beitrag zur CO2-Minderung im Wärmebereich in Deutschland. Unsere Raffinerie in Gelsenkirchen ist ein wichtiger Ausgangspunkt vor allem für die chemische Industrie, sodass hier gleich mehrere Sektoren eine sinnvolle Einsparung an Treibhausgas-Emissionen erzielen. bp hat sich zum Ziel gesetzt, die Energieeffizienz der Raffinerie Gelsenkirchen weiter zu verbessern. So leisten wir einen wichtigen Beitrag für unser Unternehmensziel der Klimaneutralität bis 2050.“
Nikola Feldmann, eine der beiden Geschäftsführerinnen der Uniper Wärme, ergänzt: „Das Projekt ist eine Win-Win-Situation für das gesamt nördliche Ruhrgebiet. Hier sind Industrieunternehmen und Energieerzeuger enge Nachbarn und können viel Potenzial aus einer Zusammenarbeit schöpfen. Uniper gewinnt zusätzliche Wärme aus den Prozessanlagen der bp Raffinerie und kann diese effizienter nutzen.
Nach ersten Berechnungen können wir dadurch rund 60.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr einsparen.
Mit der ausgekoppelten Abwärme können wir rund 30.000 Haushalte in Gelsenkirchen, Gladbeck und Recklinghausen sicher und umweltfreundlich mit Wärme versorgen.“
Am Standort Gelsenkirchen-Scholven plant Uniper in den nächsten Jahren die Strom- und Wärmeerzeugung von Steinkohle auf das umweltfreundlichere Erdgas umzustellen. Dazu befindet sich die neue Gas- und-Dampfturbinen-Anlage Scholven 3 derzeit im Bau. Die Fernwärmeversorgung erfolgt aktuell noch aus den Steinkohle-Blöcken Scholven B und Fernwärmekraftwerk Buer, soll aber perspektivisch ebenfalls von Scholven 3 übernommen werden.
Über Uniper
Uniper ist ein führendes internationales Energieunternehmen und mit rund 11.500 Mitarbeitern in mehr als 40 Ländern aktiv. Mit rund 34 Gigawatt installierter Erzeugungskapazität gehört Uniper zu den größten Stromerzeugern weltweit. Unipers Kernaktivitäten umfassen sowohl die Stromerzeugung in Europa und Russland als auch den globalen Energiehandel sowie ein breites Gasportfolio, das Uniper zu einem der führenden Gasunternehmen in Europa macht. Uniper verkaufte im letzten Jahr ein Gas-Volumen von 220 bcm. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Düsseldorf und ist derzeit das drittgrößte börsennotierte deutsche Energieversorgungsunternehmen. Im Rahmen ihrer neuen Strategie strebt Uniper an, in Europa bis 2035 CO2-neutral zu werden.
Über bp
bp betreibt in Gelsenkirchen mit rund 2.000 Mitarbeitern (inklusive 170 Auszubildenden) die beiden Werke in Horst und Scholven als einen integrierten und komplexen Raffinerie- und Petrochemie-Standort. Die Verarbeitungskapazität beträgt ca. zwölf Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr. Daraus entstehen neben Benzin, Diesel, Düsentreibstoff und Heizöl mehr als 50 verschiedene Produkte vor allem für die Chemieindustrie. bp hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 oder früher ein klimaneutrales Unternehmen zu sein. Dies soll auch durch die schrittweise Steigerung von Investitionen in erneuerbare Energien erreicht werden. In Deutschland beschäftigt bp rund 4.600 Mitarbeiter und nimmt mit einem Umsatz von knapp 31 Milliarden Euro im Jahr 2019 (inkl. Energiesteuer) eine Spitzenposition unter den führenden Wirtschaftsunternehmen ein. Mit den Produkten und Dienstleistungen der Marken bp, Aral und Castrol erreicht das Unternehmen täglich Millionen Kunden. Zudem betreibt bp hierzulande das zweitgrößte Raffineriesystem und ist im Tankstellengeschäft mit rund 2.400 Aral Stationen Marktführer.
Diese Pressemitteilung enthält möglicherweise bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung der Uniper SE und anderen derzeit für diese verfügbaren Informationen beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken und Ungewissheiten sowie sonstige Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die Finanzlage, die Entwicklung oder die Performance der Gesellschaft wesentlich von den hier abgegebenen Einschätzungen abweichen. Die Uniper SE beabsichtigt nicht und übernimmt keinerlei Verpflichtung, derartige zukunftsgerichtete Aussagen zu aktualisieren oder an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen anzupassen
Autor:Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.