Zeche Hugo: Weilt über 15.000 ehrenamtliche Stunden haben die Mitglieder schon seit März 2007 vor Ort gearbeitet. Tag des Denkmals Teil 3

Schacht Hogo 2.
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1873 wurde an der heutigen Horster Straße zwischen den Stadtteilen Beckhausen und Buer mit dem Abteufen des ersten Schachtes der Zeche Hugo begonnen.

1875 nahm man den Schacht in Betrieb, aber aufgrund technischer Schwierigkeiten bei der Inbetriebnahme des Schachtes war bald ausländisches Kapital notwendig. Aus diesem Grund wurde die bergrechtliche Gewerkschaft Hugo 1881 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Bei der der international agierende Montankonzern die Harpener Bergbau AG die Aktienmehrheit hatte.

Im gleichen Jahr 1881 erwirtschaftete die Zeche erstmals einen Gewinn von 133 000 Mark.

Für den Schacht Hugo II am Brößweg, 1881 begannen die Abteufarbeiten.
1885 ging er in Betrieb.

1893 war in Sutum Schacht III hinzugekommen, der untertage mit Hugo I verbunden 1896 übernahm die Harpener Bergbau AG die Mehrheit an Hugo und trieb den Zechenausbau voran,

Bis 1902 war der Schacht 4 auf Hugo I abgeteuft worden, 1905 entschloss sich Harpen, auf Hugo II eine Kokerei zu bauen. Zwei Jahre später ging sie in Betrieb, im gleichen Jahr begann man am Brößweg einen weiteren Schacht abzuteufen: Schacht 5. 1909 ging er in Betrieb.

1928 hatte der Übertagebetrieb Hugo III in Sutum schon ausgedient.

Auch die technische Ausstattung der Zeche machte Fortschritte: Seilbahnen und Benzollokomotiven hatten die Grubenpferde ersetzt, nach 1910 kamen Drehstrommaschinen und Zubringerpumpen hinzu. In den 30-er Jahren wurde Hugo-Ost abgeteuft, ging 1935 als Wetter- und Seilfahrtsschacht in Betrieb, 1940 kam Hugo-Nord dazu - ebenso zur besseren Bewetterung. Schon 1937 war die Förderung auf Hugo 2/5 (bis da-hin Hugo II) konzentriert worden, Hugo 1/4 (Hugo I) diente nur noch der Bewetterung, der Material- und Seilfahrt. Die Produktion brummte. Mitte der 20er Jahre zählte die Hugo-Belegschaft 5757 Mann.

Im Krieg erlitt die Zeche große Schäden. Durch die Bombardierungen wurden u.a. Wäsche, Kraftwerk, Gleisanlagen, auch die Seilscheibe Hugo 2 schwer getroffen. Kurz vor Kriegsschluss 1945 erfolgte der total Zusammenbruch.

In den 50er Jahren blieb Hugo nicht von der Bergbau-Neuordnung verschont, hatte aber noch Glück. Erst kam die Zeche zur Essener Steinkohlenbergwerke AG, 1955 folgte die Mannesmann AG, die dem Bergwerk einen neuen Impuls gab: Hugo sollte in größerer Teufe abbauen. Zunächst wurde Hugo I bis auf die 9. Sohle abgeteuft, ab 1957 wurde ein neuer Schacht, Hugo 8, gesetzt (bis 1217,7 Meter Teufe), der 1960 in Betrieb ging. 1956 war die Verwaltung von der Horster Straße zum Brößweg gezogen. Hugo erlebte vor der Kohlenkrise goldene Jahre, die Zeche rollte Anfang der 60er Jahre auf der Erfolgsschiene. Die Übertageanlagen wurden erweitert und modernisiert.

Auch Hugo kam 1969 in die neu gegründete RAG. Anfang der 70er Jahre kam es zur Höchstfördermenge: 15 000 Tagestonnen, die Belegschaft zählte 5800 Mann - Rekord. In den 70 Jahren wurde noch einmal investiert in Übertageanlagen, auch wurde der letzte Hugoschacht, Hugo 9, in Sutum abgeteuft.

Der Verbund mit Consol 1993 läutete die letzte Phase ein.

1997 folgte der Verbund Ewald - begleitet von Protesten und Demonstrationen. Insgesamt 15 Jahre kämpften die Hugo-Kumpels um ihren mit Pütt – am Ende half es nichts.

Am 30. April 2000 wurde das Bergwerk Hugo für immer geschlossen. 127 Jahre Bergbaugeschichte, die auch das Stadtbild prägten, wurden somit beendet.

Als mit den ersten Abrissarbeiten begonnen wurde, gründete sich der Trägerverein Hugo Schacht 2 e. V. .um zumindest ein teil des Bergwerks Hugo zu erhalten.

Nach vielen Gesprächen gelang es nach einigen Jahren, Schacht 2 und das dazu gehörende Fördermaschinenhaus mit Fördermaschine zu übernehmen.

80.000,- Euro musste der Verein dafür als Bankbürgschaft hinlegen. Mittlerweile liegt der Betrag als Festgeld vor. Weil über 15.000 ehrenamtliche Stunden haben die Mitglieder schon seit März 2007 vor Ort gearbeitet.

Über 30.000,- Euro konnte der Verein schon durch Spenden, Fördermitglieder in das Projekt investieren. Aber es muss Rund um Schacht 2 noch viel getan werden. Vor allem muss für die Gebäude teile und das Gelände ein Nutzungskonzept her.

Glück auf.

Autor:

Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen

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