Neuer Chefarzt
Anästhesist, Intensivmediziner und Teamplayer. Das Bergmannsheil Buer hat einen neuen Chefarzt
Gelsenkirchen/Buer. Das Bergmannsheil Buer hat einen neuen Chefarzt: Dr. Stephan Brauckmann leitet seit Dezember die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin zu der auch das Druckkammerzentrum mit der Hyperbaren Sauerstofftherapie (HBO) gehört. Der Wechsel nach Buer und in die neue Leitungsfunktion reizte den 40-Jährigen sehr:
„Die Klinik hat vor allem in der Traumaversorgung einen überregionalen Ruf. Ich bin ein Teamplayer und schätze die enge Zusammenarbeit aller Fachdisziplinen. Die Ausstattung der Intensivstation und der OP-Abteilung ist beeindruckend, ebenso die hohe Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Medizin und Pflege.“ Klinik-Geschäftsführer Dr. André Schumann freut sich, „mit Dr. Brauckmann einen erfahrenen und fachlich breit aufgestellten Anästhesisten und Intensivmediziner für unser Haus gewinnen zu können. Er wird seine Expertise in die Weiterentwicklung der Abteilung einbringen.“
Die umfassende Behandlung von schwererkrankten Covid-19-Patienten sei in den vergangenen zwei Jahren im Bergmannsheil Buer vor allem durch die besonderen medizinischen Strukturen möglich gewesen, so der Eindruck des neuen Chefarztes. „Wir haben hier am Haus eine starke Lungenfachabteilung (Pneumologie). Viele Covid-19 Patienten mit Atemproblemen konnten bereits auf der Normalstation der Lungenspezialisten stabilisiert werden – je nach Bedarf sogar mit Sauerstoff-Highflow-Geräten. Das ist kein Standard“, erklärt Dr. Brauckmann. „Auf der Intensivstation kümmern wir uns dann um die sehr schweren Fälle, die etwa künstlich beatmet werden oder sogar an eine künstliche Lungenmaschine, der sogenannten ECMO angeschlossen werden müssen.“ Das Bergmannsheil Buer ist in Gelsenkirchen die einzige Klinik, die zwei „künstliche Lungenmaschinen“ vorhält, und aktuell auch im Einsatz hat und daher Patienten mit akutem Lungenversagen aus anderen Krankenhäusern übernimmt. „Die ECMO-Therapie ist fachlich sehr anspruchsvoll und braucht zusätzlich zur speziellen strukturellen Ausstattung besonders gut ausgebildetes Personal“, so Dr. Brauckmann.
Vorsichtig optimistisch zeigt sich Dr. Brauckmann bei der Behandlung von Long-Covid-Patienten mit hyperbarem Sauerstoff in der Druckkammer. „Es gibt erste Fallberichte, dass der medizinische Sauerstoff bei neurologischen Symptomen wie chronische Erschöpfung, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Gedächtnisprobleme einen günstigen Einfluss auf die Erkrankung hat. Wir hoffen auf positive Studienergebnisse“, so Dr. Brauckmann. Die Hyperbare Sauerstofftherapie habe bereits „bei chronischen Wunden, beim diabetischen Fußsyndrom, aber auch bei Weichteil-Infektionen mit Problembakterien nachweisliche Effekte“. Ziel der Therapie ist, den Zellstoffwechsel und die Durchblutung des Gewebes zu aktivieren. Die Druckkammerbehandlung ist weltweit seit vielen Jahren in die klinische Therapie eingeführt und ein bewährtes Behandlungsverfahren. Die beiden Druckkammern wurden 2018 am Bergmannsheil Buer eröffnet.
Zur Person
„Ich bin ein Kind des Ruhrgebiets und mit den Menschen der Region sehr vertraut“, sagt der 40-jährige Humanmediziner, der zuletzt als Leitender Oberarzt des Marien Hospitals Herne tätig war, das eines der Universitätskliniken der Ruhr-Universität Bochum bildet. Zu seinen Schwerpunkten gehören vor allem die Kinderanästhesie, die ultraschallgestützte Regionalanästhesie, die Traumaversorgung, die intensivmedizinische Versorgung von Patienten mit akutem Lungenversagen und die ECMO-Therapie. Dr. Brauckmann hat einen Masterabschluss in Gesundheitsökonomie mit dem Schwerpunkt Krankenhausreformen. Mit seiner Familie lebt er Gladbeck.
Autor:Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen |
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