Jahresprogramm
Viel los im Kunstmuseum
Das Kunstmuseum Gelsenkirchen hat für das Jahr 2020 ein abwechslungsreiches und spannendes Ausstellungsprogramm geplant und freut sich mit freiem Eintritt und interaktiven Veranstaltungen auf zahlreiche Gäste.
Die eigene Sammlung des Kunstmuseums wird – wie stets – in verschiedenen Räumlichkeiten präsentiert. So werden im Grafikkabinett im Achtwochenrhythmus Blätter und Mappen aus den reichen Grafikbeständen vorgelegt, die jeweils ein bestimmtes Thema, einen Künstler oder eine Kunstrichtung vorstellen.
Zur Zeit ist die Mappe „La Tauromaquia“ von Pablo Picasso zu sehen. Ab Mitte März erhalten die Besucher dann einen Einblick in Schenkungen und Ankäufe der vergangenen drei Jahre. Gefolgt werden diese Präsentationen von Ausstellungen zu Fotoarbeiten von Chargesheimer, Grafiken von Künstlern, die sich auf Reisen begeben haben, von Pop-Art, Arbeiten des Expressionisten Otto Pankok und völlig abstrakten Grafiken der 1960er-Jahre.
23 Studenten zeigen ihre Werke
In der Alten Villa wurde zuletzt die Kunstvereinsausstellung „Einmal mit Alles“ mit Werken der 23 Studenten der Klasse Prof. Michael van Ofen aus Münster eröffnet.
Ab dem 26. April gibt es eine neue Präsentation im Musiksaal. Aus der Sammlung Prinzhorn in Heidelberg zeigt das Kunstmuseum dort Werke des avantgardistischen Künstlers Paul Goesch (1885 bis 1940). Insbesondere durch seine Psychiatrisierung von 1921 bis zu seiner Ermordung 1940 ist das künstlerische Oeuvre in Vergessenheit geraten. Zu Unrecht, wie die selten gezeigte Auswahl der Zeichnungen, Gouachen und Aquarelle belegt. Mit verblüffender Originalität und Schönheit zeichnet der wenig bekannte Künstler der Avantgarde nach dem Ersten Weltkrieg ein bereicherndes Bild von der Kunst seiner Zeit.
Am 17. Mai wird das Kunstmuseum Gelsenkirchen ein inklusives Programm zum Internationalen Museumstag anbieten. Zum diesjährigen Thema „Museum für alle – Vielfalt und Inklusion“ wird es unter anderem Führungen für Sehbeeinträchtigte und Blinde geben, Rundgänge in Gebärdensprache, in türkischer und russischer Sprache sowie einen Musikbeitrag auf dem Museumsplatz.
Weiter geht es am 7. Juni in der Kunstvereinsreihe „Open up – Kunst, Technologie, Innovation“. Dieses Jahr ist der 1964 in Roermond/NL geborene Nol Hennissen zu Gast. Der in Berlin und Freiburg lebende Künstler hatte diverse Lehraufträge im Ruhrgebiet, seit 2019 ist er an der PH Freiburg. Nol Hennissen wird für seine Inszenierung im Kunstraum als Basismaterial Reis in größeren Gebinden nutzen. Wie stets ist ein einheimisches Unternehmen Partner des Kunstvereinsprojekts.
Kunst am Baum
Im kleinen Museumsfoyer, dem Bereich vor der Kinetikabteilung, findet jährlich die Begleitausstellung zum langjährigen Außenprojekt des Kunstvereins Gelsenkirchen „Kunst am Baum“ statt. In Vorbereitung ist der 28. Standort für die künstlerische Gestaltung eines gefällten Baumes in den Berger Anlagen an der Adenauerallee. Eingeladen ist diesmal die in Bochum lebende Bildhauerin Sibylle Pieper. Bereits im Frühjahr 2020 wird sie im Skulpturenpark Schloss Berge eine Baumskulptur gestalten. Als Titel wählte die Künstlerin „Skuld – Das der Vergangenheit Geschuldete“. Im Kunstmuseum werden ab dem 21. Juni neben vorbereitenden Projektskizzen weitere bildhauerische Arbeiten der Künstlerin gezeigt.
Im Sommer werden ab dem 14. August in einer umfangreichen Gruppenschau des Kunstvereins Positionen mehrerer Gegenwartskünstler zu dem Thema Kunststoff als Werkstoff in der Kunst mit vielen Einsatzmöglichkeiten gezeigt. In der Ausstellung in der Alten Villa finden die unterschiedlichsten Gattungen und Medien Berücksichtigung.
Kooperation mit Ludwig Museum in Koblenz
Im Herbst wird es eine Kooperation mit dem Ludwig Museum in Koblenz geben. Franziskus Wendels wird seine jüngsten Installationen mit Leuchtfarbe vor Augen führen. Der in Köln und Daun lebende Künstler präsentierte hier zuletzt 2001 seine Gemälde mit lichtdurchfluteten Stadtlandschaften und suggestiven Interieurs. Ab dem 13. September wird er den Kunstraum mit skulpturalen Ensembles aus Alltagsgegenständen inszenieren, die sich in der Dunkelheit zu verblüffenden Stadtkulissen und Architekturansichten wandeln.
Mit einer Doppelschau endet das Jahr 2020. Blick und Bewusstsein werden in der Ausstellung geschärft, die die Aneignung von Welt auf unterschiedliche Weisen thematisiert. Peter Könitz befasst sich aus bildhauerischer Sicht mit Stabilität kontra Labilität, Statik und Dynamik, geometrischer Präzision versus irregulärer Verläufe. Praktische Werkstücke und ausgediente Haushaltsutensilien verwandelt er in künstlerische Objekte, die mittels Elektromotoren in Bewegung versetzt werden. Der gebürtige Mülheimer, der seit den 1980er-Jahren im niedersächsischen Wymeer beheimatet ist, wird aus seinem umfangreichen Repertoire vorzugsweise Kleinplastiken, kinetische Objekte und Modelle für Skulpturen im öffentlichen Raum zeigen.
Experimentelle Fotoarbeiten
Der Fotokünstler Peter Buchwald wird die Objekt- und Skulpturenschau durch experimentelle Fotoarbeiten ergänzen. Zu den jüngsten lichtbildnerischen Arbeiten des in Gelsenkirchen und Herne lebenden gebürtigen Berliners gehören die Fotogramme. Peter Buchwald nennt sein Vorgehen „fotografische Materialuntersuchungen mit und an altem Zeug“. Alltagsgegenstände wie beispielsweise Glaskörper werden durch die gewählten Perspektiven, Beleuchtungen und Belichtungen verfremdet, so dass sich faszinierende Bildwelten eröffnen.
Im sogenannten Schaufenster des Museums, das auch außerhalb der Öffnungszeiten einen Einblick in die Sammlung gewährt, gibt es ab Mitte Februar eine Schau zum „Objet trouvé“, wobei Alltagsgegenstände zur Kunst werden. Später im Jahr werden dann „Badende“ aus dem Museumsdepot ins Schaufenster einziehen.
Autor:Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen |
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