Münchner Autorin Carola Gruber schreibt als erste drei Monate aus und über Gelsenkirchen
‚writer in residence‘
In diesem Jahr schreibt das Referat Kultur der Stadt Gelsenkirchen in Kooperation mit der Stadtentwicklungsgesellschaft Gelsenkirchen (SEG) und mit freundlicher Unterstützung der Gelsenwasser-Stiftung das erste Mal das Literaturstipendium „writer in residence“ aus.
Aus mehr als 20 Bewerbungen entschied eine Fachjury sich für die 37-jährige Autorin und Journalistin Carola Gruber aus München. „Obwohl ich in Bonn geboren bin, kenne ich Nordrhein-Westfalen und das Ruhrgebiet kaum. Deshalb freue ich mich sehr darauf, Gelsenkirchen in den kommenden drei Monaten kennenzulernen“, so Gruber.
Carola Gruber schreibt literarische Prosa und andere Texte, unterrichtet Kreatives Schreiben und arbeitet als Journalistin. Davor studierte sie Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus sowie Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft in Berlin, Hildesheim und Montreal und promovierte über Kürzestprosa von Thomas Bernhard, Ror Wolf und Helmut Heißenbüttel.
Sie erhielt mehrere Preise und Stipendien, darunter das Literaturstipendium des Freistaats Bayern und den Würth-Literaturpreis. Sie war u.a. Stadtschreiberin von Regensburg und von Rottweil.
Ein wichtiger Bestandteil des Stipendiums ist der Austausch mit der Stadtbevölkerung.
Eine erste Kostprobe gibt es im stadt.bau.raum
Am 6. Juli um 19 Uhr stellt sich Carola Gruber mit einer ersten Lesung im stadt.bau.raum vor: Sie liest aus dem Prosaband „Alles an seinem Platz“, Auszüge aus ihrem noch unveröffentlichten Roman „Alles über Zebras“ und eine preisgekrönte Kurgeschichte. Der Eintritt ist frei. Im August sind in Kooperation mit der Stadtbibliothek Gelsenkirchen Schreibwerkstätten geplant, und im September wird es eine weitere Lesung zum Abschluss geben.
„Ich werde die Eindrücke meines Aufenthalts außerdem in einem Blog teilen“, so Gruber, die schon als Stadtschreiberin in Rottweil damit gute Erfahrungen gemacht hat. „Mehrfach wurde das, was ich im Blog geschrieben habe, zum Anlass für einen persönlichen Austausch – online wie offline.“
Der Gelsenkirchener Blog ist auf der Website der Autorin unter https://gelsenkirchen.carolagruber.de/ zu finden.
Literarisch-künstlerischer Blick auf den Wandel
„Das Stipendium dient auch der Herausforderung, die urbanen Wandelprozesse in Gelsenkirchen mit literarisch-künstlerischem Blick zu erfassen“, so Anne Heselhaus, Vorstand für Kultur, Bildung, Jugend, Sport und Integration der Stadt Gelsenkirchen. „Ich freue mich sehr darauf, Frau Grubers Perspektive kennenzulernen.“
Ausgangspunkt ihres dreimonatigen Aufenthalts wird eine Wohnung im Kreativquartier Ückendorf sein, die von der SEG zur Verfügung gestellt wird. „Die Bochumer Straße mit ihrem urbanen Flair und der hier ansässigen Kreativszene bietet ein fruchtbares Umfeld für jeden Autor“, ist SEG-Geschäftsführerin Helga Sander überzeugt. „Mit der zentralen Nahverkehrsanbindung sind die anderen Stadtteile schnell erreicht.“
Möglich wird der Aufenthalt dank der Unterstützung durch die Gelsenwasser-Stiftung. „‚Wir investieren in Menschen‘ – so lautet das Motto unserer Stiftung, und genau das tun wir auch in dem Projekt ‚writer in residence‘“, so Dr. Bärbel Kerkhoff, Geschäftsführerin der Stiftung. „Denn ein Mensch wird über andere Menschen schreiben und über ihr Leben in dieser Stadt, die oft zu Unrecht auf den hinteren Listenplätzen in Rankings landet. Wir sind gespannt auf die Geschichten, die in den kommenden drei Monaten entstehen.“
Autor:Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen |
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