Wir leben ewig... ...und wenn es sein muss im Schrank

Markus Kiefer, Elmar Rasch und Ulrich Penquitt geben Oliver, Dietrich und Lothar Figur und Stimme. Foto: Trias Theater Ruhr | Foto: Foto: Trias Theater Ruhr
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GE. Aus der anfänglichen Euphorie, dass nach langer, langer Zeit ein Brief mal wieder den Weg in den Briefkasten findet, wird bei Dietrich (Elmar Rasch), Oliver (Markus Kiefer) und Lothar (Ulrich Penquitt) schnell blanke Angst. Und das zu Recht.

Von Silke Sobotta

Denn der Brief enthält die klare Drohung: „Das ist Euer letzter Tag. Eure Tage auf Erden sind verbraucht.“
Und auch wenn sie es schwarz auf weiß vor sich sehen, wollen die drei alten Männer nicht sterben. Denn: Es gibt noch so viel zu tun. Sie wollen noch lachen, tanzen und singen und vor allem ewig leben. Die Zeitungen sollen über sie schreiben als die ältesten Männer der Welt.
Doch dann müssen sie erkennen, dass sie inzwischen zu alt sind für all diese Dinge, die sie noch erleben wollten. Zu alt, um mit dem Kamel durch die Sandwüste zu reiten, und auch zu alt, um die höchsten Berge zu erklimmen.
Vielleicht, so sinnieren sie, wäre es besser, sich nicht zu viel zu bewegen, zu tanzen, zu singen und zu lachen. Lieber einen Schongang einlegen. Dabei kann schon das Kaffeetrinken zum Verhängnis werden, wenn man sich dabei verschluckt.
Aber was ist denn nun der Tod? Tut sterben weh? Wohin kommt man, wenn man gestorben ist? Und wenn sie schon sterben müssen, so fragen sie sich, ob sie denn ein schönes Leben hatten, die Liebe kennengelernt haben und sich jemand an sie erinnern oder um sie trauern wird? Nach all diesen Gedanken und Fragen, die immer nur um das eine Thema kreisen, sind die drei alten Männer bereit. Bereit zum Sterben.
Das Spiel des Trias Theater Ruhr, bei dem André Wülfing die drei Urgesteine der Gelsenkirchener Theaterszene in Szene setzte, begeisterte nicht nur die Klasse 6a der Evangelischen Gesamtschule Gelsenkirchen-Bismarck. Es regte an, nachzudenken über das, was man mit seiner verbleibenden Zeit noch anfangen kann und sollte, damit am Ende das „Leben nicht vorbeigezogen ist, als man gerade nicht hingesehen hat.“
Ein Lehrstück für Kinder, das generationsübergreifend nachdenklich stimmt und für Heiterkeit sorgt trotz des ernsten Themas.

Autor:

silke sobotta aus Gelsenkirchen

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