Verjüngtes Publikum für die emschertainment
„Entgegen den bisherigen Umfragen ist diesmal das Publikum nicht mit den Mitarbeitern der emschertainment mitgealtert“, verkündete ein hocherfreuter emschertainment-Geschäftsführer Prof. Dr. Helmut Hasenkox.
Mehr Frauen als Männer haben die Flyer ausgefüllt
Wer zwischen dem 17. April und dem 12. Juni eine Veranstaltung der emschertainment in Gelsenkirchen besucht hat oder in den Genuss der Zusendung des Programms an seine heimische Adresse kommt, der kam nicht an der Umfrage zum heimischen Veranstalter vorbei.
2.055 Besucher machten sich an die Arbeit und füllten den Fragebogen aus, in dem um das Alter, die Vorlieben beim Programm, den Kartenkauf, die Informationsquelle für das Programm und mehr ging. Natürlich waren die Rücksender nicht ganz uneigennützig, denn unter allen Einsendungen wurde auch ein Preis ausgelost.
Vergleichswerte von 2005
Die letzte Befragung fand vor zehn Jahren noch in der Kaue statt, kurz bevor die emschertainment GmbH gegründet wurde. Auch davor wurden regelmäßig Befragungen unter den Besuchern vorgenommen. Und so gibt es auch Vergleichswerte.
„Bisher war es immer so, dass das Publikum genauso schnell alterte wie wir, also die Mitarbeiter. Damit ist nun Schluss, denn das Publikum ist jünger geworden“, freute sich Hasenkox bei der Bekanntgabe der Umfrage-Ergebnisse und der Auslosung des Gewinners.
Das Best Ager-Publikum für die emschertainment
Für ihn ist die Tatsache, dass die meisten Besucher im Alter zwischen 50 und 59 Jahre alt sind, so herausragend, weil es sich dabei um das absolute Bestager handelt: „Die Kinder sind aus dem Haus und der Hund ist tot, diese Leute haben jetzt wieder Zeit, aber auch Geld und die Lust dieses auszugeben“, resümiert Hasenkox. Übrigens ist diese Entwicklung gegen den bundesweiten Trend, denn da liegt dieses Alter erst bei 60plus.
Daran, dass sich das Publikum verjüngt hat, haben seiner Ansicht nach auch jüngere Comedians wie Carolin Kebekus und Luke Mockridge ihren Anteil.
„Ohne Besucher von außen, sähe die emschertainment alt aus“, gestand der Geschäftsführer aber auch ein. So profitiert die emschertainment ganz klar davon, dass die Leute im Ruhrgebiet bereit sind auch mal ein Stück weiter zu fahren, um „ihren“ Künstler live zu erleben. Nur 38% der Besucher kommen aus Gelsenkirchen, der Rest aus dem Emscher-Lippe-Raum (24%), Essen (85), Bochum (6%) und dem Restruhrgebiet.
Zeitungen sind der Favorit in Sachen Informationsquelle
Dem bundesweiten Trend entsprechend ist die Lage bei den Nachrichtenquellen, aus denen Besucher über Auftritte in der Stadt erfahren. Hier dominieren die Zeitungen ganz klar vor allen anderen Quellen, doch Hasenkox sieht die digitalen Medien klar im Kommen. „Viele Interessierte informieren sich heute schon über die Homepage der Ticketanbieter, wer wann und wo auftritt.“ Dafür kaufen die Besucher ihre Tickets nach wie vor am liebsten in den Vorverkaufsstellen vor Ort, wie die Werte in der Umfrage diesbezüglich beweisen.
Hasenkox bezeichnet die emschertainment auch gern als „Gemischtwarenladen“ und das Publikum gibt ihm recht, denn so bunt wie die Angebotspalette ist, so vielfältig sind auch die Vorlieben der Besucher.
Comedy bleibt eine Hausnummer
Auch wenn der Chef des Hauses sagt, die emschertainment sei „längst kein Comedyveranstalter mehr“, so lockt die Comedy nach wie vor die meisten Besucher ins Haus. Gefolgt vom politischen Kabarett, den Rock- und Blueskonzerten und dem Bereich Chanson/Liedermacher/Entertainment. Auf einem erstaunlich guten Weg sieht Hasenkox den Bereich der Lesungen, wobei hier szenische Lesungen deutlich mehr Zuspruch erfahren.
Auch Wünsche an das Programm konnten die Besucher auf dem Umfrageflyer äußern. „Gut Wünsche wie „U2“ oder „Queen“ können wir natürlich nicht erfüllen. Die einen können wir uns nicht leisten und die anderen gehen passe nicht mehr“, weiß Hasenkox. Aber den ein oder anderen Wunsch wird man sicherlich überdenken.
Die nächste Umfrage soll in fünf Jahren stattfinden.
Autor:silke sobotta aus Gelsenkirchen |
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